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Ruhrgebiet: Polizeiaktion gegen Betrugsnetzwerk in Mülheim an der Ruhr

Ermittlern gelingt Schlag gegen professionelles Betrugs- und Geldwäschenetzwerk. Haftbefehl vollstreckt und Beweismittel sichergestellt.

Foto: Depositphotos

Essen (ost)

45481 MH-Saarn: Am Dienstagmorgen (16. September) führte die Polizei Essen nach intensiven Ermittlungen einen Schlag gegen ein Betrugs- und Geldwäschenetzwerk durch. Es gab mehrere dutzend Straftaten, bei denen mindestens eine Million Euro Beute gemacht wurde. In den frühen Morgenstunden durchsuchten Polizisten Wohnungen in Mülheim, Bochum und Offenbach am Main. Dabei wurde ein Haftbefehl gegen den 28-jährigen Hauptverdächtigen vollstreckt.

Die Kriminalpolizei ermittelt seit einiger Zeit gegen Mitglieder des Netzwerks, denen Straftaten im Zeitraum von Dezember 2022 bis November 2024 vorgeworfen werden. Der 28-jährige Hauptverdächtige aus Kamerun soll einer der Anführer der Gruppe gewesen sein. Das Ziel der Gruppe war es, Bankverbindungen für andere Kriminelle bereitzustellen, um Geld aus Betrugsstraftaten zu transferieren und zu verbergen.

Die Betrugsstraftaten bestanden hauptsächlich aus Cyberkriminalität in Form von „Love-Scamming“, „CEO-Fraud“ und „Man-in-the-Middle-Angriffen“. In vielen Fällen wurden Bankkonten unter Verwendung gefälschter oder gestohlener Ausweisdokumente eröffnet. Die IBAN-Adressen wurden dann bei den Betrugshandlungen angegeben und die betrogenen Personen und Unternehmen überwiesen teilweise sechsstellige Geldbeträge. Anschließend wurde das Geld schnell von der Tätergruppe weitergeleitet oder an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet abgehoben. Die Tatverdächtigen erhielten einen Anteil an der Beute für ihre „Dienstleistung“.

Am Dienstagmorgen fanden Durchsuchungen in Mülheim an der Ruhr, Bochum und Offenbach am Main statt. In Mülheim wurde der Haftbefehl gegen den 28-jährigen Haupttäter vollstreckt.

Zusätzlich wurde in Mülheim eine 27-jährige Frau aus Sierra Leone vorläufig festgenommen. In Bochum und Offenbach am Main wurden ein 26-jähriger und ein 36-jähriger Kameruner durchsucht. Die beiden Männer wurden vor Ort angetroffen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen freigelassen.

Außerdem wurden bei den Durchsuchungen verschiedene Beweismittel, ein Mercedes C180 und mehrere Tausend Euro Bargeld sichergestellt.

Die Ermittlungen zu den Hintergründen, weiteren Beteiligten und den Geldflüssen dauern an.

Quelle: Presseportal

Cybercrime-Statistiken in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in Nordrhein-Westfalen zwischen 2022 und 2023 zeigen einen Rückgang der registrierten Fälle von 29667 im Jahr 2022 auf 21181 im Jahr 2023. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg jedoch von 7667 auf 8126 im gleichen Zeitraum. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 6623 auf 7062, wobei 4726 männliche und 2336 weibliche Verdächtige waren. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen betrug 2072 im Jahr 2022 und 2159 im Jahr 2023. Im Vergleich dazu hatte Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von registrierten Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 29.667 21.181
Anzahl der aufgeklärten Fälle 7.667 8.126
Anzahl der Verdächtigen 6.623 7.062
Anzahl der männlichen Verdächtigen 4.478 4.726
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 2.145 2.336
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 2.072 2.159

Quelle: Bundeskriminalamt

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