Schafe gefährden Bahnverkehr, Züge mit 971 Minuten Verspätung, Tierhalter haftbar bei Zugkollisionen.
Dessau: Polizeieinsatz der Bahnpolizei
Dessau-Roßlau (ost)
Am Montag, dem 17. Juni 2024, erhielt die Bundespolizeiinspektion Magdeburg gegen 05:00 Uhr von der Notfallleitstelle der Deutschen Bahn einen Hinweis auf mehrere Schafe im und am Bahngleis auf der Strecke von Roßlau nach Dessau. Ein aufmerksamer Lokführer eines Güterzuges hatte die Weidetiere zuvor entdeckt und seine Beobachtungen sofort gemeldet. Daraufhin wurde die Strecke gesperrt. Eine Streife des Bundespolizeirevieres Dessau machte sich umgehend auf den Weg zum Ereignisort und fand fünfzehn Schafe direkt am Gleis. Die Beamten konnten die Tiere sicher einfangen, zurück auf die Weide bringen und den beschädigten Zaun reparieren. Glücklicherweise wurde kein Tier verletzt. Aufgrund des Polizeieinsatzes und der damit verbundenen Streckensperrung von etwa anderthalb Stunden hatten 21 Züge insgesamt 971 Minuten Verspätung. Zudem fielen sechs Nahverkehrszüge teilweise aus.
In diesem Zusammenhang betont die Bundespolizei erneut die Notwendigkeit, bei der Haltung von Nutz- und Weidetieren auf eine sichere Unterbringung zu achten. Im Falle von Vorfällen wie diesem wird immer untersucht, ob dem Tierhalter ein Fehlverhalten vorgeworfen werden kann. Bei nachgewiesener Pflichtverletzung des Tierhalters kann gemäß der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung ein Bußgeld verhängt werden, wenn es zu Zugverspätungen oder -ausfällen kommt. Der Tierhalter kann auch für etwaige Sachschäden an Zügen oder Bahngleisen auf dem zivilrechtlichen Weg von der Deutschen Bahn haftbar gemacht werden. Wenn es zu einer Kollision zwischen Tier und Zug kommt, leitet die Bundespolizei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein, da es sich keineswegs um eine Bagatelle, sondern um ein schwerwiegendes Vergehen handelt.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Sachsen-Anhalt für 2022
Im Jahr 2022 gab es in Sachsen-Anhalt insgesamt 67.441 Verkehrsunfälle. Davon waren 7.603 Unfälle mit Personenschaden, was 11,27% aller Unfälle ausmacht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden waren 975, was 1,45% der Gesamtanzahl entspricht. 488 Unfälle wurden unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht, was 0,72% aller Unfälle sind. Die übrigen Sachschadensunfälle belaufen sich auf 58.375, was 86,56% ausmacht. Innerorts ereigneten sich 44.732 Unfälle (66,33%), außerorts (ohne Autobahnen) waren es 18.494 (27,42%) und auf Autobahnen 4.215 (6,25%). Insgesamt gab es 152 Getötete, 1.894 Schwerverletzte und 7.743 Leichtverletzte.
2022 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 67.441 |
Unfälle mit Personenschaden | 7.603 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 975 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 488 |
Übrige Sachschadensunfälle | 58.375 |
Ortslage – innerorts | 44.732 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 18.494 |
Ortslage – auf Autobahnen | 4.215 |
Getötete | 152 |
Schwerverletzte | 1.894 |
Leichtverletzte | 7.743 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)