Am vergangenen Wochenende wurden mehrere Personen in verschiedenen Grenzkontrollstellen festgenommen, darunter ein 27-Jähriger aus Kirgistan und ein 64-jähriger Litauer.
Görlitz: Handfesseln klickten in Grenzkontrollstellen
Görlitz, BAB 4, Gemeinde Neißeaue (ost)
Letztes Wochenende bzw. letzten Freitag wurden in der Grenzkontrollstelle auf dem Autobahnrastplatz An der Neiße, auf der Görlitzer Stadtbrücke und in Zentendorf die Handschellen angelegt.
Am Samstagabend wurde ein 27-jähriger Mann aus Kirgisistan festgenommen. Ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth lag gegen ihn vor. Er schuldete der Landesjustizkasse Bamberg noch 1.500,00 Euro Geldstrafe, die er Anfang des Jahres vom Amtsgericht Neustadt a. d. Aisch wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort verurteilt worden war. Da er das Geld nicht bezahlen konnte, endete der 1. Advent für ihn im Gefängnis.
Im Mai des letzten Jahres wurde ein Litauer vom Amtsgericht Coesfeld zu einer Geldstrafe von 90,00 Euro verurteilt. Diese blieb unbezahlt. Am Sonntagmorgen erschien der mittlerweile 64-jährige Verurteilte und wollte einreisen. Die Einreise erfolgte schließlich, aber erst nach Zahlung des ausstehenden Betrages.
Nur wenige Stunden später wurde ein ukrainischer Mann festgenommen. Der 37-Jährige war Beifahrer im Mercedes eines Bekannten. Hätte er den Sprinter gefahren, hätte das möglicherweise zu weiteren Problemen geführt. Das Amtsgericht Frankenberg (Eder) hatte wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr einen Strafbefehl erlassen und den Führerschein entzogen. Der Ukrainer konnte die Ersatzfreiheitsstrafe jedoch abwenden (er zahlte insgesamt 493,75 Euro). Seinen Führerschein übergab er den Ordnungshütern.
Bereits am Freitag wurden ein Pakistaner (36) und ein Pole (31) festgenommen.
Der 36-Jährige wurde offiziell von Polen über die Görlitzer Stadtbrücke nach Deutschland überstellt. Nach Abschluss des Überstellungsverfahrens brachten Bundespolizisten ihn in die nächstgelegene Justizvollzugsanstalt. Wenn er in der Zwischenzeit kein Geld auftreiben kann, wird er dort die nächsten Wochen verbringen. Gegen ihn lagen zwei offene Haftbefehle vor. Der erste Haftbefehl wurde im Februar dieses Jahres von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe ausgestellt (600,00 Euro Strafe wegen unerlaubten Aufenthalts ohne Aufenthaltstitel), der zweite im Juni dieses Jahres von der Staatsanwaltschaft Traunstein (1.180,00 Euro Strafe wegen Leistungsbetrugs).
Die Beamten trafen den 31-Jährigen in Zentendorf (Gemeinde Neißeaue) an. Bei der Überprüfung seiner Personalien stellte sich heraus, dass das Amtsgericht Dresden letzten Sommer einen Haftbefehl erlassen und Untersuchungshaft angeordnet hatte. Dem Beschuldigten wird unter anderem Bandendiebstahl vorgeworfen. Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Görlitz setzte den Haftbefehl am folgenden Samstag um und brachte den Untersuchungshäftling ins Gefängnis.
Quelle: Presseportal