Ein ICE musste eine Vollbremsung machen, nachdem Kinder Schottersteine auf das Gleis gelegt hatten. Bahnanlagen sind keine Spielplätze und solche Streiche können zu schweren Unfällen führen.
Uelzen: ICE Vollbremsung nach Kinderstreich
Salzwedel (ost)
Am Donnerstag, dem 7. November 2024, erhielt die Bundespolizeiinspektion Magdeburg gegen 14:25 Uhr von der Notfallleitstelle der Bahn eine Meldung über einen gefährlichen Vorfall im Bahnverkehr: Der Zugführer eines Intercityexpresses, der von Berlin nach Hamburg unterwegs war, entdeckte bei Salzwedel Kieselsteine auf den Gleisen sowie mehrere Kinder in der Nähe. Daraufhin leitete er eine Notbremsung ein. Trotz des langen Bremsweges überfuhr er die Steine dennoch mit einer Geschwindigkeit von etwa 155 Kilometern pro Stunde. Zum Glück blieben die 422 Passagiere im Zug unverletzt. Die Einsatzkräfte der Bundes- und Landespolizei machten sich umgehend mit Martinshorn und Blaulicht zum Einsatzort auf. Nach einer ersten Inspektion konnte der Zug trotz kleiner Schäden an der Achse vorerst mit reduzierter Geschwindigkeit weiterfahren. In Uelzen musste er jedoch außer Betrieb genommen werden und die Passagiere mussten auf andere Züge umsteigen. Aufgrund des Vorfalls war die betroffene Strecke von 14:21 bis 15:25 Uhr gesperrt, was zu insgesamt 95 Minuten Verspätung für drei Züge führte. Im Rahmen der Nahbereichsfahndung konnte eine Streife des Bundespolizeireviers Uelzen einen 9-jährigen Jungen finden, der zugab, die Steine auf die Gleise gelegt zu haben. Die Bundespolizisten informierten das Kind und einen hinzugezogenen Erziehungsberechtigten ausführlich über die Gefahren, in die es sich begeben hatte und welche finanziellen, aber vor allem gesundheitlichen Konsequenzen ein solches Verhalten haben kann.
In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei erneut darauf hin: Bahnanlagen sind keine Spielplätze! Die Züge nähern sich fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Steine, die von den Zügen erfasst werden, können zerbrechen und zu schweren Verletzungen führen. Außerdem entsteht durch die vorbeifahrenden Züge eine enorme Sogwirkung, die ebenfalls zu schwerwiegenden, wenn nicht sogar tödlichen Unfällen führen kann. Zum Glück gab es in diesem Fall keine Verletzten. Dennoch wird die Präventionsbeauftragte der Bundespolizei erneut Kontakt mit dem Kind aufnehmen, um es erneut für das Thema zu sensibilisieren.
Quelle: Presseportal
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Sachsen-Anhalt für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Sachsen-Anhalt insgesamt 88.757 Verkehrsunfälle. Davon waren 12.316 Unfälle mit Personenschaden, was 13,88% entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 2.044 Fälle aus, was 2,3% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel waren mit 424 Fällen, also 0,48%, vergleichsweise gering. Die meisten Unfälle, nämlich 73.973 Fälle (83,34%), waren Übrige Sachschadensunfälle. Innerorts ereigneten sich 10.077 Unfälle (11,35%), außerorts (ohne Autobahnen) 4.238 Unfälle (4,77%) und auf Autobahnen 1.040 Unfälle (1,17%). Insgesamt gab es 90 Getötete, 1.822 Schwerverletzte und 13.443 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 88.757 |
Unfälle mit Personenschaden | 12.316 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 2.044 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 424 |
Übrige Sachschadensunfälle | 73.973 |
Ortslage – innerorts | 10.077 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 4.238 |
Ortslage – auf Autobahnen | 1.040 |
Getötete | 90 |
Schwerverletzte | 1.822 |
Leichtverletzte | 13.443 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)