Zollfahndung Essen und Staatsanwaltschaft Münster vereiteln illegale Produktion von Tabakwaren, Drogen und verhaften eine Person.
Münster: Illegale Shisha-Tabak- und Zigaretten-Produktion ausgehoben
Coesfeld / Essen / Münster (ost)
Drei auf einen Schlag
Bereits am 25.09.2025 durchsuchten Kräfte des Zollfahndungsamtes Essen, mit Unterstützung des Hauptzollamtes Münster, vier Objekte in Coesfeld und stellten eine illegale Shisha-Tabak-Produktion, eine illegale Zigaretten-Herstellungsanlage, über drei Kilogramm Captagon, 350 Gramm Marihuana, über 130 Kilogramm gefälschten unversteuerten Wasserpfeifentabak, 15 Kilogramm Feinschnitt, fast 70 Kilogramm Rauchtabak, sowie Vormaterialien, Verpackungen, Produktionsequipment und weitere diverse Beweismittel sicher.
Das Zollfahndungsamt Essen, Dienstsitz Münster, führt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Münster seit September 2025 ein Ermittlungsverfahren gegen einen deutsch-syrischen Beschuldigten wegen des Verdachtes der Steuerhinterziehung und Steuerhehlerei durch die Herstellung und den Vertrieb von unversteuertem und gefälschtem Wasserpfeifentabak.
Nach einem Hinweis auf illegalen Handel mit Tabakwaren konnte durch die Ermittlungen der Münsteraner Zollfahnder*innen der 45-jährige Coesfelder identifiziert werden. Durch weitere Ermittlungsmaßnahmen wurde eine mutmaßliche Lagerstätte illegaler Tabakwaren festgestellt, wobei sich der Verdacht auf die Beteiligung eines weiteren 27-jährigen deutschen Verdächtigen ergab.
Am 25.09.2025 beobachteten die Fahnder*innen wie der Beschuldigte an dem Lager augenscheinlich Zigaretten-Mastercases in ein Auto lud, diese dann in einem Paketshop zum Versand aufgab und anschließend zu einer Lagerhalle in Coesfeld fuhr. Nun griffen die Zollfahnder*innen zu. In der Lagerhalle trafen die Kräfte nicht nur den Verdächtigen an, sondern stellten auch eine illegale Produktionsanlage für unversteuerten Wasserpfeifentabak fest. Darüber hinaus befand sich auch noch eine Produktionsanlage für unversteuerte Zigaretten in der Halle. Insgesamt wurden in der Halle 130 Kilogramm gefälschter unversteuerter Wasserpfeifentabak, 15 Kilogramm Feinschnitt, 20 Kilogramm Rauchtabak, Vormaterialien, Verpackungen und Produktionsequipment für Shisha-Tabak und Zigaretten sowie über drei Kilogramm Captagon und 350 Gramm Marihuana gefunden und sichergestellt.
„Nach vorsichtiger Einschätzung der Ermittler, konnten mit der aufgefundenen Produktionsmaschine für Zigaretten stündlich etwa bis zu 5.600 Stück Zigaretten hergestellt werden“, sagt Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen, und erklärt weiter: „Befüllt mit jeweils 50 Stangen könnte so ein Mastercase Zigaretten innerhalb von zwei Stunden produziert werden.“
Im Anschluss durchsuchten die Fahnder*innen die Wohnung und die als Tabakwarenlager genutzte Garage des Beschuldigten, sowie die Wohnanschrift des 27-jährigen Verdächtigen in Coesfeld.
In den Objekten des 45-Jährigen wurden weitere 31.000 Stück unversteuerter Zigaretten, fast 4.000 Stück illegaler E-Zigaretten, 40 Kilogramm Rauchtabak, diverse Vormaterialien zur Herstellung von Tabakwaren, Kleinmengen unversteuerten Wasserpfeifentabaks und weitere Beweismittel sichergestellt. Bei dem 27-Jährigen Deutschen wurden eine Stange unversteuerter Zigaretten, ca. 1 Gramm Kokain, ein verbotenes Messer sowie über 350 Stück gefälschte Potenzmittel und weitere Beweismittel sichergestellt. Die zum Versand von dem Beschuldigten aufgegebenen Pakete enthielten 30.000 Stück unversteuerte gefälschte Zigaretten und wurden beschlagnahmt.
Gegen den 45-jährigen bereits einschlägig in Erscheinung getretenen Deutsch-Syrer ordnete das Amtsgericht Coesfeld auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster am 26.09.2025 Untersuchungshaft an.
Das sichergestellte Rauschgift hat einen Straßenverkaufswert von über 122.000 Euro. Der geschätzte Steuerschaden der sichergestellten Tabakwaren beläuft sich auf fast 55.000 Euro.
Die Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Münster dauern an.
„Bei illegalen gefälschten, oft unter unhygienischen Bedingungen, hergestellten Tabakwaren können erhebliche gesundheitliche Gefährdungen nicht ausgeschlossen werden“, sagt Heike Sennewald, Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Drogenraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 70.510 Fälle von Drogenkriminalität registriert, während es im Jahr 2023 bereits 73.917 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 63.352 im Jahr 2022 auf 65.532 im Jahr 2023. Die Anzahl der Verdächtigen belief sich im Jahr 2022 auf 56.367, wovon 49.610 männlich und 6.757 weiblich waren. Im Jahr 2023 gab es insgesamt 57.879 Verdächtige, darunter 51.099 Männer und 6.780 Frauen. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 16.655 im Jahr 2022 auf 18.722 im Jahr 2023. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die meisten registrierten Drogenfälle in Deutschland mit insgesamt 73.917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 70.510 | 73.917 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 63.352 | 65.532 |
Anzahl der Verdächtigen | 56.367 | 57.879 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 49.610 | 51.099 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 6.757 | 6.780 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 16.655 | 18.722 |
Quelle: Bundeskriminalamt