In Russland sorgt ein weiterer mysteriöser Todesfall für Schlagzeilen: Der Vizepräsident des staatlichen Ölkonzerns Transneft, Andrej Badalow, ist am Freitagmorgen aus dem Fenster seiner Moskauer Wohnung im 17. Stock gestürzt – und noch am Tatort verstorben. Die Behörden sprechen von einem möglichen Suizid, doch die Zweifel mehren sich.
Russischer Öl-Boss tot – Sturz aus dem 17. Stock gibt Rätsel auf

Wieder ein rätselhafter Sturz – und wieder ein mächtiger Mann
Der 61-jährige Andrej Badalow gehörte zur Führungsebene von Transneft – einem der wichtigsten Ölunternehmen des Landes. Er war verantwortlich für digitale Transformation, IT und Prozessautomatisierung. Ausgerechnet in diesen Bereichen hat Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs große strategische Interessen. Am Freitagmorgen wurde seine Leiche vor dem Wohnhaus gefunden, ein Wachmann schlug Alarm. Russischen Medien zufolge stürzte Badalow aus dem Fenster seiner Wohnung im 17. Stock.
Kreml-nahe Agentur vermutet Suizid – doch viele glauben nicht an Zufall
Die russische Staatsagentur „Tass“ nannte Selbstmord als vorläufige Todesursache. Doch in Russland ist diese Erklärung längst zum Standard geworden – gerade bei Todesfällen, die der Kreml lieber nicht weiter kommentiert. Auch diesmal fragen sich viele: Hat sich Badalow wirklich selbst das Leben genommen? Oder ist er ein weiteres Opfer einer beunruhigenden Serie von Todesfällen in höchsten Kreisen?
Manager mit Tech-Wissen – war er zu mächtig?
Badalow war seit Juli 2021 Vizepräsident bei Transneft. Zuvor war er unter anderem bei Atlantis Communications und als Berater am Informationszentrum des Wissenschaftsparks der Moskauer Uni tätig. Der gebürtige Krasnodarer war IT-Experte mit jahrzehntelanger Erfahrung – ein Mann mit Wissen, Zugang und Einfluss.
Dubiose Todesfälle häufen sich – eine „russische Krankheit“?
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs ist es in Russland mehrfach zu dubiosen Todesfällen hochrangiger Manager gekommen – fast immer durch Fensterstürze. Ende 2022 stürzte etwa der kremlkritische Fleischunternehmer Pawel Antow aus dem Hotel in Indien. Wenige Monate zuvor fiel der Lukoil-Vorstand Rawil Maganow aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses. Beide waren öffentlich nicht auf Regierungslinie.
Russland schweigt – die Welt schaut skeptisch
Inzwischen spricht man im Ausland spöttisch von einer „typisch russischen Krankheit“ – wenn wieder einmal jemand mit Nähe zu kritischen Informationen tödlich verunglückt. Aus Kreml-Kreisen gibt es zu Badalows Tod keine offizielle Stellungnahme. Seine Familie schweigt ebenfalls.