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Halle: Unbekannte legen Betonklotz auf Bahngleis

Die Bundespolizei sucht Zeugen für den gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr in Toma bei Sandersdorf. Hinweise werden dringend benötigt.

Zeugenaufruf der Bundespolizei
Foto: Presseportal.de

Toma bei Sandersdorf (ost)

Am Mittwoch, dem 19. Februar 2025, wurde die Bundespolizeiinspektion Magdeburg um 17:26 Uhr über einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr in der Ortschaft Toma bei Sandersdorf informiert. Der Lokführer eines Güterzuges hatte gemeldet, dass sich auf den Gleisen Gegenstände befanden. Der Lokführer eines nachfolgenden Intercityexpresses, der auf dem Weg von Hamburg nach München war, sah ein Hindernis auf den Gleisen und leitete eine Schnellbremsung ein. Trotzdem konnte er eine Kollision nicht verhindern. Eine Streife des Bundespolizeireviers Halle (Saale) wurde umgehend mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort geschickt. Der Zug wies bei einer ersten Inspektion keine Schäden auf, und es gab zum Glück keine verletzten Passagiere. Der Notfallmanager der Bahn war ebenfalls auf dem Weg und ließ die Bahnstrecke zwischen Landsberg und Roitzsch um 17:35 Uhr in beide Richtungen sperren. Vor Ort wurden Steine neben den Schienen und Steinmehl auf den Schienen festgestellt und dokumentiert. Mehrere Passagiere aus verschiedenen Waggons gaben an, dass sie nach dem Anhalten des Zuges zwei bis drei Jugendliche gesehen hatten, die aus einem Gebüsch kamen und mit Fahrrädern in Richtung der angrenzenden Siedlung flüchteten. Eine Suche in der Umgebung ergab zunächst keine Hinweise auf die mutmaßlichen Täter. Nach der Aufnahme des Vorfalls setzte der Zug seine Fahrt fort. Die Sperrung der Gleise wurde um 18:33 Uhr aufgehoben. Insgesamt kam es aufgrund des Vorfalls bei 28 Zügen, darunter 12 Fernzüge, 9 Nahverkehrszüge und 7 Güterzüge, zu einer Verspätung von 1050 Minuten. Außerdem mussten 13 Züge umgeleitet werden, 9 fielen ganz aus und 2 teilweise.

Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet und bittet um Unterstützung der Bevölkerung: Wer hat am frühen Abend des 19. Februar 2025 gegen 17:30 Uhr Personen am Ereignisort oder in der Nähe der Bahngleise gesehen, die mit der Tat in Verbindung gebracht werden können? Hinweise werden in der Bundespolizeiinspektion Magdeburg (Tel.: 0391 / 56549 555), unter der kostenfreien Bundespolizei-Hotline (Tel.: 0800 / 6 888 000) oder bei jeder anderen Polizeidienststelle entgegengenommen. Weitere Informationen können auch über das Hinweisformular auf der Bundespolizei-Website www.bundespolizei.de übermittelt werden.

Da dies kein Einzelfall ist, weist die Bundespolizei erneut nachdrücklich darauf hin: Bahnanlagen sind keine Spielplätze! Es ist verboten, die Gleise zu betreten. Wo Züge fahren, ist kein Platz für Abenteurer, da sie sich fast lautlos nähern und je nach Windrichtung oft erst spät wahrgenommen werden können. Züge erzeugen außerdem eine starke Sogwirkung, die zu schwerwiegenden Unfällen führen kann. Im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen können Züge nicht ausweichen, und es kann bis zu 1000 Meter dauern, bis ein Zug nach einer Vollbremsung zum Stehen kommt. Wenn Hindernisse auf den Gleisen platziert werden, besteht im schlimmsten Fall die Gefahr, dass der Zug entgleist und Passagiere oder Mitarbeiter der Bahn schwer oder sogar tödlich verletzt werden. Daher handelt es sich keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Solche Vorfälle führen aufgrund der Gleissperrungen auch immer zu erheblichen Einschränkungen für andere Reisende.

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Verkehrsunfällen in Sachsen-Anhalt für 2023

Die Verkehrsunfallstatistik für Sachsen-Anhalt im Jahr 2023 zeigt insgesamt 88.757 Unfälle. Davon endeten 12.316 Unfälle mit Personenschaden, was 13,88% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 2.044 Fälle aus, was 2,3% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 424 Fällen registriert, was 0,48% aller Unfälle ausmacht. Die übrigen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 73.973, was 83,34% entspricht. Innerorts ereigneten sich 10.077 Unfälle (11,35%), außerorts (ohne Autobahnen) 4.238 Unfälle (4,77%) und auf Autobahnen 1.040 Unfälle (1,17%). Insgesamt gab es 90 Getötete, 1.822 Schwerverletzte und 13.443 Leichtverletzte.

2023
Verkehrsunfälle insgesamt 88.757
Unfälle mit Personenschaden 12.316
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden 2.044
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 424
Übrige Sachschadensunfälle 73.973
Ortslage – innerorts 10.077
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) 4.238
Ortslage – auf Autobahnen 1.040
Getötete 90
Schwerverletzte 1.822
Leichtverletzte 13.443

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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