Ein 44-Jähriger wurde mit zwei Haftbefehlen gesucht, nachdem er eine Drogentherapie abgebrochen hat. Die Festnahme erfolgte am 16. August 2024 auf dem Hauptbahnhof Stendal.
Stendal: Haftbefehle nach Therapieabbruch, Verurteilter muss für 469 Tage in Haft
Stendal (ost)
Am Freitag, dem 16. August 2024, führte eine Streife der Bundespolizei um 14:00 Uhr am Hauptbahnhof Stendal eine Kontrolle bei einem 44-jährigen Mann durch. Nach Überprüfung seiner Personalien in der Polizeifahndungsdatei stellte sich heraus, dass er von der Staatsanwaltschaft Stendal gleich zweifach per Vollstreckungshaftbefehl gesucht wurde.
Das Amtsgericht Stendal verurteilte ihn bereits im Juli 2019 wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln in zwei Fällen zu einer Bewährungsstrafe von 13 Monaten. Gemäß des Haftbefehls hat er die Auflage, eine Drogentherapie zu absolvieren, nicht erfüllt und muss daher 387 Tage im Gefängnis verbringen.
Zusätzlich wurde er im Mai 2021 erneut vom Amtsgericht Stendal wegen Urkundenfälschung, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Nutzung eines nicht versicherten Fahrzeugs zu weiteren acht Monaten Haft verurteilt. Da er die Therapie, wie bereits erwähnt, abgebrochen hat, muss er weitere 82 Tage im Gefängnis verbringen.
Beide Haftbefehle wurden am 31. Juli dieses Jahres ausgestellt. Die Bundespolizisten informierten den Deutschen über die Haftbefehle, nahmen ihn fest und übergaben ihn an eine Justizvollzugsanstalt.
Die zuständige Behörde wurde entsprechend über die Festnahme und den Verbleib des Festgenommenen durch die Bundespolizei informiert.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Sachsen-Anhalt für 2021/2022
Die Drogenraten in Sachsen-Anhalt zwischen 2021 und 2022 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2021 wurden 10265 Fälle erfasst, wovon 9620 gelöst wurden. Es gab insgesamt 8085 Verdächtige, darunter 6755 Männer, 1330 Frauen und 822 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2022 wurden 9258 Fälle registriert, von denen 8623 aufgeklärt wurden. Die Anzahl der Verdächtigen sank auf 7615, davon waren 6417 männlich, 1198 weiblich und 956 Nicht-Deutsche. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die höchste Anzahl von Drogenfällen in Deutschland mit 70510 Fällen.
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 10.265 | 9.258 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 9.620 | 8.623 |
Anzahl der Verdächtigen | 8.085 | 7.615 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 6.755 | 6.417 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.330 | 1.198 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 822 | 956 |
Quelle: Bundeskriminalamt