Ein 42-Jähriger wurde trotz falscher Namensangabe für 78 Tage in Haft genommen, da er per Haftbefehl gesucht wurde.
Stendal: Gesuchter Mann mit Drogen, Messer und Machete gibt falschen Namen an
Stendal (ost)
Am Mittwoch, dem 17. Juli 2024, wurde ein Mann auf dem Hauptbahnhof Stendal gegen 19:20 Uhr von einer Streife der Bundespolizei aufgrund seines verdächtigen Verhaltens kontrolliert. Während der Kontrolle bat er die Polizisten mehrmals, ihn nicht mitzunehmen, und gab zu, eine kleine Menge Betäubungsmittel bei sich zu haben. Da der deutsche Mann keine Ausweispapiere vorlegen konnte und keine glaubwürdigen Informationen zu seiner Person nannte, wurde er zur Feststellung seiner Identität zur Dienststelle der Bundespolizei gebracht. Bei der Durchsuchung wurden die Betäubungsmittel – zwei Cliptütchen und ein Glasgefäß mit Anhaftungen von vermutlichem Amphetamin – sowie ein Einhandmesser und eine Machete gefunden und sichergestellt. Der 42-Jährige gestand später, bei der ersten Befragung einen falschen Namen angegeben zu haben. Nachdem seine wahre Identität zweifelsfrei festgestellt und im polizeilichen Fahndungssystem überprüft wurde, wurde schnell klar, warum er einen falschen Namen angegeben hatte. Die Staatsanwaltschaft Bochum suchte seit Anfang des Jahres nach dem Mann wegen Betrugs. Außerdem hatte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erlassen: Im September 2022 wurde er vom Amtsgericht Bochum wegen Diebstahls zu einer Geldstrafe von 1000 Euro oder einer Ersatzfreiheitsstrafe von 100 Tagen verurteilt. Bisher hatte er nur einen kleinen Teil der Geldstrafe bezahlt und war trotz Ladung nicht zur Strafvollstreckung erschienen. Daraufhin wurde ein Haftbefehl zur Inhaftierung für 78 Tage erlassen, den er durch eine sofortige Zahlung von 780 Euro hätte abwenden können. Da er den Betrag jedoch nicht zahlen konnte, wurde er am selben Tag in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, wo er voraussichtlich die nächsten zweieinhalb Monate verbringen wird. Darüber hinaus wird er wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz sowie wegen falscher Namensangabe zur Verantwortung gezogen werden müssen. Die Bundespolizei informierte die zuständige Behörde entsprechend über die Festnahme und die Durchführung der Maßnahme.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Sachsen-Anhalt für 2021/2022
Die Drogenraten in Sachsen-Anhalt zwischen 2021 und 2022 sind rückläufig. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 10.265 Fälle erfasst, wovon 9.620 aufgeklärt wurden. Es gab 8.085 Verdächtige, darunter 6.755 Männer, 1.330 Frauen und 822 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2022 wurden 9.258 Fälle registriert, von denen 8.623 gelöst wurden. Es gab 7.615 Verdächtige, darunter 6.417 Männer, 1.198 Frauen und 956 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 70.510 Fällen.
2021 | 2022 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 10.265 | 9.258 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 9.620 | 8.623 |
Anzahl der Verdächtigen | 8.085 | 7.615 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 6.755 | 6.417 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.330 | 1.198 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 822 | 956 |
Quelle: Bundeskriminalamt