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Polizeiinspektion Remagen: Kriminalstatistik 2024

Im Jahr 2024 stieg das Straftatenaufkommen bei der PI Remagen im Vergleich zum Vorjahr um 18,82%. Von den 3637 registrierten Straftaten konnten 2191 Fälle aufgeklärt werden.

Foto: Depositphotos

Remagen (ost)

Allgemeines und Basisdaten

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Sammlung aller strafrechtlichen Sachverhalte, die der Polizei in einem bestimmten geografischen Gebiet bekannt sind. Im Fall der PI Remagen umfasst dieses Gebiet die Städte Remagen und Sinzig, die Stadt und Verbandsgemeinde Bad Breisig sowie große Teile der VG Brohltal – ein Gebiet von etwa 200 qkm mit insgesamt ungefähr 61000 Einwohnern.

Zunahme der Straftaten

Im Jahr 2024 ist die Anzahl der Straftaten bei der PI Remagen im Vergleich zum Jahr 2023 gestiegen. Insgesamt wurden im Jahr 2024 3637 Straftaten erfasst, was eine Steigerung um 18,82 % (+576 Fälle) darstellt.

Von den im Jahr 2024 erfassten 3637 Straftaten konnten 2191 Fälle aufgeklärt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 60,2 %, (2023 64,1%). Es wurden 1736 Personen als Tatverdächtige erfasst (Vorjahr 1.574), darunter 41 Kinder (bis 13 Jahre), 74 Jugendliche (14-17 Jahre) und 79 Heranwachsende (18 – unter 21 Jahre). Damit wurden insgesamt 194 Tatverdächtige unter 21 Jahren festgestellt, was einem Anteil an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen von ca. 11,2% entspricht. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen (TV) lag bei 27,7% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 % gefallen.

Von den bereits erwähnten 3637 registrierten Straftaten wurden 2420 Fälle bei der PI Remagen abschließend bearbeitet. Das entspricht einem Anteil von ca. 66,5 %. Die nicht abschließend bearbeiteten Strafanzeigen wurden dabei jedoch in aller Regel von der Remagener Polizei im sogenannten „Ersten Angriff“ aufgenommen, in der Folge aber bei anderen Dienststellen, in deren eigentlicher Zuständigkeit die Sachbearbeitung liegt, endbearbeitet. Andere Dienststellen in diesem Zusammenhang sind hier zum Beispiel die Kriminalinspektion Mayen (KI), die Bundespolizei (insbesondere bei Delikten im und um den Bahnverkehr), sowie in besonderen Einzelfällen auch die kriminalpolizeilichen Einrichtungen in Koblenz. Dabei liegt der Schwerpunkt in der Zusammenarbeit sicherlich bei der KI Mayen. Die über Jahre bereits praktizierte enge Zusammenarbeit mit der KI Mayen wurde seit 01. Juli 2024 zusätzlich intensiviert. Im Rahmen des landesweiten Projekts „KriBe 5.0 – Kriminalitätsbekämpfung der Zukunft“ wurde ein Regionalkommissariat der KI Mayen mit Sitz bei der PI Remagen eingerichtet.

Der erste Angriff findet jedoch oft durch die Kolleginnen und Kollegen des Wechselschichtdienstes der PI Remagen statt, die Endsachbearbeitung liegt häufig bei der KI Mayen, seit Juli 2024 in vielen Deliktsbereichen beim besagten Regionalkommissariat Remagen. Hier werden dann in enger Zusammenarbeit zwischen Schutz- und Kriminalpolizei die Taten der einzelnen Täter zusammengeführt, Muster erkannt und die Beweislage verdichtet, um eine spätere Verurteilung erreichen zu können.

Zahl der Einbrüche steigt an, bleibt aber insgesamt auf einem niedrigen Niveau

Die Anzahl der erfassten Fälle von Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) sowie Tageswohnungseinbruch (TWE) sank in den Vorjahren deutlich ab. Dieser Trend hat sich seit dem Jahr 2022 nicht fortgesetzt, denn die Fallzahlen stiegen in diesem Bereich, wenn auch nur leicht, an. Im Jahr 2024 wurden im Bereich WED 50 Fälle erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Veränderung von +3 Fällen entspricht. Allerdings blieb es in 28 Fällen nur beim Versuch des WED. Hier spielen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Beratungsangebote zum Einbruchschutz sowie sie Sensibilisierung der Nachbarschaft (Stichwort: „Wachsamer Nachbar“) eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Einbruchsberatungen vor Ort werden mögliche Schwachstellen, die die Täter zum Einbruch nutzen können, erkannt, analysiert und in der Folge gesichert, so dass es für die Täter beim Versuch bleibt.

Rohheitsdelikte gestiegen

Rohheitsdelikte wie Raub und Körperverletzungsdelikte werden oft in sozialen Medien thematisiert und beeinflussen das subjektive Sicherheitsgefühl. Insgesamt wurden 708 Rohheitsdelikte registriert. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 132 Fälle. Die Aufklärungsquote lag bei erfreulichen 91,5 %.

