Drei Jugendliche attackierten zwei wohnungslose Männer in Moers. Haftbefehle wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen wurden erlassen.
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Duisburg/Moers (ost)
Am Donnerstag (8. Februar, 18:00 Uhr) haben drei Jugendliche (15, 16, 17) zwei obdachlose Männer (51, 58) auf der Mühlenstraße in Moers angegriffen.
Die Informationen finden Sie hier: https://duisburg.polizei.nrw/240223duisburg
Am 16. Februar ist der 58-jährige Mann in einem Krankenhaus in Moers verstorben. Da bei der rechtsmedizinischen Untersuchung zunächst nicht bestätigt werden konnte, dass die Verletzungen, die dem 58-Jährigen während des Angriffs zugefügt wurden, zum Tod geführt haben, hat das Amtsgericht Moers auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kleve – Zweigstelle Moers – nur gegen den 15-jährigen Hauptverdächtigen einen Haftbefehl wegen des Verdachts auf gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung erlassen.
Aufgrund des endgültigen rechtsmedizinischen Gutachtens besteht nun der dringende Verdacht, dass die während des Angriffs verursachten Verletzungen den Tod des 58-jährigen Opfers verursacht haben. Basierend auf diesen Untersuchungsergebnissen wurde der Haftbefehl gegen den 15-jährigen Verdächtigen aufgrund des nun bestehenden dringenden Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord aus niedrigen Beweggründen und gefährliche Körperverletzung gegenüber dem 51-jährigen Opfer neu formuliert. Dieser Haftbefehl wurde heute Morgen verkündet.
Zusätzlich hat das Amtsgericht Moers auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kleve auch gegen den 17-jährigen mutmaßlichen Mittäter Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes und gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung erlassen. Der 17-jährige Verdächtige wurde mittlerweile festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft.
Gegen den 16-jährigen Verdächtigen, der angeblich die Tat gefilmt hat, besteht der dringende Verdacht der Beihilfe zum Mord und der gefährlichen Körperverletzung. Die Staatsanwaltschaft hat auch gegen ihn einen Haftbefehl beantragt. Aufgrund seines geringfügigen Beitrags hat das Amtsgericht Moers aufgrund fehlender Haftgründe auf die Ausstellung eines Haftbefehls verzichtet.
Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung in allen Phasen des Verfahrens.
Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Nordrhein-Westfalen für 2021/2022
Die Mordraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2021 und 2022 an. Im Jahr 2021 wurden 308 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 bereits 380 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 290 auf 357. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 409 auf 518, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 355 auf 458 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 54 auf 60 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 161 auf 206. Im Vergleich dazu gab es in Bayern im Jahr 2022 die meisten aufgezeichneten Mordfälle in Deutschland – 403.
