Die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Autobahnen im Regierungsbezirk Arnsberg ist 2024 leicht gesunken. Es gab weniger Schwerverletzte und Getötete im Vergleich zu 2023.
Verkehrsunfälle auf Autobahnen im Regierungsbezirk Arnsberg
Dortmund (ost)
Fortlaufende Nummer: 0255
Die Anzahl der Verkehrsunfälle auf den etwa 525 Kilometern Autobahn im Regierungsbezirk Arnsberg ist im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 leicht um 2,4 Prozent auf 9.739 gesunken. Die Zahl liegt jedoch über den 7.469 Unfällen im Jahr der ersten Pandemie (2020).
Im vergangenen Jahr starben bei Verkehrsunfällen auf den Autobahnen 11 Menschen (2023: 13). Es gab einen erfreulich deutlichen Rückgang bei den Schwerverletzten (-44,7 Prozent auf 119).
Die Statistik der Verkehrsunfälle im Jahr 2024 zeigt auch einen Rückgang bei den gefährlichen Stauendunfällen auf den Autobahnen im Bereich des Polizeipräsidiums Dortmund (-27,2 Prozent auf 107 Unfälle / 2023: 147 / 2020: 190). Dennoch besteht an Stauenden weiterhin ein hohes Unfallrisiko, insbesondere da die Anzahl der Baustellen auf Autobahnen – unter anderem an Brücken und Tunnelanlagen – steigen wird.
Die Autobahnpolizei des Polizeipräsidiums Dortmund ist verantwortlich für die Sicherheit auf 11 Autobahnen, 8 Bundesstraßen und 4 Landstraßen. Bei den Analysen zu den Unfällen auf diesen Strecken fällt auf: Zu hohe Geschwindigkeit, zu geringer Abstand und Fehler beim Überholen oder beim Wechseln der Fahrspur sind die häufigsten Ursachen für Verkehrsunfälle. Die Anzahl der Fälle von zu geringem Abstand als Hauptursache für Unfälle ist um 26 Prozent auf 367 gestiegen.
Der Verkehrsdienst der Autobahnpolizei ahndet daher mit großem Aufwand Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften. Im Jahr 2024 wurden die Radaranlagen bei 179.345 Geschwindigkeitsverstößen auf den Autobahnen ausgelöst. In 11.954 Fällen wurden spezielle Kameras bei zu geringem Abstand aktiv. Auch die Kontrollen gegen Ablenkung durch elektronische Geräte (u.a. Smartphones) haben einen hohen Anteil. Die Einsatzkräfte der Autobahnpolizei ahndeten im Jahr 2024 genau 6.324 Verstöße wegen zu geringem Abstand.
Im Jahr 2024 waren die Autofahrerinnen und -fahrer mit 1.257 Unfällen der größte Anteil der Verunglückten auf den Autobahnen. Der Anteil der Lkw liegt bei 117. Der deutliche Anstieg von 5 auf 43 verunglückten Reisebusinsassen ist auf zwei Unfälle im März und April 2024 auf den Autobahnen 44 und 45 zurückzuführen.
Auch die Verkehrsunfallprävention des Polizeipräsidiums Dortmund ist auf den Autobahnen im Einsatz. Das Team informiert die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer über die Ursachen von Unfällen. Die Einsatzorte sind in der Regel Tank- und Rastanlagen, insbesondere zu Beginn und während der Ferienzeiten.
Der Leiter der Autobahnpolizei, Dirk Happe, fordert die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu Respekt vor dem Leben und gegenseitiger Rücksichtnahme auf den Autobahnen auf:
„Zeitdruck führt oft dazu, dass die Nerven blank liegen, insbesondere wenn der Verkehr mal wieder dichter ist. Betrachten Sie andere Verkehrsteilnehmer nicht als Gegner, die Sie am Fortkommen hindern, sondern als Menschen, die sich in genau der gleichen Situation befinden wie Sie.“
Weiter sagte der Polizeidirektor: „Abstand ist Ihre Lebensversicherung! Kolonnenspringen bringt unter dem Strich keinen Zeitgewinn, führt aber zu Bremsmanövern, die sich in der Kolonne nach hinten fortsetzen und so Ursache für Unfälle sein können. Dann dauert es für alle länger. Und bitte: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Straße. Ein Blick aufs Handy während der Fahrt kann gerade auf der Autobahn Folgen haben, die Sie Ihr Leben lang bereuen. Das ist es nicht wert“, sagte er am Montag (17.3.2025).
Weitere Zahlen und Details zum Autobahn-Verkehrsbericht für 2024 finden Sie auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Dortmund:
https://dortmund.polizei.nrw/artikel/verkehrsunfallstatistik-3
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Nordrhein-Westfalen für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Nordrhein-Westfalen insgesamt 637365 Verkehrsunfälle. Davon waren 63250 Unfälle mit Personenschaden, was 9,92% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 13559 Fälle aus, was 2,13% aller Unfälle entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 3764 Fällen registriert, was 0,59% aller Unfälle ausmacht. Die übrigen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 556792 Fälle, was 87,36% aller Unfälle entspricht. Innerorts gab es 55296 Unfälle (8,68%), außerorts (ohne Autobahnen) 17437 Unfälle (2,74%) und auf Autobahnen 6889 Unfälle (1,08%). Insgesamt gab es 450 Getötete, 11172 Schwerverletzte und 68000 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 637.365 |
Unfälle mit Personenschaden | 63.250 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 13.559 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 3.764 |
Übrige Sachschadensunfälle | 556.792 |
Ortslage – innerorts | 55.296 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 17.437 |
Ortslage – auf Autobahnen | 6.889 |
Getötete | 450 |
Schwerverletzte | 11.172 |
Leichtverletzte | 68.000 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)