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Kiel: Polizeiliche Kriminalitätsstatistik Kreis Plön

Rückgang der Straftaten im Kreis Plön um 5,6% im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Gesamtkriminalitätsrate in Schleswig-Holstein steigt um 8,7%.

Foto: Depositphotos

Plön (ost)

Im Jahr 2024 gab es im Landkreis Plön 4.969 registrierte Straftaten, was 293 Fällen weniger entspricht als im Vorjahr. Dies bedeutet einen Rückgang um 5,6% nach einem leichten Anstieg im Jahr 2023. Im Gegensatz dazu stieg die Gesamtkriminalitätsrate in Schleswig-Holstein um 8,7%.

Die Häufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner) als Maß für die Kriminalitätsbelastung ist im Landkreis Plön seit Jahren die niedrigste in ganz Schleswig-Holstein und blieb auch 2024 mit 3.765 gleich (2023: 3.991). Der Landkreis Plön behält seinen Titel als sicherster Kreis in Schleswig-Holstein. Die Kriminalität im Landkreis Plön macht lediglich 2,32% der Gesamtkriminalität in Schleswig-Holstein aus.

Aufklärungsquote gesunken

Von den 4.946 bekannt gewordenen Straftaten konnten 2.721 Fälle aufgeklärt werden (2023: 3.007). Die Aufklärungsquote im Landkreis Plön liegt bei 55%. Dies liegt um 2,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und ist niedriger als der Landesdurchschnitt (60%).

Deliktsverteilung

Die Verteilung der Delikte im Landkreis Plön zeigt, dass Diebstahlsdelikte mit 36,29% den größten Anteil der bekannt gewordenen Straftaten ausmachen. Die nächst häufigsten Deliktsgruppen sind sonstige Straftaten (z. B. Sachbeschädigung und Beleidigung) mit 23,43%, gefolgt von Freiheits- und Rohheitsdelikten mit 19,13% und Vermögens- und Fälschungsdelikten mit 15,31%.

Wohnungseinbrüche deutlich zurückgegangen

Nach einem Anstieg in den Jahren 2021 bis 2023 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche 2024 um 23% gesunken. Ein hoher Anteil gescheiterter Einbruchsversuche deutet darauf hin, dass präventive Maßnahmen erfolgreich waren. Gleichzeitig hat sich die Aufklärungsquote in diesem Bereich verbessert. Die Polizei bittet die Bevölkerung, verdächtige Beobachtungen im Wohnumfeld sofort unter 110 zu melden. Nur durch eine möglichst schnelle Fahndung können Tatverdächtige auf frischer Tat festgenommen und weitere Ermittlungen eingeleitet werden.

Deutlicher Anstieg bei Kelleraufbrüchen

Es wurden 68 Diebstähle aus Boden-/ Kellerräumen erfasst. Im Vorjahr waren es noch 17 Taten, eine Zunahme von 51 Fällen. Besonders betroffen waren die Gemeinde Schwentinental mit 17 Fällen, gefolgt von der Gemeinde Preetz mit 15 Fällen und Lütjenburg mit 13 erfassten Fällen. Dieser erhebliche Anstieg im Vergleich zum Vorjahr liegt weit über dem Landestrend, wo es einen Anstieg von 34,7% gab.

Rohheits- und Gewaltkriminalität

Im Jahr 2024 wurden 946 Fälle von Rohheitsdelikten erfasst (2023: 929). Während die Gesamtzahl der Straftaten gesunken ist (-5,6%), stieg die Anzahl der Taten von Rohheits- und Gewaltkriminalitätsdelikten um 1,8%. Im Bereich der Raubdelikte gab es im Vergleich zum Jahr 2023 (25 Fälle) einen Anstieg um 44% (36 Fälle) im Jahr 2024. Gleichzeitig sank die Anzahl der Körperverletzungsdelikte um 7,0% sowie die der schweren und gefährlichen Körperverletzungen um 17%.

