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Itzehoe: Totschlagsverdacht in Quickborn

Ein 45-jähriger Iraner griff zwei Kollegen in einem Fleischereibetrieb an. Die Opfer, Jesiden aus dem Irak und Syrien, erlitten Schnittverletzungen.

Foto: Depositphotos

Kiel (ost)

Gemeinsame Bekanntgabe von Staatsanwaltschaft Itzehoe und Landeskriminalamt Schleswig-Holstein

Ein 45-jähriger Angestellter griff am Donnerstag, dem 31. Juli 2025, in einem Fleischverarbeitungsbetrieb in Quickborn zwei männliche Kollegen mit einem Messer an. Der Verdächtige ist ein Staatsbürger des Iran. Die Opfer – ein 32-jähriger Iraker und ein 44-jähriger Syrer – erlitten Schnittwunden am Oberkörper. Beide Männer gehören der ethnisch-religiösen Gruppe der Jesiden an und arbeiten seit langem zusammen mit dem Verdächtigen in dem Betrieb.

Dem Verdächtigen wird vorgeworfen, zuerst den 32-Jährigen unerwartet mit einem Fleischermesser angegriffen zu haben. Dieser konnte den Angriff abwehren und sich der Situation entziehen. Danach begab sich der Verdächtige in den Pausenraum des Unternehmens, in dem sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Personen aufhielten. Dort soll er direkt auf den 44-jährigen zweiten Geschädigten mit dem Messer losgegangen sein.

Auch das zweite Opfer konnte sich mit Hilfe eines Stuhls verteidigen. Andere Anwesende brachten den Angreifer zu Boden und hielten ihn dort fest. Er wurde anschließend von Polizeikräften festgenommen. Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein ermittelt wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag in Verbindung mit gefährlicher Körperverletzung. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Itzehoe erließ das Amtsgericht Itzehoe am Freitag einen Haftbefehl. Der Beschuldigte befindet sich derzeit in einer Justizvollzugsanstalt.

Zu diesem Zeitpunkt werden aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Informationen bekannt gegeben.

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Mord, Totschlag und Tötungsdelikten in Schleswig-Holstein für 2022/2023

Die Mordraten in Schleswig-Holstein zwischen 2022 und 2023 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2022 wurden 70 Fälle registriert, wobei 55 davon gelöst wurden. Es gab insgesamt 62 Verdächtige, darunter 56 Männer und 6 Frauen. 29 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 74, wobei 66 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen erhöhte sich auf 77, wobei 67 Männer und 10 Frauen verdächtigt wurden. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen blieb mit 28 konstant. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Mordfällen in Deutschland mit 470 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 70 74
Anzahl der aufgeklärten Fälle 55 66
Anzahl der Verdächtigen 62 77
Anzahl der männlichen Verdächtigen 56 67
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 6 10
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 29 28

Quelle: Bundeskriminalamt

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