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Gewalt an Frauen: Polizei Lübeck setzt Zeichen

Der gefährlichste Ort für Frauen weltweit ist das eigene Zuhause. Frauen werden Opfer von Gewalttaten durch Lebenspartner. Polizei Lübeck positioniert sich gegen Partnerschaftsgewalt.

(c) Polizeidirektion Lübeck
Foto: Presseportal.de

Lübeck (ost)

Das gefährlichste Zuhause für Frauen weltweit ist das eigene Zuhause. Genau an dem Ort, der Sicherheit, Geborgenheit und Schutz bieten sollte, werden Frauen und Mädchen Opfer von schweren Gewalttaten – begangen durch den eigenen Lebenspartner. Seit Jahren hat die Polizeidirektion Lübeck im landesweiten Vergleich die höchsten Zahlen von +Partnerschaftsgewalt und Gewalt zwischen Ex-Partnern. Informieren, sensibilisieren und positionieren: Insbesondere mit Blick auf die hohen Fallzahlen nimmt die Polizeidirektion Lübeck als Teil der Landespolizei auch dieses Jahr den Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25.11.2024 zum Anlass, öffentlich ein Zeichen zu setzen.

Unter Anwesenheit des Leiters der Polizeidirektion Lübeck, Leitender Polizeidirektor Bernd Olbrich, versammelten sich am Montagvormittag (25.11.2024) Mitarbeitende der Schutz- und Kriminalpolizei vor dem Behördenhochhaus in Lübeck, um mit dem Hissen der orangefarbenen Fahne klare Position gegen Gewalt an Frauen zu beziehen. Im Jahr 2023 gab es in diesem Zusammenhang in Lübeck und Ostholstein 1058 Opfer, 806 davon waren weiblich. Innerhalb der Polizeidirektion Lübeck entspricht das täglich etwa drei Einsätzen im Kontext Partnerschaftsgewalt. Durchschnittlich gibt es somit in Lübeck und Ostholstein alle acht Stunden ein “neues” Opfer in diesem Zusammenhang.

Ab dem 25.11.2024 und den sich unmittelbar anschließenden Orange Days, die bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember andauern, werden die Dienstgebäude und Funkstreifenwagen in Lübeck und Ostholstein mit einem orangefarbenen Aufkleber mit dem Schriftzug “STOP GEWALT GEGEN FRAUEN” versehen. Zudem befindet sich auf dem Aufkleber einen QR-Code, der auf die Seite “Schutz vor Gewalt” der Landesregierung verweist. Ziel der Kampagne ist es, die Öffentlichkeit zu informieren, zu sensibilisieren und auf das Thema (Ex-)-Partnerschaftsgewalt aufmerksam zu machen.

Betroffene sollen ermutigt werden, sich Hilfe zu holen. Zeugen sollen ermutigt werden, entsprechende Beobachtungen mitzuteilen. Tatverdächtige sollen mit dem Thema konfrontiert und dazu angehalten werden, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren und sich nach Möglichkeit Hilfe zu holen.

Hinweis für Medienvertreter:

Für weiterführende Hintergrundinformationen zu Opfern und Geschädigten, die Arbeit der Polizei, die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern, Zahlen, Daten und Fakten, steht am Montag, den 25.11.2024, zwischen 13.00 Uhr und 14.00 Uhr, Polizeihauptkommissarin Simone Sölter vom Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Lübeck den Medien als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie kann unter der zentralen Rufnummer 0451-1310 erreicht werden.

Hilfe für weibliche Opfer von (Ex-) Partnerschaftsgewalt gibt es beim bundesweiten Hilfetelefon 116016, welches rund um die Uhr erreichbar ist und kostenfrei und anonym in 17 Sprachen berät. Für gewaltbetroffene Männer bietet das Hilfetelefon 08001239900 entsprechende Beratung. Über www.odabs.org können örtliche Beratungsstellen gefunden werden. Zudem bietet die Seite thematisch passende Informationen. Wer befürchtet, gewalttätig gegenüber Angehörigen oder Personen im sozialen Nahbereich zu werden, kann Kontakt zum bundesweiten, kostenfreien Hilfetelefon für Tatgeneigte aufnehmen: Tel.: 0800 70 222 40. Im Notfall sollte die Polizei per Notruf kontaktiert werden.

Quelle: Presseportal

nf24