Ein Mann überwies 100.000 Euro nach Phishing-Mail auf falsches Konto. Betrugsopfer konnte sich nicht einloggen, Bank bestätigte Betrug.
Siegburg: Betrug per Phishing-Mail – 100.000 Euro überwiesen
Siegburg (ost)
Ein 65-jähriger Herr hat durch eine gefälschte E-Mail 100.000 Euro auf ein unbekanntes Bankkonto überwiesen.
Der Herr erhielt eine elektronische Post von einer bekannten Vergleichswebseite, in der ihm vorgeschlagen wurde, sein Geld rentabel anzulegen. Dafür sollte er ein Konto bei einer Internetbank eröffnen. Der 65-Jährige überprüfte die Bank zuerst auf Seriosität und fand keine verdächtigen Anzeichen. Nachdem seine Identität angeblich bestätigt worden war, bekam er eine weitere E-Mail mit seinen Bankdetails. Daraufhin überwies er 100.000 Euro auf das genannte Konto.
Als er kontrollieren wollte, ob das Geld ordnungsgemäß auf dem neuen Konto eingegangen war, konnte er sich mit den angegebenen Anmeldedaten nicht einloggen. Ein telefonischer Anruf bei der Bank ergab, dass kein Konto eröffnet worden war und die genannte Bankverbindung dort nicht existiert.
Der Herr war offenbar Opfer einer sogenannten Phishing-E-Mail geworden.
Unter dem Begriff Phishing (Neologismus von „fishing“, engl. für „Angeln“) versteht man Versuche, sich über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten als vertrauenswürdiger Kommunikationspartner in einer elektronischen Kommunikation auszugeben. Ziel des Betrugs ist es, z. B. an persönliche Daten eines Internet-Benutzers zu gelangen, etwa ihn zur Ausführung einer schädlichen Aktion wie das Einloggen in einen gefälschten / nachgebauten Webauftritt zu bewegen, um die Zugangsdaten wie das Passwort und den Benutzernamen und gegebenenfalls auch einen 2. Faktor für die 2-Faktor-Identifizierung zu erschleichen. In der Folge werden dann beispielsweise Kontoplünderungen begangen, Bestellungen mit der Unterschlagung von Konsumgütern und der Verkauf dieser an Dritte getätigt, ein weitergehender Identitätsdiebstahl begangen oder eine Schadsoftware installiert. Es handelt sich dabei um eine Form des Social Engineering, bei dem die Gutgläubigkeit des Opfers ausgenutzt wird. Der Begriff ist ein englisches Kunstwort, das sich von fishing (Angeln, Fischen) ableitet und bildlich das Angeln nach Passwörtern mit Ködern verdeutlicht. Quelle: Wikipedia
Nicht klicken! Nicht antworten! Nicht bezahlen!
Um die Betrüger an ihrem Vorgehen zu hindern, weist das LKA NRW auf folgendes hin:
Weitere Informationen finden Sie beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unter
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/verbraucherinnen-und-verbraucher_node.html (Bi)
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Nordrhein-Westfalen zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 29667 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 nur noch 21181 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg von 7667 auf 8126 im gleichen Zeitraum. Die Anzahl der Verdächtigen stieg jedoch von 6623 auf 7062 an. Davon waren 4726 männlich, 2336 weiblich und 2159 nicht-deutsche Verdächtige. Im Vergleich dazu verzeichnete Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 29.667 | 21.181 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 7.667 | 8.126 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.623 | 7.062 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 4.478 | 4.726 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 2.145 | 2.336 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 2.072 | 2.159 |
Quelle: Bundeskriminalamt