Am Freitag, dem 26. September 2025, fand der erste Spatenstich für die neue Unterkunft des THW-Ortsverbandes Eckernförde statt. Das Bauprogramm stärkt den Bevölkerungsschutz in Deutschland.
Bonn: THW-Neubau in Eckernförde

Kiel (ost)
Bonn/Kiel/Eckernförde. Am Freitag, dem 26. September 2025, wurde der erste Spatenstich für die neue Unterkunft des THW-Ortsverbandes Eckernförde im Rahmen des THW-Bauprogramms 2020-2030 durchgeführt. Das Bauprogramm ist ein wichtiger Bestandteil zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland. Bis zu 200 moderne, funktionale und nachhaltige Neubauten werden deutschlandweit für die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) entstehen – Orte, an denen ehrenamtliches Engagement, technische Kompetenz und gesellschaftlicher Zusammenhalt eine Heimat finden. Die Umsetzung des Neubauprojektes erfolgt in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und den Bauverwaltungen der Länder unter der Leitung des Amtes für Bundesbau Schleswig-Holstein (AfB).
In Eckernförde werden auf einem etwa 7.850 Quadratmeter großen Baugrundstück im Gewerbegebiet Eckernförde Nord ein Gebäude mit rund 760 Quadratmetern Nutzfläche sowie zwei Hallen mit 14 Stellplätzen entstehen. Der Neubau wird die Heimat von etwa 90 Ehrenamtlichen sein und ausreichend Platz für den Technischen Zug mit seinen drei Fachgruppen bieten. Diese Baumaßnahme wird gemeinsam von BImA, der Landesbauverwaltung Schleswig-Holstein und dem THW durchgeführt. Die serielle, systematisierte Bauweise ermöglicht eine Fertigstellung in weniger als einem Jahr.
Der Ortsverband Eckernförde ist einer von bis zu 200 THW-Standorten bundesweit, an denen die Unterbringung der Ehrenamtlichen nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht. Daher werden zunächst 30 neue THW-Liegenschaften mit Fahrzeughallen errichtet – eine davon für den Ortsverband Eckernförde.
Es ist notwendig, bundesweit neue Gebäude zu errichten, da viele THW-Unterkünfte im Laufe der Jahre nicht mehr den gestiegenen Anforderungen an eine moderne Unterbringung gerecht werden. Es fehlt Platz für die wachsende und vielfältiger gewordene Technik. Die Gebäude entsprechen nicht mehr aktuellen Energie- und Umweltstandards. Auch sind THW-Liegenschaften für die Anzahl an Einsatzkräften zu klein geworden, es fehlen ausreichend dimensionierte Sanitärbereiche besonders für Frauen und Mädchen. „Angesichts veränderter weltpolitischer Gegebenheiten sind modernere THW-Liegenschaften der richtige Weg in die Zukunft zu einem einsatzbereiteren und resilienteren Zivilschutz“, erklärte THW-Präsidentin Sabine Lackner.
Der Ortsverband Eckernförde wurde 1952 gegründet und ist Teil des Landesverbandes Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein. Hier sind ein Zugtrupp, eine Bergungsgruppe und die Fachgruppen Notversorgung und Notinstandsetzung, Räumen und Wassergefahren disloziert. Die ehrenamtlichen THW-Kräfte sind in die örtliche Gefahrenabwehr der Region eingebunden und unterstützen bei größeren THW-Einsätzen auch auf Bundes- und Landesebene. Bei Schadensereignissen wie Hochwasser, Bränden, größeren Verkehrsunfällen oder Gebäudeeinstürzen, aber auch bei der Suche nach Vermissten im Wasser und bei der Tierrettung sind sie im Einsatz.
Moderne Unterkünfte stärken den Zivilschutz
Die veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa und weltweit hat auch Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung des Technischen Hilfswerks. Um besser auf neue Bedrohungsszenarien wie Ausfälle kritischer Infrastrukturen oder großflächige Schadenslagen vorbereitet zu sein, ist eine Anpassung der Strukturen, Ausrüstung und Ausbildungsinhalte des THW erforderlich. Dazu gehören auch moderne Liegenschaften.
Im Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein engagieren sich rund 6.500 Menschen in 58 Ortsverbänden und einem Stützpunkt. Dort treffen sie sich, führen Übungen durch und rücken von dort mit ihrer Ausrüstung zu Einsätzen aus. Funktionale, gut ausgestattete Gebäude mit ausreichend Platz für Einsatzkräfte und Material signalisieren den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Wertschätzung für ihren Einsatz. Dies stärkt das ehrenamtliche Engagement, das die Grundlage für den Zivil- und Katastrophenschutz bildet.
Außerdem bieten die Neubauten mehr Raum für Ausbildungen und Übungen der Einsatzkräfte. Die an den Einsatzanforderungen ausgerichteten THW-Fahrzeuge, die im Laufe der Jahre größer geworden sind, und das vielfältige Material finden in den modernen Fahrzeughallen ausreichend Platz. Beim Bau der neuen, barrierefreien Gebäude spielen Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Integrierte Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen auf Gebäuden und Hallen erhöhen zusätzlich die Energieunabhängigkeit der Ortsverbände im Falle eines Blackouts.
Hintergrundinformationen
Ziel des Bauprogramms ist es, THW-Liegenschaften in einer seriellen, systematischen und kostensparenden Bauweise zu errichten. Das Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck hat den Zuschlag für den ersten Rahmenvertrag erhalten, der die Umsetzung von bis zu 60 neuen THW-Unterkünften vorsieht.
Die BImA ist die Bauherrin und Eigentümerin der neuen Unterkünfte. Sie ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums. Zu ihren Aufgaben gehören das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, die Immobilienverwaltung und -verkauf sowie die forst- und naturschutzfachliche Betreuung der Geländeliegenschaften. Die BImA verfügt über ein großes Angebot an bezahlbarem Wohnraum, den sie vorrangig Bundesbediensteten im Rahmen der Wohnungsfürsorge zur Verfügung stellt. Beim Neubau von Gebäuden setzt sie als Bauherrin auf moderne, nachhaltige Technologien und Bauweisen.
Das Gesamt-Projektmanagement für das THW-Bauprogramm und der abgeschlossene Rahmenvertrag liegen in der Verantwortung des AfB für die Bundesbauverwaltungen der Länder. Die Landesbauverwaltung Schleswig-Holstein ruft die Planungs- und Bauleistungen aus diesem Rahmenvertrag durch Einzelabrufe beim Rahmenvertragspartner (Goldbeck) ab und überwacht die weitere Umsetzung.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der rund 88.000 Freiwilligen in ganz Deutschland bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung national und international gefragt, wenn Notlagen eintreten. Auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen gehören zu den Aufgaben des THW. Weitere Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie unter www.thw.de. Informationen zum Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein finden Sie unter www.thw.de/hhmvsh.
Quelle: Presseportal








