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Polizei findet Atom-Rakete in Garage

Die Polizei war sichtlich irritiert als sie in der Garage eine Rakete fand. Zu allem Überfluss handelte es sich dabei um eine Atomrakete.

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Foto: NF24 / Canva

Sie gehören zu den schrecklichsten Erfindungen der Menschheit und können ganze Städte und Regionen dem Erdboden gleichmachen. Ihre Existenz hat dazu geführt, dass Nationen sich in einem labilen Gleichgewicht des Schreckens befinden, in dem Abschreckung und Diplomatie oft eine fragile Rolle spielen.

Viele Nationen besitzen sie und viele weiteren streben sie an, um im weltpolitischen Geschehen ein Wort mitzureden. Aber in einer privaten Garage in einem kleinen Vorort, vermutet man diese eher nicht.

Polizei zeigt sich verblüfft über den Fund

In den Vereinigten Staaten ist es sogar eher ungewöhnlich, auf eine Atom-Rakete in Privatbesitz zu stoßen, wie es in einem Vorort von Seattle der Fall war. Die Polizei entdeckte sie, entschied jedoch, sie nicht zu entfernen.

Der Tipp kam aus Dayton, Ohio, in den Vereinigten Staaten: Das Luftwaffenmuseum vor Ort meldete sich am Mittwochabend telefonisch bei der Polizei von Bellevue, einem Vorort von Seattle im Bundesstaat Washington an der Westküste. Ein Bewohner von Bellevue hatte angerufen und angeboten, einen Gegenstand zu spenden, der seinem verstorbenen Nachbarn gehört hatte und ihm nun vererbt worden war. Diese Informationen wurden von der Polizei Bellevue in ihrem eigenen Blog veröffentlicht.

Am nächsten Tag begaben sich Streifenbeamte zusammen mit einem Bombenentschärfungsteam zum Haus und sprachen mit dem Mann. Tatsächlich fanden sie in der Garage genau das, was die Museumsmitarbeiter aus Ohio angegeben hatten: eine Atomrakete. Genauer gesagt handelte es sich um eine AIR-2 Genie des Rüstungsherstellers Douglas.

Es handelt sich um eine Luft-Luft-Rakete, die dazu dient, feindliche Kampfflugzeuge anzugreifen. Diese Raketen konnten mit einem Atomsprengkopf ausgestattet werden, der eine Sprengkraft von 1,5 Kilotonnen hatte. Der Typ wurde von 1957 bis 1962 unter der Bezeichnung MB-1 Genie hergestellt, während des Höhepunkts des Kalten Krieges. Die US-Luftwaffe zog sie 1985 aus dem Einsatz zurück.

US-Militär will Rakete nicht zurück

Das Exemplar, das die Polizei in der Garage des Mannes fand, sieht entsprechend mitgenommen und verrostet aus. Der Besitzer erklärte der Polizei, dass sein Nachbar die Rakete bei einer Nachlassauflösung erworben habe. Die Bombenentschärfer untersuchten das Geschoss und stellten fest, dass es inaktiv war, keinen Treibstoff enthielt und selbstverständlich keinen atomaren Sprengkopf trug. Zudem hatte das US-Militär kein Interesse daran, sie zurückzunehmen.

Schließlich verließen die Polizisten das Anwesen und ließen die ausgemusterte Atomrakete in der Garage zurück. Es wird berichtet, dass sie nun restauriert wird und anschließend dem Museum übergeben werden soll.

TS
Quellen: Spiegel