Ein älterer Mann fiel auf einen Love-Scam herein, bei dem er mehrere Tausend Euro in Form von Apple-Geschenkkarten-Gutscheinen zahlte. Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche.
Love-Scam: Alte Masche, neues Opfer
Schalksmühle (ost)
Ein älterer Bewohner von Schalksmühle wurde Opfer eines Love-Scams. Er lernte eine unbekannte Person in dem sozialen Netzwerk Instagram kennen. Nach einer Woche wechselte der Kontakt zu einem Messenger. Über diesen teilte die unbekannte Person mit, dass sie dem Schalksmühler über das amerikanische Rote Kreuz ein Paket mit „persönlichen Dingen“ zuschicken wolle. Der Schalksmühler erhielt eine E-Mail, angeblich vom Roten Kreuz, in der mehrere Tausend Euro Gebühren gefordert wurden. Allerdings sollte das Geld nicht überwiesen werden, sondern in Form von Apple-Geschenkkarten-Gutscheinen bezahlt werden. Das tat der Mann. Daraufhin kam eine weitere E-Mail, weil das Paket angeblich vom Zoll in Thailand festgehalten wurde. Daher musste nun eine mehr als dreimal höhere Summe gezahlt werden. Erst jetzt wurde der Schalksmühler misstrauisch und wandte sich an die Polizei.
Polizei warnt vor Liebesbetrügern
Die Polizei warnt immer wieder vor dieser Betrugsmasche. Mit verschiedenen Variationen läuft ein „Love-Scam“ im Grunde genommen nach einem festen Schema ab. Moderne Heiratsschwindler müssen ihre Opfer nicht persönlich treffen. Die „romantischen Betrüger“ finden ihre Opfer in sozialen Netzwerken oder bei Online-Partnervermittlungen. „Dein Profil gefällt mir“, ist einer der üblichen Anmach-Sprüche. Die richtigen Worte, vielleicht auch im Chat oder per Skype, reichen aus: Nach einigen Wochen oder manchmal nur Tagen ist das Opfer verführt.
Weibliche Betrügerinnen schicken schnell Fotos, auf denen sie sich leicht bekleidet zeigen. Männliche Betrüger verwenden oft Fotos in Uniform. Sie alle behaupten, aus verschiedenen Gründen im Ausland zu sein: Der Soldat ist im Auslandseinsatz, der Geschäftsmann reist um die Welt. Solche Geschichten sind gut durchdacht und basieren auf der Erfahrung, was einsame Herzen anzieht. Schnell sprechen sie von Heirat und fast genauso schnell von Geldproblemen. Der Soldat möchte angeblich seine steuerfreie Abfindung nach Europa überweisen oder benötigt eine deutsche Adresse, um Pakete zu empfangen. Der Geschäftsmann hat einen Unfall, wird bestohlen, verhaftet oder benötigt dringend Geld für die Operation seiner Kinder aus erster Ehe, …
Wie kann man sich schützen? Manchmal hilft es schon, den Namen des potenziellen Partners zu „googeln“ – besonders bei Kontakten ins Ausland. Oft nehmen sich die „Romance-Scammer“ nicht einmal die Mühe, ihren Namen zu ändern. Gerne werden allgemein verfügbare Fotos („Stockfotos“) oder Fotos anderer Personen verwendet. Manchmal geben sie sich sogar als Prominente aus. Allein gutes Deutsch bietet keine Garantie, nicht an einen Betrüger zu geraten.
Spätestens, wenn der virtuelle Bekannte Geld verlangt, sollten alle Alarmglocken läuten. Dann sollte man alle Kontakte sofort abbrechen, Chat-Verläufe oder E-Mail-Korrespondenz sichern und Anzeige erstatten. Die Polizei warnt auch davor, Geld oder Pakete im Auftrag von Fremden weiterzuleiten. Unwissentlich machen sich die Opfer so zu Komplizen und geraten selbst ins Visier der Ermittler. (cris)
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Nordrhein-Westfalen sind zwischen 2022 und 2023 gesunken. Im Jahr 2022 wurden 29667 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur noch 21181 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg von 7667 auf 8126. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 6623 auf 7062, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 4478 auf 4726 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 2145 auf 2336 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen blieb mit 2072 im Jahr 2022 und 2159 im Jahr 2023 relativ konstant. Im Vergleich dazu wurden in Berlin im Jahr 2023 die meisten Cyberkriminalitätsfälle in Deutschland registriert, nämlich 22125.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 29.667 | 21.181 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 7.667 | 8.126 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.623 | 7.062 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 4.478 | 4.726 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.145 | 2.336 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 2.072 | 2.159 |
Quelle: Bundeskriminalamt