Partnerschaftsgewalt auf Vorjahresniveau

Insgesamt wurden 154 Fälle von Partnerschaftsgewalt verzeichnet. Den Hauptanteil machen hier die vorsätzlichen Körperverletzungen (89 Fälle) gefolgt von der gefährlichen Körperverletzung (18 Fälle) aus. In 41 Fällen wurden Opfer bedroht, gestalkt oder genötigt. Diese Taten bleiben nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Um möglichen Gewalteskalationen in Fällen partnerschaftlicher Gewalt entgegenzuwirken, wurde im Frühjahr 2024 das Hochrisikomanagement in der Polizeidirektion Kiel eingerichtet, um schwere Fälle häuslicher Gewalt frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Es ermöglicht zusammen mit anderen behördlichen und nicht behördlichen Partnern, beispielsweise in Fallkonferenzen, eine fundiertere Bewertung, erhöht die Sensibilität und schafft Handlungssicherheit, um die Gewaltspirale frühzeitig zu durchbrechen.

Messerangriffe auf Vorjahresniveau

27 Straftaten mit Messerangriffen wurden für das Jahr 2024 erfasst. Dies entspricht genau der gleichen Anzahl wie bereits 2023. Taten unter Einsatz eines Messers sind grundsätzlich von erheblicher Gefährlichkeit. Nicht selten hängt die Schwere der Folgen für die Opfer vom Zufall ab. Den größten Anteil stellen dabei die Delikte Nötigung/ Bedrohung/ Nachstellung dar, gefolgt von den Körperverletzungsdelikten. Von 27 berichteten Fällen eines Messerangriffs konnten 24 Fälle aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 89% entspricht. Dabei konnten insgesamt 24 Tatverdächtige ermittelt werden. In 71% der Fälle handelte es sich bei den Tatverdächtigen um Männer. Von den ermittelten Tatverdächtigen sind 54% Erwachsene. Die Taten fanden größtenteils auf öffentlichen Straßen/ Wegen/ Plätzen statt (zehn Fälle), gefolgt von Taten in Mehrfamilienhäusern/ Wohnblöcken (vier Fälle). Die Polizei führt bereits verstärkte Kontrollaktivitäten im öffentlichen Nahverkehr durch. Grundlage hierfür ist die seit Ende 2024 gültige Landesverordnung über das Verbot des Führens von Waffen und Messern in Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs.

Cyberkriminalität und Betrugsdelikte steigen

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte machen mit 757 bekannt gewordenen Fällen 15,31% (2023: 14,32%) der Gesamtkriminalität im Landkreis Plön aus. Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier einen leichten Anstieg um sieben Fälle (0,9%). Solche Vorfälle werden aufgrund der zunehmenden Internetnutzung immer häufiger registriert. Die Aufklärungsquote steigt auf 63,4% (Vorjahr 62,0%). Damit setzt sich der Trend des Vorjahres fort. Auch im Landkreis Plön verlagert sich die Kriminalität von der realen in die virtuelle Welt mit neuen Gefahren. Der Rat der Polizei ist, vermeintlich lukrative Angebote sorgfältig zu prüfen, bevor man feststellen muss, dass man Betrügern aufgesessen ist. Die Polizei appelliert auch immer wieder an die Öffentlichkeit, insbesondere auf ältere Mitmenschen Acht zu geben.

Rauschgiftdelikte massiv zurückgegangen

Durch die Teillegalisierung von Cannabiskonsum am 01.04.2024 ist die Zahl der Rauschgiftdelikte um 66% gesunken. Verstöße im Zusammenhang mit Cannabisprodukten gingen sogar um 76% zurück.

Jugendkriminalität

Die Anzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies betrifft die Tatverdächtigen bei den Straftaten insgesamt sowie bei Gewalt- und Rohheitsdelikten.

Effektive Kriminalitätsbekämpfung durch gezielte Maßnahmen der Polizeidirektion Kiel

Die Polizeidirektion Kiel setzt auf ein umfassendes Kriminalitätsbekämpfungssystem, das durch kontinuierliche Lageanalysen und eine gezielte Präsenzerhöhung ermöglicht, schnell auf entstehende Kriminalitätsschwerpunkte zu reagieren. Mit organisatorischen Maßnahmen, wie beispielsweise der Einrichtung von temporären und dauerhaften Ermittlungseinheiten agiert die Polizeidirektion Kiel, um festgestellten oder prognostizierten Entwicklungen entgegenzuwirken.

