Eine Seniorin wurde von falschen Mitarbeitern angegriffen, während Nachbarn die Polizei alarmierten. Ein Verdächtiger wurde vorläufig festgenommen.
Wilhelmshaven: Seniorin vertreibt Räuber durch Schreie, Festnahme nach Hinweis
Vlotho (ost)
(sls) Am Freitagabend (26.7.) gegen 19.15 Uhr klingelten zwei bis dahin unbekannte männliche Personen an der Haustür einer Seniorin am Wassergraben. Beide Männer gaben sich als Mitarbeiter eines Energieversorgers aus. Da die Seniorin jedoch Zweifel hatte, verlangte sich nach entsprechenden Ausweisen. Da die Unbekannten diese nicht vorweisen konnten, verließen sie zunächst das Grundstück. Kurze Zeit später kehrten die Personen zurück und zeigten der Geschädigten einen Ausweis vor, der sie „angeblich“ als Mitarbeiter legitimieren sollte. Im guten Glauben das es sich um echte Mitarbeiter handelte, ließ sie die Männer ins Haus. Durch Vorspiegelung falscher Tatsachen gingen die Personen zunächst im Keller zum Stromzähler.
Plötzlich griffen sie die Seniorin körperlich an und traten ihr mit den Füßen ins Gesicht. Durch die Tritte fiel die Seniorin mit Verletzungen zu Boden. Die Geschädigte schrie mehrfach um Hilfe, um die Nachbarn auf die Situation aufmerksam zu machen. Die beiden Unbekannten ließen von der Frau ab und flüchteten aus dem Haus. Aufgeschreckt durch die Hilfeschreie, eilten die Nachbarn der Seniorin zur Hilfe und alarmierten die Polizei und Rettungskräfte. Diese wurde durch die Tritte leicht verletzt.
Durch die aufmerksamen Nachbarn konnte ein verdächtiges Fahrzeug im Bereich des Wohnhauses schon im Vorfeld festgestellt werden, wo ein Kennzeichen abgelesen wurde. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Fahrzeug und die Insassen in Verbindung mit der Tat standen, wurde eine Fahndung eingeleitet.
Durch Polizeibeamte der Polizeiwache Wilhelmshaven wurde noch in der darauffolgenden Nacht eine Überprüfung der Halteranschrift durchgeführt. Hierbei konnte ein 24-jähriger aus Wilhelmshaven vorläufig festgenommen werden, der in Verdacht steht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Entsprechendes Beweismittel wurde noch vor Ort sichergestellt. Die Ermittlungen zum zweiten Täter dauern noch an. Die Kriminalpolizei hat die weitere Bearbeitung übernommen.
Quelle: Presseportal
Raubstatistiken in Nordrhein-Westfalen für 2021/2022
Die Raubüberfallraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2021 und 2022 deutlich an. Im Jahr 2021 wurden 8242 Fälle registriert, während es im Jahr 2022 bereits 11270 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 4757 auf 6473. Die Anzahl der Verdächtigen erhöhte sich von 6283 auf 8073. Unter den Verdächtigen waren 5649 Männer, 634 Frauen und 2456 Nicht-Deutsche im Jahr 2021, während es im Jahr 2022 7238 Männer, 835 Frauen und 3590 Nicht-Deutsche waren. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 2022 in der Region mit den meisten Raubüberfällen in Deutschland insgesamt 11270 Fälle.
2021 | 2022 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 8.242 | 11.270 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 4.757 | 6.473 |
Anzahl der Verdächtigen | 6.283 | 8.073 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 5.649 | 7.238 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 634 | 835 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 2.456 | 3.590 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Nordrhein-Westfalen für 2021/2022
Die Mordraten in Nordrhein-Westfalen stiegen zwischen 2021 und 2022 an, wobei im Jahr 2021 308 Fälle und im Jahr 2022 380 Fälle registriert wurden. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 290 auf 357. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 409 auf 518, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu hatte Bayern im Jahr 2022 die höchste Anzahl an Mordfällen in Deutschland mit 403 Fällen. In Nordrhein-Westfalen waren 2022 auch mehr nicht-deutsche Verdächtige beteiligt als im Vorjahr.
2021 | 2022 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 308 | 380 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 290 | 357 |
Anzahl der Verdächtigen | 409 | 518 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 355 | 458 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 54 | 60 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 161 | 206 |
Quelle: Bundeskriminalamt