Die Bundespolizei sucht Zeugen für den gefährlichen Vorfall nahe Bad Lauchstädt. Hinweise werden dringend erbeten.
Halle: Steinewurf auf Bahngleise
Bad Lauchstädt (ost)
Am Dienstag, dem 26. November 2024, wurde die Bundespolizeiinspektion Magdeburg um 16:01 Uhr über die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn Leipzig über einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr informiert. Ersten Informationen zufolge überfuhr ein Intercityexpress auf der Strecke von Dresden nach Erfurt, in der Nähe von Bad Lauchstädt, bei Bahnkilometer 267,7 Hindernisse auf den Gleisen. Der Lokführer des Zuges leitete sofort eine Schnellbremsung ein, als der Zug mit 230 km/h fuhr. Durch das Überfahren der Steine auf den Schienen wurden die Radreifen des Zuges leicht beschädigt. Die 255 Passagiere im Zug blieben glücklicherweise unverletzt. Der Lokführer konnte außerdem zwei dunkel gekleidete Personen in der Nähe der Hindernisse wahrnehmen. Kräfte des Bundespolizeireviers Halle (Saale) machten sich sofort auf den Weg zum Ereignisort. Nach Absprache mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn konnte der Lokführer seine Fahrt mit reduzierter Geschwindigkeit zum Hauptbahnhof Erfurt fortsetzen. Ein Hubschrauber der Bundespolizei wurde ebenfalls eingesetzt, um das Gelände nach den unbekannten Personen zu durchsuchen, die trotz der polizeilichen Maßnahmen nicht gefunden werden konnten.
Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet und bittet um die Unterstützung der Bevölkerung: Wer hat am 26. November 2024 zwischen 15:00 und 16:30 Uhr Personen an oder in der Nähe der Schnellfahrstrecke im Bereich Bad Lauchstädt gesehen, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten? Hinweise werden bei der Bundespolizeiinspektion Magdeburg (Tel.: 0391 / 56549 555), der kostenfreien Bundespolizei-Hotline (Tel.: 0800 / 6 888 000) oder jeder anderen Polizeidienststelle entgegengenommen. Weitere Informationen können auch über das Hinweisformular auf der Bundespolizei-Homepage www.bundespolizei.de übermittelt werden.
In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei erneut eindringlich davor: Bahnanlagen sind keine freien Flächen und keine Spielplätze! Erwachsene und Kinder setzen sich durch ihr Verhalten unbewusst in Lebensgefahr. Züge nähern sich fast geräuschlos und können je nach Windrichtung oft sehr spät wahrgenommen werden. Zudem entsteht durch die vorbeifahrenden Züge eine enorme Sogwirkung, die zu schwerwiegenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. Hindernisse auf den Gleisen können im schlimmsten Fall zu Entgleisungen der Züge und schweren Verletzungen der Bahnbenutzer führen.
Aufgrund des polizeilichen Einsatzes und der damit verbundenen 45-minütigen Sperrung der Gleise erlitten 17 Züge insgesamt 312 Minuten Verspätung, vier Fernverkehrszüge wurden über Naumburg umgeleitet.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Sachsen-Anhalt für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Sachsen-Anhalt insgesamt 88.757 Verkehrsunfälle. Davon waren 12.316 Unfälle mit Personenschaden, was 13,88% aller Unfälle entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 2.044 Fälle aus, was 2,3% entspricht. 424 Unfälle, also 0,48%, wurden unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht. Die übrigen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 73.973 Fälle, was 83,34% ausmacht. Innerorts ereigneten sich 10.077 Unfälle (11,35%), außerorts (ohne Autobahnen) 4.238 Unfälle (4,77%) und auf Autobahnen 1.040 Unfälle (1,17%). Bei den Unfällen gab es insgesamt 90 Getötete, 1.822 Schwerverletzte und 13.443 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 88.757 |
Unfälle mit Personenschaden | 12.316 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 2.044 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 424 |
Übrige Sachschadensunfälle | 73.973 |
Ortslage – innerorts | 10.077 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 4.238 |
Ortslage – auf Autobahnen | 1.040 |
Getötete | 90 |
Schwerverletzte | 1.822 |
Leichtverletzte | 13.443 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)