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Polizei jagt den Rentnerinnen-Mörder: Bereits 3 Tote!

Es wurden drei tote alleinstehende Rentnerinnen gefunden.

Polizei warnt ältere Personen zur Vorsicht.

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Rentnerinnen-Mörder Fall Schwäbisch-Hall
Eine Polizeiabsperrung (Symbolbild).
Foto: David Inderlied/dpa

Bitte seien Sie besonders vorsichtig, rät die Polizei in Schwäbisch Hall insbesondere älteren Menschen in diesen Tagen. Offenbar treibt ein Serienmörder in der Kreisstadt nordöstlich von Stuttgart sein Unwesen. Die Opfer sind allein lebende ältere Frauen.

Letzten Mittwoch hat Gisela W. (84) ihre Nachbarin Gertraute N. (89) tot in ihrer Wohnung in Michelbach, einem Dorf bei Schwäbisch Hall, gefunden. Gisela W. sagte dazu: „Ich sah regelmäßig nach ihr, sie ließ ihren Schlüssel dafür immer außen an der Wohnungstür stecken. Als ich sie sah, war mir gleich so, als ob da jemand nachgeholfen hätte.“

Die Beamten der „Soko Höhe“ begannen sofort mit der Jagd nach dem Mörder von Heidemarie K. (77) aus dem Schönbergweg in Schwäbisch Hall, nachdem sie von dem Gewaltverbrechen erfahren haben. Heidemarie wurde tot in ihrer Hochparterrewohnung gefunden. Eine Obduktion ergab, dass die Witwe ermordet wurde.

Die alte Dame wurde zuletzt am 21. Dezember beim Einkaufen im Supermarkt mit ihrem Rollator gesehen.

Rentnerinnen-Mörder Fall: Polizei stockt Personal massiv auf

Es war ein Mittwoch und der zuständige Oberstaatsanwalt Harald Lustig (53) sagte dazu: „Eine derartige Häufung an Tötungsdelikten ist in diesem ländlich geprägten Raum nicht üblich.“ Das Team der „Soko Höhe“ wurde auf 75 Ermittler aufgestockt, da es nicht um zwei tote Rentnerinnen, sondern um drei geht.

Am 14. Oktober 2020, einem Mittwoch, wurde die Brauerei-Erbin Elfriede Huchler († 94) tot in ihrer Penthouse-Wohnung am Hagenberger Ring in Schwäbisch Hall gefunden, mit einem eingeschlagenen Schädel und in einer durchwühlten Wohnung. Sie war nur 200 Meter vom Wohnhaus des zweiten Opfers entfernt.

Die Brauerei-Erbin Elfriede Huchler genoss ihren Lebensabend nach dem Verkauf der Ritterbrauerei. Eine Sonderkommission, bestehend aus 120 Beamten, wurde eingesetzt, um den Mörder zu jagen, jedoch fehlt bis heute jede Spur. Trotz einer Belohnung von 35.000 Euro hat die Polizei nur wenige Hinweise, und es gab Gerüchte über einen Unbekannten namens Volker, sowie das Veröffentlichen eines Phantombildes einer jungen Frau mit auffallend roten Lippen.

Oberstaatsanwalt Harald Lustig gibt keine Einzelheiten über die Art und Weise der Morde bekannt und betont: „Das ist Wissen des Täters. Da wir in keinem der drei Fälle einen Tatverdächtigen haben, ist mindestens eine Person auf freiem Fuß, die sich auf ältere Frauen als Opfer konzentriert.“

Der Rentnerinnen-Mörder – Ist es eine Frau?

Was war die Motivation hinter den Tötungsdelikten? War es in allen drei Fällen Raubmord oder gab es ein anderes Motiv? Wie genau wurden die drei Frauen ermordet? „Vermögen war bei Gertraute keins zu holen“, berichtet Gisela W., die ihre Nachbarin tot in ihrer Wohnung entdeckt hatte. Gertraute N. wies offenbar schwere Verletzungen am Kopf auf.

Einer der ersten Verdächtigen, die von der „Soko Höhe“ unter die Lupe genommen wurden, war Lothar D. (83), der Bruder des Opfers aus Michelbach.

„Die Ermittler haben mich gefragt, ob ich Streitigkeiten mit meiner Schwester hatte“, berichtet Lothar D. (83) gegenüber BILD am SONNTAG und zeigt sich empört. „Sie sollten sich eher die Frage stellen, ob es nicht in allen drei Fällen der gleiche Täter ist.“

Die Möglichkeit, dass ein Serienkiller in der Gegend sein Unwesen treibt, bereitet Gisela W. große Sorge: „Hier kennt man sich doch und sagt ‚Grüß Gott‘. Ich habe nie Fremde um mein Haus herumschleichen sehen. Aber jetzt fällt auf, dass die Polizei ungewöhnlich oft Streife fährt und die Angst, dass der Täter ein viertes Mal zuschlagen könnte, ist sehr real“, sagt sie.

Der Täter, der für die Morde an drei Frauen in Schwäbisch Hall verantwortlich ist, hat eine Methode, seine Opfer auszuwählen. Lothar D., ein Bekannter von einem der Opfer, Elfriede Huchler, glaubt, dass der Mörder gehbehinderte Frauen in Supermärkten ausspioniert. „Ich glaube, dass der Mörder seine gehbehinderten Opfer an Supermärkten ausspioniert“, sagt D.

rb
Quellen: Bild.de