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Halle: Internationaler Menschenhandel in Deutschland und Tschechien

Die Bundespolizei ermittelt wegen Menschenhandels und Einschleusens von Ausländern. Es kam zu fünf Festnahmen und 32 Durchsuchungen in beiden Ländern.

Foto: Depositphotos

Chemnitz, Limbach-Oberfrohna, Hainichen , Dresden , Eisenberg, Gera, Halle (Saale), Dortmund, Kassel, Bremen, Uchte, Belm, Nidderau, Köln, Mannheim, Nürnberg (ost)

Die Bundespolizei und die Polizeidirektion Chemnitz ermitteln gemeinsam in einer Ermittlungsgruppe im Auftrag der Staatsanwaltschaft Chemnitz wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern bzw. Menschenhandels zur Ausbeutung. Unter der Koordination von EUROPOL und EUROJUST wurden gleichzeitig fünf Haftbefehle und 32 Durchsuchungsbeschlüsse umgesetzt.

Straftatverdacht

Der Verdacht richtet sich gegen eine international tätige Bande, die vor allem vietnamesische Staatsangehörige nach Deutschland und Tschechien eingeschleust haben soll. Dort wurden sie in verschiedenen Prostitutionswohnungen untergebracht und zur Prostitution gezwungen. Das Ziel war es, von den Einnahmen zu profitieren und sich eine dauerhafte Einnahmequelle zu verschaffen.

Festnahmen

Bei den Maßnahmen wurden insgesamt fünf Personen festgenommen, darunter ein 70-jähriger Deutscher in Chemnitz und ein 31-jähriger Deutscher in Limbach-Oberfrohna. Gleichzeitig wurden zwei tschechische Staatsangehörige im Alter von 28 und 54 Jahren sowie eine 53-jährige vietnamesische Staatsangehörige in Tschechien festgenommen.

Vermögensabschöpfung

Gegen die Hauptbeschuldigten liegen Vermögensarreste in Höhe von insgesamt rund 1,2 Millionen Euro vor. Bei den Maßnahmen konnten Vermögenswerte in Höhe von ca. 27.000 Euro sowie Fahrzeuge und Wertgegenstände sichergestellt werden.

Durchsuchungen

Insgesamt wurden 32 Objekte durchsucht, darunter Wohnungen der Tatverdächtigen und Prostitutionsstätten. Die Objekte befinden sich in verschiedenen Städten in Deutschland und Tschechien.

Es konnten zehn unerlaubt in Deutschland aufhältige Personen festgestellt werden. Die Bearbeitung erfolgt in Dresden. Zahlreiche Beweismittel wurden sichergestellt, darunter Mobiltelefone, Datenträger und Reisedokumente.

Ein deutscher Staatsangehöriger im Alter von 58 Jahren wurde festgenommen. Ein russischer Staatsangehöriger wurde ebenfalls festgestellt, der sich unerlaubt in Deutschland aufhält. Außerdem wurden verbotene Gegenstände nach dem Waffengesetz beschlagnahmt.

An den Maßnahmen waren insgesamt 700 Kräfte der Bundespolizei und der Polizeidirektion Chemnitz beteiligt.

Internationale Zusammenarbeit

Die Bundespolizei und die Polizeidirektion Chemnitz arbeiten im Rahmen einer Gemeinsamen Ermittlungsgruppe zusammen. Die Ermittlungen erfolgen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Chemnitz. Es gab eine enge Zusammenarbeit mit den tschechischen Behörden unter dem Dach von EUROPOL und EUROJUST.

Quelle: Presseportal

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