Die vollständige Kriminalstatistik 2024 des Landkreises Plön kann unter folgendem Link eingesehen werden: https://t1p.de/pks2024ploen

Für Rückfragen steht die Pressestelle Kiel telefonisch unter der bekannten Rufnummer zur Verfügung. Der Kriminaldirektor Alexander Hahn der Bezirkskriminalinspektion Kiel wird am 10. April 2025 im Rahmen eines Pressegesprächs die Kriminalitätsentwicklungen im Jahr 2024 erläutern und einordnen. Die Veranstaltung richtet sich ausschließlich an Medienvertreterinnen und -vertreter. Zur besseren Planbarkeit bitten wir um Anmeldung bis Mittwoch, 9. April, 14 Uhr, unter der Rufnummer 0431 / 160 2010.

Stephanie Lage

Quelle: Presseportal

Einbruchstatistiken in Schleswig-Holstein für 2022/2023

Die Einbruchsraten in Schleswig-Holstein stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 2675 Fälle gemeldet, während es im Jahr 2023 bereits 3271 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 400 auf 520. Die Anzahl der Verdächtigen erhöhte sich von 380 auf 427, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 335 auf 382 stieg. Die Anzahl der weiblichen Verdächtigen blieb konstant bei 45, während die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen von 158 auf 191 anstieg. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Einbruchsfällen in Deutschland mit 27061 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 2.675 3.271
Anzahl der aufgeklärten Fälle 400 520
Anzahl der Verdächtigen 380 427
Anzahl der männlichen Verdächtigen 335 382
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 45 45
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 158 191

Quelle: Bundeskriminalamt

Raubstatistiken in Schleswig-Holstein für 2022/2023

Die Raubüberfallraten in Schleswig-Holstein stiegen zwischen 2022 und 2023 an. Im Jahr 2022 wurden 1194 Fälle registriert, während es im Jahr 2023 bereits 1403 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle stieg ebenfalls von 749 auf 956. Die Anzahl der Verdächtigen stieg von 894 auf 1101, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen von 793 auf 1013 und die Anzahl der weiblichen Verdächtigen von 101 auf 88 stieg. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 310 auf 427. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an registrierten Raubüberfällen in Deutschland mit 12625 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 1.194 1.403
Anzahl der aufgeklärten Fälle 749 956
Anzahl der Verdächtigen 894 1.101
Anzahl der männlichen Verdächtigen 793 1.013
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 101 88
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 310 427

Quelle: Bundeskriminalamt

Statistiken zur Drogenkriminalität in Schleswig-Holstein für 2022/2023

Die Drogenraten in Schleswig-Holstein zwischen 2022 und 2023 zeigen einen leichten Rückgang. Im Jahr 2022 wurden 10944 Fälle von Drogenkriminalität registriert, während es im Jahr 2023 10838 Fälle waren. Die Anzahl der gelösten Fälle ging ebenfalls von 9931 auf 9644 zurück. Die Anzahl der Verdächtigen sank von 8645 auf 8326, wobei die Anzahl der männlichen Verdächtigen mit 7225 höher war als die der weiblichen Verdächtigen mit 1101. Die Anzahl der nicht-deutschen Verdächtigen stieg von 1664 auf 1795. Im Vergleich dazu hatte Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an aufgezeichneten Drogenfällen in Deutschland mit 73917 Fällen.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 10.944 10.838
Anzahl der aufgeklärten Fälle 9.931 9.644
Anzahl der Verdächtigen 8.645 8.326
Anzahl der männlichen Verdächtigen 7.470 7.225
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 1.175 1.101
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 1.664 1.795

Quelle: Bundeskriminalamt

Cybercrime-Statistiken in Schleswig-Holstein für 2022/2023

Die Cyberkriminalitätsraten in Schleswig-Holstein stiegen zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 2966 Fälle registriert, wovon 815 gelöst werden konnten. Es gab insgesamt 693 Verdächtige, darunter 475 Männer, 218 Frauen und 137 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 3254, wobei 935 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 814 nahezu konstant, wobei 542 Männer, 272 Frauen und 172 nicht-deutsche Verdächtige identifiziert wurden. Im Vergleich dazu wurden in Berlin im Jahr 2023 insgesamt 22125 Fälle von Cyberkriminalität registriert, was die Region zu einem der am stärksten betroffenen Gebiete in Deutschland macht.

2022 2023
Anzahl erfasste Fälle 2.966 3.254
Anzahl der aufgeklärten Fälle 815 935
Anzahl der Verdächtigen 693 814
Anzahl der männlichen Verdächtigen 475 542
Anzahl der weiblichen Verdächtigen 218 272
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen 137 172

Quelle: Bundeskriminalamt

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