Trotz Teillegalisierung kann Besitz von Cannabis strafbar sein. 23-jähriger Deutscher überschritt erlaubte Menge und wurde kontrolliert. Er muss mit Strafverfahren rechnen.
Rheine: Nicht alles ist erlaubt – Bundespolizei beschlagnahmt Marihuana
Rheine (ost)
Trotz der teilweisen Legalisierung kann der Besitz von Cannabisprodukten immer noch strafbar sein. Insbesondere, wenn die erlaubten Mengen überschritten werden.
Am Montag (22. Juli) musste ein 23-jähriger Deutscher am Bahnhof in Rheine diese Erfahrung machen. Bei einer Kontrolle der Bundespolizei gab er freimütig zu, dass er eine größere Menge Marihuana bei sich führte und übergab zwei Tütchen des Betäubungsmittels. Die Beamten stellten fest, dass die erlaubte Menge von 25 Gramm überschritten war, als sie das Marihuana wogen. Das Marihuana mit einem Bruttogewicht von gut 60 Gramm wurde beschlagnahmt. Gegen den nun schweigsamen Rheinenser wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Cannabisgesetz eingeleitet.
Das Cannabisgesetz erlaubt es Volljährigen, bis zu 25 Gramm Cannabis außerhalb der eigenen Wohnung zu besitzen. Zuhause dürfen bis zu 50 Gramm oder maximal drei Cannabispflanzen erlaubt sein, wobei die Weitergabe an Dritte verboten bleibt. Bei Verstößen drohen bis zu zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe. Geringfügige Überschreitungen können mit Geldbußen geahndet werden.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Nordrhein-Westfalen für 2021/2022
Die Drogenraten in Nordrhein-Westfalen zwischen 2021 und 2022 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2021 wurden 74.623 Fälle von Drogenkriminalität registriert, während es im Jahr 2022 70.510 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 67.045 auf 63.352 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank von 59.775 auf 56.367, wobei der Anteil männlicher Verdächtiger bei 52.539 lag und der Anteil weiblicher Verdächtiger bei 7.236. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 16.219 auf 16.655. Im Vergleich zu der Region in Deutschland mit den meisten registrierten Drogenfällen im Jahr 2022 – 70.510 – zeigt Nordrhein-Westfalen eine ähnliche Tendenz, jedoch mit insgesamt etwas niedrigeren Zahlen.
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 74.623 | 70.510 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 67.045 | 63.352 |
Anzahl der Verdächtigen | 59.775 | 56.367 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 52.539 | 49.610 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 7.236 | 6.757 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 16.219 | 16.655 |
Quelle: Bundeskriminalamt