Bei den registrierten Raubdelikten kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Fall mehr. Es wurden 14 Raubdelikte registriert (Vorjahr 13).

Körperverletzungen spielen eine große Rolle innerhalb der Rohheitsdelikte. Im Jahr 2024 wurden 408 Körperverletzungen registriert (Vorjahr 370 Fälle, +38 Fälle, +10,3%). Die Aufklärungsquote betrug bei den KV-Delikten 92,6%, was gegenüber dem Vorjahr (95,1%) eine Minimierung von -2,5% bedeutet. Über Jahre betrachtet liegt hier die Aufklärungsquote jedoch im Mittel sowie auf hohem Niveau. Oftmals kennen sich bei Körperverletzungen Opfer und Täter, oder es gibt sonstige konkrete Ermittlungsansätze wie gute Täterbeschreibungen oder Zeugen, was die Aufklärung erleichtert. Im Bereich bei den gefährlichen Körperverletzungsdelikten in der Öffentlichkeit, also auf Straßen, Wegen und Plätzen, wurden 32 Fälle erfasst.

Häusliche Gewalt bleibt aktuelles Thema

Die Zahl der Straftaten im Bereich der häuslichen Gewalt liegt bei 234 registrierten Fällen in 2024. Partnerschaftsgewalt sowie innerfamiliäre Gewalt sind bekanntlich vielschichtig und daher soll nicht verschwiegen werden, dass es in den 234 registrierten Fällen 164-mal zu unmittelbaren körperlichen Übergriffen kam, also Körperverletzungen im engeren Sinne. Die Daten in diesem Deliktsbereich sind zwiespältig, weil es in 2024 auch Einzelfälle im Bereich der PI Remagen gab, die ein wiederholtes polizeiliches Eingreifen erforderlich machten – statistisch betrachtet zählt das zumeist aber nur als „ein Fall“. Bei diesen Konstellationen bleibt es regelmäßig nicht nur bei einem Polizeieinsatz und einer Strafanzeige, vielmehr wird damit ein engmaschiges Hilfs- und Betreuungsangebot ausgelöst, in das eine Reihe von staatlichen wie nichtstaatlichen Hilfsorganisationen eingebunden sind, z.B. Interventionsstelle, Jugendamt, Weißer Ring, Opferbetreuung aber auch die Täterarbeitseinrichtungen „CONTRA häusliche Gewalt“, die nicht das Opfer, sondern den Täter in den Fokus ihrer Maßnahmen stellen. Professionelle Hilfsangebote gibt es inzwischen also sehr viele, Teil der Realität ist aber auch, dass es nach polizeilicher Erfahrung auf Seiten der Betroffenen häufig immer noch viel Überwindung oder Überzeugungsarbeit braucht, diese Hilfe überhaupt anzunehmen bzw. für sich selbst die Rolle des hilfsbedürftigen Opfers zu akzeptieren.

Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen gestiegen

Sachbeschädigungen sind insgesamt von 256 Delikten im Jahr 2023 auf aktuell 301 Delikte gestiegen (+ 45 Fälle, +17,6%). Von den angezeigten Sachbeschädigungen entfielen 111 auf Sachbeschädigungen an KFZ (Vorjahr 105 Fälle, +6 Fälle, +5,7%). Insgesamt wurden 98 Fälle von Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen (Vorjahr 80 Fälle) registriert, was einer Steigerung von 18 Fällen und damit +22,5% entspricht.

Betrugsdelikte – Tatmittel Internet spielt eine zentrale Rolle

Auf den ersten Blick wird es viele Betrachter erstaunen, dass die Betrugsdelikte bei der PI Remagen seit Jahren rückläufig sind. Waren es in 2015 noch über 900 Fälle, sank deren Zahl kontinuierlich auf unter 500 Fälle, aktuell 495 Delikte in 2024 (2023: 451 Fälle). Wie kommt es dann, dass fast jeder in seinem Familien- oder Bekanntenkreis jemanden kennt, der in den letzten 12 Monaten tatsächlich oder beinahe Opfer einer betrügerischen Attacke wurde? Ein ebenso wesentlicher wie einleuchtender Erklärungsansatz liegt im Tatort- bzw. Territorialprinzip der Kriminalstatistik begründet. Die große Masse der (Serien-) Betrugsdelikte wie etwa Anrufe falscher Polizeibeamter oder anderer Amtsträger, Microsoft-Support-Anrufer, falsche Gewinnbenachrichtigungen, Bitcoin-Erpressungen, falsche Inkassoschreiben oder ausgespähte Kreditkartendaten, um nur einige der gängigsten Maschen zu nennen, wird inzwischen über das Telefon und/oder das Internet abgewickelt. Die Täter befinden sich in diesen Fällen also gar nicht körperlich innerhalb des Dienstgebietes der PI Remagen und in vielen Fällen nicht einmal innerhalb Deutschlands. Ein Teil dieser Delikte wird daher in der PKS überhaupt nicht erfasst. Sie werden zwar „gezählt“, aber in der Regel keinem bestimmten Ort oder Region als Tatort zugerechnet. Allerdings wohnen im Bereich der PI Remagen natürlich viele Opfer bzw. Geschädigte dieser überregionalen Betrugsmaschen, so dass die Aufnahme, Erstbearbeitung und Steuerung dieser Delikte auch bei der PI Remagen sehr viel Zeit und Personalressourcen bindet – und für viel Verärgerung bei den Betroffenen sorgt.

