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Siegen: Promis als Krypto-Tippgeber missbraucht

Betrüger nutzen KI für gefakte Videos, um Investoren abzuzocken. Polizei warnt vor betrügerischen Versprechen und gibt Tipps zur Vorsicht.

Foto: unsplash

Siegen (ost)

Betrüger nutzen immer häufiger die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI). So gelangen der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein immer wieder Anzeigen zur Kenntnis, wo Betrüger gefakte Videos von Promis veröffentlichen, die zum Beispiel ein Investieren in Krypto-Währung bewerben. So auch in einem aktuellen Fall, bei dem ein 55-Jähriger auf eine scheinbare Bewerbung eines Prominenten hereinfiel.

Diese Videos tauchen in den verschiedenen Social Media Plattformen wie Instagram oder TikTok auf. Nimmt man Kontakt zu dem Anbieter auf, verspricht der angebliche Experte entsprechende Serviceleistungen bei der Abwicklung der Investitionen. In diesem Fall bestand die „Serviceleistung“ darin, dass investierte Geld betrügerisch abzugreifen. Als der 55-Jährige eine weitere Investition im fünfstelligen Eurobereich tätigen wollte, erhielt er einen Warnhinweis seiner Hausbank. Anschließend nahm der Mann Kontakt zur Polizei auf und musste feststellen, dass er einem Betrug zum Opfer gefallen war. Zwar konnte die aktuelle Einzahlung verhindert werden, es lag aber bereits ein fünfstelliger Vermögensschaden vor.

Die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein weist darauf hin, dass dies kein Einzelfall ist. Ein weiterer aktueller Fall beschäftigt derzeit die Ermittler. Hier ist der Vermögensschaden tatsächlich noch höher.

Die Polizei rät daher: „Seien Sie misstrauisch, wenn jemand „das schnelle Geld“ verspricht, auch wenn dies von bekannten Personen unterstützt wird. Mittels KI lassen sich scheinbar echte Aussagen per technischer Manipulation den Prominenten in den Mund legen.

Grundsätzlich sollte man vorsichtig sein, wenn „Berater“ bei Geldgeschäften, die für einen selbst nicht wirklich nachvollziehbar sind, einem Hilfe anbieten. Die Betrüger gehen oftmals sogar so vor, dass man das Opfer „anfüttert“ und zunächst eine vermeintliche kleine Gewinnsumme auszahlt, um dann zu höheren Investitionen zu animieren.

Was kann man sonst noch machen, um nicht Opfer einer solchen Betrugstat zu werden?

Dann sind solche Angebote eher als unseriös einzustufen.

Fragen Sie nach weiteren Referenzen und weiteren Kontaktmöglichkeiten. Schauen Sie mittels einer Suchmaschine nach dem Anbieter. Gibt es dort bereits weitere Infos oder sogar Warnhinweise?

Hohe Renditen, die angeblich sicher erzielt werden, sollten einen ebenfalls misstrauisch werden lassen, denn Geld zu verschenken hat keiner.“

Quelle: Presseportal

Cybercrime-Statistiken in Nordrhein-Westfalen für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in Nordrhein-Westfalen zwischen 2022 und 2023 sind rückläufig. Im Jahr 2022 wurden 29.667 Fälle registriert, von denen 7.667 gelöst wurden. Es gab insgesamt 6.623 Verdächtige, darunter 4.478 Männer, 2.145 Frauen und 2.072 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 sank die Anzahl der registrierten Fälle auf 21.181, wobei 8.126 gelöst wurden. Es gab 7.062 Verdächtige, darunter 4.726 Männer, 2.336 Frauen und 2.159 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu verzeichnete die Region Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22.125 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 29.667 21.181
Anzahl der aufgeklärten Fälle 7.667 8.126
Anzahl der Verdächtigen 6.623 7.062
Anzahl der männlichen Verdächtigen 4.478 4.726
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 2.145 2.336
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 2.072 2.159

Quelle: Bundeskriminalamt

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