Das Hauptzollamt Magdeburg präsentiert regionale Ergebnisse, darunter die Erhebung von 1,961 Milliarden Euro an Steuern und Zöllen.
Halle: Zoll in Sachsen-Anhalt zieht Bilanz für 2024
Magdeburg (ost)
Nachdem der Bundesfinanzminister, Herr Lars Klingbeil, und der Präsident der Generalzolldirektion, Herr Dr. Armin Rolfink, am 03. Juni 2025 in Hamburg die bundesweiten Jahreszahlen des Zolls für das Jahr 2024 vorgestellt haben, präsentiert das Hauptzollamt Magdeburg nun die regionalen Ergebnisse für Sachsen-Anhalt.
„Auch im Jahr 2024 hat sich der Zoll in Sachsen-Anhalt für den Schutz der Bevölkerung und Umwelt eingesetzt und seinen Beitrag für die Sicherheit in der Bundesrepublik Deutschland geleistet. Darüber hinaus hat sich das Hauptzollamt Magdeburg erneut als verlässlicher Partner der Wirtschaft bewiesen sowie für faire Wettbewerbsbedingungen und ein stabiles Sozialsystem gesorgt.“ so die Leiterin des Hauptzollamts Magdeburg, Regierungsdirektorin Nora Stiller. „Dafür möchte ich mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die mit ihrem Einsatz für Bürger, Wirtschaft und Sicherheit einen Beitrag zur Erfüllung des breiten Aufgabenspektrums des Zolls geleistet haben.“ so Nora Stiller weiter.
I. Personalkörper
Zum Stichtag 31. Dezember 2024 waren beim Hauptzollamt Magdeburg 530 Bedienstete beschäftigt. Zusätzlich werden aktuell 60 Anwärterinnen und Anwärter des gehobenen und mittleren Zolldienstes beim HZA Magdeburg ausgebildet.
II. Tätigkeitsfelder
Die Mitarbeiter des Hauptzollamts haben hauptsächlich folgende Aufgaben zu erfüllen:
1. Erhebung von Steuern und Zöllen
Das Hauptzollamt Magdeburg hat durch das Sachgebiet Abgabenerhebung und die Zollämter in Sachsen-Anhalt im Jahr 2024 rund 1,961 Milliarden Euro (2023: 1,934 Milliarden Euro) an Steuern und Zöllen erhoben. Die meisten Steuereinnahmen sind dabei weiterhin im Bereich der Verbrauchsteuern mit insgesamt ca. 1,583 Milliarden Euro (2023: 1,650 Milliarden Euro) zu verzeichnen. Im Jahr 2024 wurden beispielsweise ca. 1,417 Milliarden Euro Energiesteuer (2023: 1,458 Milliarden Euro) erhoben.
Neben der Einnahme von Steuern und Zöllen ist auch die Bearbeitung von Steuerentlastungsanträgen ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Zolls als Partner der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2024 hat das Hauptzollamt Magdeburg Steuerentlastungen von insgesamt ca. 202 Millionen Euro (2023: ca. 196 Millionen Euro) gewährt.
Außerdem wurden durch das Hauptzollamt Magdeburg im vergangenen Jahr 1,753 Millionen zugelassene Kraftfahrzeuge als Steuergegenstände verwaltet und dabei 230,56 Millionen Euro an Kraftfahrzeugsteuer festgesetzt (2023: 228,59 Millionen Euro).
Die Vollstreckungsstelle des Hauptzollamts Magdeburg in Halle (Saale) hat im Jahr 2024 120.266 Vollstreckungsanordnungen und -ersuchen bearbeitet (2023: 127.433). Insgesamt konnten dabei rund 33,86 Millionen Euro an ausstehenden Steuern, Beitragsforderungen und zu Unrecht gezahlten öffentlich-rechtlichen Geldleistungen beigetrieben werden (2023: 25,04 Millionen Euro). Neben den eigenen Steuer- und Abgabenforderungen (zum Beispiel Zölle, Kraftfahrzeugsteuer, Energiesteuer) vollstreckt der Zoll auch öffentlich-rechtliche Geldforderungen für sogenannte Fremdgläubiger, wie zum Beispiel die Agenturen für Arbeit, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften. Damit sichern die Vollstreckungsstellen die Leistungsfähigkeit des Staates und setzen die Steuergerechtigkeit und die Gleichbehandlung von Beitragszahlern durch.
Durch das Sachgebiet Prüfungsdienst wurden im letzten Jahr 101 Prüfungen (2023: 112) und 1.383 Steueraufsichtsmaßnahmen (2023: 1.540) bei Wirtschaftsbeteiligten durchgeführt. Diese führten zu Nacherhebungen beziehungsweise Rückforderungen in Höhe von 4,26 Millionen Euro und Erstattungen in Höhe von 705.193 Euro (2023: 2,21 Mio. Euro Nacherhebung und 890.270 Euro Erstattung).
2. Abfertigung grenzüberschreitender Warenverkehr
Die fünf Zollämter in Sachsen-Anhalt in Aschersleben, Dessau-Ost, Halle (Saale), Magdeburg-Rothensee und Stendal haben im letzten Jahr insgesamt 240.959 Zollanmeldungen (2023: 277.094) bearbeitet. Den größten Anteil daran hat weiterhin der Bereich der Ausfuhr mit 190.871 Anmeldungen. Auf den Bereich Einfuhr entfielen 23.611 und auf den Bereich Versand 26.477 Anmeldungen.