Rauschgiftdelikte gesunken

Im Bereich der Rauschgiftdelikte wurden im Jahr 2024 insgesamt 271 Fälle registriert. Das bedeutet, dass damit 62 Fälle weniger als im Jahr 2023 bekannt wurden (333 Fälle im Vorjahr, -18,6%). Die Aufklärungsquote liegt im Jahr 2023 bei 93%. Verstöße in Zusammenhang mit Cannabis wurden in 75 Fällen erfasst (Vorjahr 164 Fälle, -54,3%). Die Legalisierung von Cannabis spiegelt sich dementsprechend in diesem Bereich wieder.

Rauschgiftdelikte zählen zum Bereich der sogenannten „Kontrollkriminalität“, das heißt, dass Lageerkenntnisse stark von Ausmaß und Intensität der Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden abhängig sind. Dem wird im Bereich der PI Remagen durch entsprechende Kontrollmaßnahmen Rechnung getragen, um das Etablieren einer „Szene“, mit all den negativen Begleiterscheinungen, zu verhindern.

Neben der Bekämpfung der Szene vor Ort kommt der Ermittlungsarbeit eine bedeutende Rolle zu. Hier sei nochmals auf die Zusammenarbeit mit der KI Mayen hingewiesen. Die Feststellungen vor Ort werden der in der Regel für die Endsachbearbeitung zuständigen KI Mayen mitgeteilt. Hier werden die Erkenntnisse gesammelt, bewertet und ggf. größere Ermittlungsverfahren gegen erkannte Strukturen eingeleitet. Oftmals ergeben sich dann innerhalb dieser Verfahren weitere Verfahren, z.B. gegen identifizierte Dealer, Kuriere etc.

Fazit

Abschließend ist festzustellen, dass das Straftatenaufkommen im Dienstbezirk der PI Remagen in der Gesamtheit im Jahr 2024 gestiegen ist. Die Anzahl der erfassten Straftaten bewegt sich allerdings in der Gesamtbetrachtung über die vergangenen 10 Jahre hinweg weiterhin auf einem niedrigen Niveau.

Quelle: Presseportal

Einbruchstatistiken in Rheinland-Pfalz für 2022/2023

Die Einbruchsraten in Rheinland-Pfalz stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 2515 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 2689 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 382 auf 431. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 384 auf 422, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 319 auf 355 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 65 auf 67 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 147 auf 187. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Einbruchsfällen in Deutschland mit 27061 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 2.515 2.689
Anzahl der aufgeklärten Fälle 382 431
Anzahl der Verdächtigen 384 422
Anzahl der männlichen Verdächtigen 319 355
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 65 67
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 147 187

Quelle: Bundeskriminalamt

Raubstatistiken in Rheinland-Pfalz für 2022/2023

Die Räuberieraten in Rheinland-Pfalz stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 1161 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 1304 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 803 auf 867. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 1052 auf 1122, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 951 auf 1015 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 101 auf 107 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 375 auf 457. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Raubüberfällen in Deutschland mit 12625 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 1.161 1.304
Anzahl der aufgeklärten Fälle 803 867
Anzahl der Verdächtigen 1.052 1.122
Anzahl der männlichen Verdächtigen 951 1.015
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 101 107
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 375 457

Quelle: Bundeskriminalamt

Statistiken zur Drogenkriminalität in Rheinland-Pfalz für 2022/2023

Die Drogenraten in Rheinland-Pfalz zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 wurden 19832 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 19296 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 18308 auf 17709 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 15189 in beiden Jahren relativ konstant. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 19.832 19.296
Anzahl der aufgeklärten Fälle 18.308 17.709
Anzahl der Verdächtigen 15.296 15.189
Anzahl der männlichen Verdächtigen 13.125 12.968
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 2.171 2.221
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 3.396 3.798

Quelle: Bundeskriminalamt

Cybercrime-Statistiken in Rheinland-Pfalz für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in Rheinland-Pfalz zwischen 2022 und 2023 sind gestiegen. Im Jahr 2022 wurden 3660 Fälle registriert, wovon 1927 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen betrug 1467, darunter 955 Männer, 512 Frauen und 379 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 4376, wobei 2091 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen sank auf 1377, wobei 899 Männer, 478 Frauen und 329 Nicht-Deutsche beteiligt waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 3.660 4.376
Anzahl der aufgeklärten Fälle 1.927 2.091
Anzahl der Verdächtigen 1.467 1.377
Anzahl der männlichen Verdächtigen 955 899
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 512 478
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 379 329

Quelle: Bundeskriminalamt

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