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Halle: Zivilcourage geehrt

Vier Personen werden für mutiges Eingreifen am Bahnhof Halle ausgezeichnet. Bundespolizei dankt für vorbildliches Verhalten und überreicht Urkunden und Präsente.

Foto: Depositphotos

Halle (Saale) (ost)

„Gezielt agiert, aufmerksam reagiert!“ Dieser Slogan trifft auf die vier Personen, welche die Bundespolizei nach einem schockierenden Vorfall anschrieb und in das Bundespolizeirevier Halle (Salle) am Hauptbahnhof Halle (Saale) einlud, um sich zu bedanken, in ganz besonderem Maße zu.

Was war passiert? Ein 61-Jähriger wollte nur helfen und wurde dadurch selbst Opfer einer Straftat: Jens R. bemerkte am Samstag, den 13. Juli 2024, gegen 13:00 Uhr auf Bahnsteig 5 des Hauptbahnhofes Halle (Saale) einen jungen Mann. Nachdem dieser außerhalb des Raucherberei-ches eine Zigarette geraucht hatte, sprang der 18-Jährige in die Gleise, um weitere Zigarettenstummel aufzusammeln. Jens R. reagierte sofort und forderte den aus Guinea-Bissau Stammenden mehrfach auf, das Gleis zu verlassen. Da dieser seine Weisungen ignorierte, zog er den Mann kurzerhand an seinem Rucksack aus dem Gleis. Auf dem Bahn-steig standen sich die beiden Männer gegenüber und Jens R. wies ihn auf die Gefährlichkeit seines Handelns hin. Daraufhin schubste der 18-Jährige ihn ins Gleis. Er fiel rückwärts und konnte sich seitlich abrollen. Glücklicherweise fand auch zu diesem Zeitpunkt kein Zugverkehr statt. Er konnte selbstständig aufstehen und schnell wieder auf den Bahnsteig gelangen. Der Tatverdächtige versuchte zu flüchten und wurde von Mourice P. festgehalten. Der 15-Jährige hatte mitbekommen, wie Jens R. ins Gleis gestoßen wurde und reagierte sofort. Ein Pärchen, welches sich ebenfalls mit ihrem neugeborenen Sohn auf dem Bahnsteig befand, griff auch beherzt ein. Der 22-jährige Sebastian K. unterstützte Mourice P. beim Festhalten des Tatverdächtigen. Seine Lebensgefährtin, die 24-jährige Jessica E., verständigte umgehend eine Streife der Bundespolizei, welche unverzüglich vor Ort eilte und den Tatverdächtigen für alle weiteren strafprozessualen Maßnahmen übernahm (s.a. PM vom 15.07.2024, Zigarettensammler stößt Zugreinigungskraft ins Gleis). Grund genug, alle Vier nochmal einzuladen. Am Donnerstag, den 1. Au-gust 2024 empfingen der stellvertretende Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Magdeburg, Erster Polizeihauptkommissar Andreas Hesse und seine Pressesprecherin, Erste Polizeihauptkommissarin Romy Gürtler Jens R., Mourice P., Jessica E. und Sebastian K. Alle Vier erzählten den Sachverhalt nochmal aus ihrer Sicht und waren sich einig, immer wieder bei derartigen Situationen zu handeln und einzugreifen. Selbst Jens R. der sich bei seinem Sturz leicht verletzte, bestätigte dies. Mourice P. sagte: „Ich kann mich bei so etwas einfach nicht raushalten.“ Er und Jessica E. engagieren sich auch bei den Feuerwehren Langenbogen beziehungsweise Eisdorf, wo sie sich ebenfalls für Einsätze bereithalten und ehrenamtlich helfen wollen. Da solch ein vorbildliches Agieren in der heutigen Zeit leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist, bedankte sich Andreas Hesse im Namen der Bundespolizei ganz herzlich bei den Vieren für ihre gezeigte Zivilcourage und überreichte ihnen die entsprechende offizielle Urkunde der Bundespolizei sowie jeweils ein kleines Präsent. Die Ehrungen nahmen sie sichtlich stolz und erfreut entgegen.

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Sachsen-Anhalt für 2021/2022

Die Mordraten in Sachsen-Anhalt zwischen 2021 und 2022 sind gestiegen. Im Jahr 2021 wurden 54 Fälle registriert, wovon 51 aufgeklärt wurden. Es gab insgesamt 61 Verdächtige, darunter 50 Männer, 11 Frauen und 10 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 72, wobei 66 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 84 Verdächtige, darunter 78 Männer, 6 Frauen und 16 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu hatte Bayern im Jahr 2022 die höchste Anzahl an Mordfällen in Deutschland mit 403 Fällen.

2021 2022
Anzahl erfasste Fälle 54 72
Anzahl der aufgeklärten Fälle 51 66
Anzahl der Verdächtigen 61 84
Anzahl der männlichen Verdächtigen 50 78
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 11 6
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 10 16

Quelle: Bundeskriminalamt

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