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Kohlhof: Brand auf Kleinem Hirschberg

Feuerwehr stoppt Waldbrand bei Neunkirchen-Kohlhof. Ausbreitung gestoppt, Nachlöscharbeiten bis zur Abenddämmerung.

Bildurheber: Christopher Benkert (Feuerwehr Neunkirchen)
Foto: Presseportal.de

Neunkirchen-Kohlhof (ost)

An drei verschiedenen Stellen brach am Montagnachmittag, dem 12. Mai, ein Feuer im Wald auf dem Kleinen Hirschberg nahe dem Neunkircher Stadtteil Kohlhof aus. Die Ausbreitung des Waldbrandes auf dem Höhenzug konnte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen mit Hilfe anderer Feuerwehren aus dem Landkreis Neunkirchen und dem angrenzenden Saarpfalz-Kreis am Nachmittag stoppen. Die mühsamen und anstrengenden Nachlöscharbeiten zogen sich jedoch bis zum Einbruch der Abenddämmerung hin.

Eigentlich hätte der Kleine Hirschberg zwischen Kohlhof, Niederbexbach und Limbach am Montagnachmittag unter strahlend blauem Himmel und Sonnenschein ein idyllisches Bild abgeben sollen. Doch eine verdächtige Rauchsäule über dem Waldgebiet auf dem kleinen Höhenzug oberhalb der Blies störte dieses Bild. Ein aufmerksamer Passant bemerkte den Rauch und alarmierte umsichtig die Rettungskräfte. Gegen 14 Uhr wurden zunächst die Löschbezirke Furpach und Ludwigsthal der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen alarmiert, um der Rauchentwicklung im Wald nachzugehen. Obwohl die Rauchsäule von den Feldern unterhalb des Kleinen Hirschberges gut sichtbar war, gestaltete es sich schwierig, die genaue Brandquelle im Wald zu lokalisieren. Nach einer Suche quer durch den Wald konnten die Feuerwehrleute zunächst eine sich ausbreitende Feuerstelle im Wald entdecken.

Aufgrund der Komplexität und Anstrengung bei der Bekämpfung von Vegetationsbränden, insbesondere im Wald, wurden sofort nach der Entdeckung des ersten Brandherdes weitere Feuerwehreinheiten zum Kleinen Hirschberg alarmiert. Neben weiteren Einheiten der Neunkircher Feuerwehr machten sich auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kirkel aus dem angrenzenden Saarpfalz-Kreis auf den Weg. Während die Löscharbeiten auf dem Kleinen Hirschberg begannen, entdeckten die Feuerwehrleute in einiger Entfernung vom ersten Brandherd eine weitere Feuerstelle im Wald. Diese zweite Brandstelle war nicht nur größer als die erste, sondern das Feuer breitete sich hier auch schneller in einem Bereich mit vielen abgestorbenen Nadelbäumen aus. In diesem Bereich entzündeten sich plötzlich mehrere bis zu 20 Meter hohe tote Bäume, die wie Fackeln in Flammen aufgingen. Die abgestorbenen und ausgebrannten Bäume stellten eine erhebliche Gefahr für die Einsatzkräfte dar, da ihre Standfestigkeit schwer einzuschätzen war.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden spezielle Fachzüge zur Vegetationsbrandbekämpfung und Wasserförderung aus dem Landkreis Neunkirchen angefordert, um bei den Löscharbeiten zu unterstützen. Auch die Drohneneinheiten der Feuerwehren Illingen und Eppelborn wurden zur Luftlageerkundung eingesetzt. Die Drohnen lieferten nicht nur Livebilder von den Brandherden, sondern konnten bei Bedarf auch wertvolle Wärmebilder liefern. Bis zum späten Nachmittag gelang es den Einsatzkräften, die Ausbreitung der Brände an den beiden Brandherden zu stoppen. Die erste Brandstelle hatte sich auf etwa 500 Quadratmeter ausgebreitet, die zweite auf rund 2.000 Quadratmeter. Die Brände wurden mit einer Kombination aus klassischem Löschangriff, kleinen Löschrucksäcken mit Handpumpen und Werkzeugen zur Bodenaufgrabung bekämpft. Das benötigte Löschwasser musste im Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen von nahegelegenen Hydranten zum Kleinen Hirschberg transportiert werden.

Während in der ersten Phase des Einsatzes die Ausrüstung noch zu Fuß durch das unwegsame Gelände transportiert werden musste, stand in der späteren Phase ein sogenanntes Utility Task Vehicle (UTV) zur Verfügung, um Material zu transportieren. Dabei handelt es sich um ein kompaktes und geländegängiges Allradfahrzeug mit einer kleinen Ladefläche.

Nach der Eindämmung des Waldbrandes begannen am späten Nachmittag die langwierigen Nachlöscharbeiten. Die Feuerwehrleute suchten bis zum Einbruch der Abenddämmerung nach versteckten Glutnestern in den verbrannten Waldgebieten, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Einige Glutnester zeigten sich durch Rauchfahnen auf dem Boden, andere wurden mit Wärmebildkameras aufgespürt. Während der Nachlöscharbeiten wurde eine dritte, jedoch viel kleinere Brandstelle im Wald auf dem Kleinen Hirschberg gefunden und gelöscht. Gegen 21:30 Uhr konnte der Einsatz am Kleinen Hirschberg beendet und die letzten Feuerwehreinheiten entlassen werden.

Insgesamt waren rund 130 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Neunkirchen, Eppelborn, Illingen, Kirkel, Ottweiler und Schiffweiler am Kleinen Hirschberg im Einsatz. Auch die Polizei, der SaarForst Landesbetrieb und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) aus Illingen waren beteiligt. Neben den Kreisbrandinspekteuren und -meistern aus dem Landkreis Neunkirchen und dem Saarpfalz-Kreis waren auch der Landesbrandinspekteur und sein Stellvertreter in der Einsatzleitung vertreten. Vor Ort informierten sich neben dem Neunkircher Landrat Sören Meng auch Oberbürgermeister Jörg Aumann und Innen-Staatssekretär Torsten Lang.

Nach Abschluss des Waldbrandeinsatzes am späten Montagabend führte die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen in der Nacht zum Dienstag und am Dienstagmorgen zwei Kontrollgänge an den Brandherden durch. Dabei konnten noch weitere Glutnester abgelöscht werden.

Aufgrund der anhaltenden Waldbrandgefahr rät die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit offenem Feuer im Wald und in Waldnähe. Lagerfeuer oder Grills in Wäldern oder deren Nähe sollten vermieden werden. Ebenso sollte das achtlose Wegwerfen von Zigaretten in der Vegetation unterlassen werden. Vorsicht ist auch beim Parken von Fahrzeugen mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Wiesen geboten. Die Vorstellung, dass Glasscherben Waldbrände auslösen könnten, ist ein Mythos. Dennoch gehört Müll nicht in den Wald.

Quelle: Presseportal

nf24