Eine Mutter zahlte 1000 Euro, um die Haftstrafe ihres gesuchten Sohnes zu vermeiden. Damit ersparte sie ihm 18 Tage Gefängnis und erhielt eine Strafanzeige wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln.
Stendal: Haftbefehl gegen Sohn verhindert durch Mutter
Stendal (ost)
Am Montag, dem 26. August 2024, führte eine Patrouille der Bundespolizei gegen 23:00 Uhr eine Kontrolle an einem Mann im Personentunnel des Hauptbahnhofs Stendal durch. Er händigte den Einsatzkräften seinen Ausweis zur Identitätsfeststellung aus. Eine Überprüfung der Personalien des 36-jährigen Mannes im polizeilichen Fahndungssystem ergab einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Stendal. Der Deutsche wurde vom Amtsgericht Stendal im Dezember des letzten Jahres wegen eines Verstoßes gegen das Ordnungswidrigkeitengesetz zu einer Geldstrafe von 1000 Euro oder einer Haftstrafe von 18 Tagen verurteilt. Da der Gesuchte den geforderten Geldbetrag bisher nicht bezahlt hatte und trotz einer Ladung nicht zum Strafantritt erschienen war, wurde im April dieses Jahres der Haftbefehl erlassen. Die Bundespolizisten informierten den Mann über diesen, nahmen ihn fest und brachten ihn zur Dienststelle am Bahnsteig 1. Bei der Durchsuchung des Mannes und seiner mitgeführten Gegenstände wurden etwa 1,2 Gramm einer weißen, betäubungsmittelähnlichen Substanz, vermutlich Amphetamin, entdeckt und sichergestellt. Die Mutter beglich die geforderte Geldstrafe von 1000 Euro für ihren Sohn und verhinderte somit die 18-tägige Haft. Die zuständige Behörde wurde schriftlich über die Vollstreckung des Haftbefehls informiert. Der 36-Jährige erhielt eine Anzeige wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Sachsen-Anhalt für 2021/2022
Die Drogenraten in Sachsen-Anhalt zwischen 2021 und 2022 sind rückläufig. Im Jahr 2021 wurden 10265 Fälle erfasst, während es im Jahr 2022 nur noch 9258 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 9620 auf 8623 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank von 8085 auf 7615, wobei die meisten Verdächtigen männlich waren. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 70510 Fällen.
2021 | 2022 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 10.265 | 9.258 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 9.620 | 8.623 |
Anzahl der Verdächtigen | 8.085 | 7.615 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 6.755 | 6.417 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.330 | 1.198 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 822 | 956 |
Quelle: Bundeskriminalamt