In den vergangenen Tagen wurden mehrere Personen durch betrügerische Anrufe geschädigt. Die Polizei warnt vor falschen Bankmitarbeitern und gibt Tipps zur Prävention.
Minden: Telefonbetrug im Mühlenkreis
Kreis Minden-Lübbecke (ost)
(SN) In den letzten Tagen hat die Polizei erneut mehrere betrügerische Anrufe im Mühlenkreis registriert. Die Anrufer gaben sich nicht nur als Bankangestellte aus, sondern führten auch wieder sogenannte Schockanrufe durch. Obwohl die meisten Angerufenen offenbar angemessen reagierten, wurden in Bad Oeynhausen und Minden Personen geschädigt.
Ein älteres Ehepaar aus Bad Oeynhausen erhielt am Freitag gegen 13 Uhr einen Anruf auf dem Festnetztelefon, bei dem ein Unbekannter behauptete, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Um eine Haftstrafe zu vermeiden, müsse sofort eine Kaution gezahlt werden. Das Ehepaar glaubte dem Anrufer. Gegen 13:45 Uhr kam es dann an ihrer Haustür zur Übergabe von Bargeld und wertvollen Münzen an einen Fremden. Erst danach bemerkten sie den Betrug und informierten die Polizei.
Der Abholer an der Haustür wurde wie folgt beschrieben: 30-35 Jahre alt, 180 bis 185 cm groß, athletische Figur, dunkles Langarmshirt, dunkle Hose, dunkle Bauchtasche, schwarze Haare. Personen, die im genannten Zeitraum verdächtige Personen oder Fahrzeuge in den Straßen Jahnstraße, Rudolf-Harbig-Straße, Sennestraße, Sielstraße, Am Siel oder August-Rürup-Straße bemerkt haben, werden gebeten, die Polizei unter der Telefonnummer (0571) 88660 zu kontaktieren.
Mehrere Personen meldeten der Polizei auch telefonische Kontakte von angeblichen Bankmitarbeitern. Ein Betrüger erzählte einer 58-jährigen Mindenerin am Samstag, dass Unbekannte angeblich auf ihr Bankkonto zugegriffen hätten. Nachdem die Frau den Anweisungen des Anrufers folgte, wurde ein vierstelliger Betrag abgebucht. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bei einem 82-jährigen Mindener, der am Freitag von einem Unbekannten telefonisch gedrängt wurde, Zugriff auf sein Online-Bankkonto zu gewähren. Auch hier wurde ein vierstelliger Betrag abgebucht.
Die Polizei bittet grundsätzlich darum, Fremden gegenüber skeptisch zu sein, keine Informationen über Wohn- oder Vermögensverhältnisse preiszugeben, keinen Zutritt zu den Wohnräumen zu gewähren, weder Geld noch andere Wertgegenstände auszuhändigen oder sensible Bankdaten wie PIN oder TAN weiterzugeben.
Ältere Menschen sollten regelmäßig von Freunden, Kindern oder anderen Angehörigen über die Betrugsmaschen aufgeklärt werden. Wenn der Verdacht besteht, dass eine Straftat geplant ist oder bereits ein Schaden entstanden ist, sollten Betroffene nicht zögern, die Polizei unter der Notrufnummer 110 zu informieren. Bei Betrugsanrufen ohne entstandenen Schaden reicht es aus, das Gespräch durch Auflegen zu beenden. Grundsätzlich gilt: Polizei und Gerichte fordern niemals telefonisch eine Kaution für Angehörige.
Quelle: Presseportal