Im Rahmen der Abfertigung erfolgten 52 Aufgriffe im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes mit einem Warenwert von insgesamt 615.441 Euro.
3. Schutz der Sicherheit und Ordnung
706.971 Zigaretten, ca. 670 Kilogramm Wasserpfeifentabak, 4.980 Heets und mehr als 200 Liter Liquids hat die Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) des Hauptzollamts Magdeburg im letzten Jahr sichergestellt und somit einen erfolgreichen Beitrag zur Bekämpfung des Zigaretten- und Tabakschmuggels geleistet. Zusätzlich wurde Tabaksteuer in Höhe von 89.977,34 Euro festgesetzt, was eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 9.353,51 Euro bedeutet.
Bei ihren Kontrollen konnten die Beamtinnen und Beamten darüber hinaus 388,44 Kilogramm illegale Feuerwerkskörper aus dem Verkehr ziehen, was eine erneute Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um ca. 62,45 kg bedeutet. Außerdem wurden 32 Waffen oder Waffenteile beschlagnahmt sowie verschiedenste Betäubungsmittel wie beispielsweise Marihuana und Haschisch (851,76 Gramm), Amphetamine (3.110,0 Gramm), Ecstasy (22,0 Gramm) und Heroin (3.140,0 Gramm).
Insgesamt wurden im Jahr 2024 5.462 Personen, 3.870 PKW, LKW und Kleintransporter, 39 Busse, 10 Reisezüge und 69 Spätshops beziehungsweise Kioske von der KEV kontrolliert sowie 20 Postkontrollen durchgeführt.
Daraus resultieren insgesamt 199 eingeleitete Strafverfahren (2023: 156 eingeleitete Strafverfahren).
4. Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung
Im Jahr 2024 wurden durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Magdeburg mit ihren Standorten in Magdeburg, Halle (Saale), Dessau-Roßlau, Sangerhausen und Stendal insgesamt 677 Arbeitgeberprüfungen in Sachsen-Anhalt durchgeführt.
Prüfschwerpunkte der FKS in Sachsen-Anhalt waren das Bauhaupt- und Baunebengewerbe sowie das Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe. Außerdem war das Hauptzollamt Magdeburg auch an den bundesweiten Schwerpunktprüfungen im Baugewerbe, im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Bereich Mindestlohn, im Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe sowie im Bereich der Clankriminalität beteiligt.
Durch ihre Prüfungen und Ermittlungen deckten die Zollbeamtinnen und -beamten des Hauptzollamts Magdeburg Schäden für die Sozialversicherung in einer Gesamthöhe von ca. 14,2 Millionen Euro (2023: rund 9 Millionen Euro) auf.
Insgesamt konnten im letzten Jahr beim Hauptzollamt Magdeburg 2.092 Ermittlungsverfahren eingeleitet und 2.000 Ermittlungsverfahren abgeschlossen werden. Die im vergangenen Jahr abgeschlossenen Ermittlungen führten zu Geldstrafen in Höhe von insgesamt ca. 980.000 Euro. Zudem wurden Freiheitsstrafen in Höhe von knapp 25 Jahren erwirkt.
1.194 Ordnungswidrigkeitenverfahren wurden eingeleitet, davon 159 wegen Mindestlohnverstößen. 1.045 Ordnungswidrigkeitenverfahren konnten im vergangenen Jahr abgeschlossen werden, davon 107 wegen Mindestlohnverstößen. Insgesamt wurden knapp 740.000 Euro an Buß- und Verwarngeldern verhängt.
Die Jahresbilanz 2024 des deutschen Zolls ist auf der Internetseite www.zoll.de veröffentlicht.
III. Karrieremöglichkeiten beim Zoll
Die Jahresbilanz des Hauptzollamts Magdeburg zeigt, wie vielfältig die Aufgabenbereiche des Zolls sind, welche in ihrer Bandbreite häufig unbekannt sind. Neben einem abwechslungsreichen Job bietet der Zoll eine sichere, gute Bezahlung sowie eine zertifizierte Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
„Das Hauptzollamt Magdeburg freut sich über motivierte Bewerberinnen und Bewerber, die Interesse an einer Ausbildung oder einem dualen Studium beim Zoll haben und im Team für mehr Gerechtigkeit in Deutschland einen Beitrag für die Wirtschaft und die Sicherheit der Bevölkerung leisten möchten.“ so Nora Stiller.
Informationen zur abwechslungsreichen zweijährigen Ausbildung oder zum vielseitigen dreijährigen dualen Studium sowie zu weiteren Karrieremöglichkeiten können auf den Internetseiten www.zoll.de oder www.zoll-karriere.de abgerufen werden.
Darüber hinaus ist das Hauptzollamt Magdeburg auf zahlreichen Ausbildungsmessen und anderen Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt vertreten.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Sachsen-Anhalt für 2022/2023
Die Drogenraten in Sachsen-Anhalt zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 wurden 9258 Fälle erfasst, während es im Jahr 2023 nur noch 8652 waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 8623 auf 8055 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank von 7615 auf 7052. Von den Verdächtigen waren 6417 männlich, 1198 weiblich und 956 nicht-deutsch. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 9.258 | 8.652 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 8.623 | 8.055 |
Anzahl der Verdächtigen | 7.615 | 7.052 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 6.417 | 5.949 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.198 | 1.103 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 956 | 1.244 |
Quelle: Bundeskriminalamt