Zwei Betrugsfälle im Rhein-Sieg-Kreis: 7.500 Euro erbeutet durch falsche Bankmitarbeiter und SMS-Trick. Polizei warnt vor Datenweitergabe und gibt Sicherheitstipps.
Lohmar/Hennef: Bankdaten weitergegeben, Geld verloren
Lohmar/Hennef (ost)
Am Donnerstag (13. März) haben zwei Personen im Rhein-Sieg-Kreis der Polizei Betrugsfälle im Onlinebanking gemeldet.
Bei dem ersten Vorfall wurde eine 69-jährige Frau aus Lohmar von einem vermeintlichen Bankmitarbeiter angerufen. Er sagte, sie habe eine E-Mail von der Bank erhalten und solle den Link darin öffnen, um ihr Onlinebanking wieder zu aktivieren. Als das nicht funktionierte, bat der Betrüger um ihre Handynummer. Er rief sie dann auf dem Handy an, wobei der Name der Bank und „P. Schäfer“ im Display erschien. Er forderte sie auf, einen Link in einer WhatsApp-Nachricht zu öffnen. Als auch das nicht funktionierte, drängte er sie dazu, eine sogenannte Superproxy-App zu installieren. Nach der Installation konnte der Täter auf ihr Smartphone zugreifen. Die Frau loggte sich in ihrer Banking-App ein und bestätigte eine Eingabe mit einer TAN. Am nächsten Tag war ihr Zugang gesperrt und es fehlten 4.000 Euro auf ihrem Konto.
Ein 56-jährige Henneferin fiel auf einen anderen Trick herein, verlor aber auch Geld. Sie erhielt eine SMS, die angeblich von ihrer Hausbank stammte und sie aufforderte, ihre Zugangsdaten zu aktualisieren. Nach der Eingabe der Daten buchten die Täter 3.500 Euro von ihrem Konto ab.
In beiden Fällen konnte durch die Sperrung der Konten weiterer Schaden verhindert werden. Der Sperr-Notrufdienst ist unter 116 116 erreichbar, aus dem Ausland mit der Vorwahl +49.
Die Polizei warnt nachdrücklich davor, persönliche Daten weiterzugeben. Überprüfen Sie genau, wem Sie Ihre Daten anvertrauen. Nutzen Sie bei Online-Transaktionen die Mehrfaktor-Authentifizierung. Brechen Sie im Zweifelsfall alle Transaktionen ab und trennen Sie die Internetverbindung (WLAN/mobile Daten).
Erstatten Sie im Schadensfall Strafanzeige bei der Polizei. (Bi)
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Nordrhein-Westfalen zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 29667 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur noch 21181 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg jedoch von 7667 auf 8126 an. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 6623 auf 7062, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu hatte Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von registrierten Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 29.667 | 21.181 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 7.667 | 8.126 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.623 | 7.062 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 4.478 | 4.726 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.145 | 2.336 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 2.072 | 2.159 |
Quelle: Bundeskriminalamt