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Kiel: Verkehrssicherheitsbericht Kreis Plön 2024

Die Polizei in Kiel präsentiert den Verkehrssicherheitsbericht 2024 mit steigenden Unfallzahlen und einem Höchststand bei Fahrradunfällen.

Foto: Depositphotos

Kreis Plön (ost)

Heute präsentiert die Polizeidirektion Kiel den Verkehrssicherheitsbericht für das Jahr 2024. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen weiteren Anstieg der Unfallzahlen, sodass sich die Verkehrsunfälle dem Niveau vor der Pandemie annähern. Die Steigerung beträgt 5,7% im Vergleich zum Jahr 2023. Wie in den Vorjahren handelt es sich bei etwa 80% der Unfälle um Bagatellunfälle, während 41% der Unfälle Wildunfälle sind. Fahrradunfälle erreichen einen vorläufigen Höchststand.

Zunahme der verletzten und getöteten Personen

Bedauerlicherweise stieg die Anzahl der durch Verkehrsunfälle verletzten Personen um 11%. Die größte Zunahme verzeichneten PKW-Insassen von 288 Verletzten im Jahr 2023 auf 343 Verletzte im Jahr 2024 und Fußgänger von 36 Verletzten (24 in 2023). Im letzten Jahr 2024 verloren 5 Personen im Kreis Plön ihr Leben bei Verkehrsunfällen.

Steigerung der Unfallbeteiligung von Kindern

Personen unter 15 Jahren werden im Verkehrssicherheitsbericht gesondert betrachtet. Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl der an Unfällen beteiligten Kinder auf 55. Dies ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 36 beteiligten Kindern in 2023, bewegt sich jedoch im Bereich der Jahre 2017-2019. Bei Unfällen, bei denen das Kind hauptsächlich schuld war, handelte es sich meist um Fehler beim Einfädeln in den fließenden Verkehr. Bei Unfällen mit Beteiligung von Kindern, bei denen ein Erwachsener die Hauptursache war, handelte es sich hauptsächlich um Vorfahrtsmissachtung und Fehler beim Abbiegen.

Vorfahrtsmissachtung bleibt Hauptursache bei Senioren

Auch die Gruppe der Senioren, Personen ab 65 Jahren, wird separat betrachtet. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen leichten Rückgang von 221 Unfällen in 2023 auf 210 Unfälle in 2024. In 71,5% der Fälle waren Senioren selbst für die Unfälle verantwortlich. Die Hauptursache bleibt weiterhin die Missachtung der Vorfahrt in 38 Fällen, gefolgt von Fehlern beim Abbiegen in 11 Fällen.

Rekordhöhe bei Fahrradunfällen

Die Fahrradunfälle im Kreis Plön erreichen einen neuen Höchststand von 162. Im Jahr 2024 war die nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache bei Radfahrern, im Gegensatz zum Vorjahr. Es gab auch einen starken Anstieg bei Unfällen, bei denen festgestellt wurde, dass die Radfahrer zum Unfallzeitpunkt unter Alkoholeinfluss standen. Die Missachtung der Vorfahrt durch andere Verkehrsteilnehmer bleibt ein hohes Risiko für Radfahrer. Im Jahr 2024 kam es zu 14 Unfällen.

Hohe Anzahl von Wildunfällen

Die Anzahl der Wildunfälle stieg im Jahr 2024 um 6,5% auf 1.656 Unfälle. 41% der Unfälle im Kreis Plön wurden durch Wildwechsel verursacht. Obwohl 21 Personen verletzt wurden, sind die Folgen von Wildunfällen im Vergleich gering.

Polizeiliche Maßnahmen

Das Polizeibezirksrevier Kiel führte im Kreis Plön 86 Geschwindigkeitsüberwachungseinsätze durch. Insgesamt wurden 41.147 Fahrer gemessen, von denen 3.832 das Tempolimit überschritten. Es gab 36 Fahrverbote.

Außerhalb von Unfällen stellten Polizeibeamte im Kreis Plön bei gezielten Kontrollen 111 Verstöße fest, bei denen Fahrer unter Alkoholeinfluss standen. Die Beamten stellten auch 19 Fahrten unter Drogeneinfluss fest.

Die Verkehrsüberwachungsmaßnahmen wurden durch RoadPol-Kontrollwochen mit Schwerpunkt auf gewerblichen Güter- und Personentransport sowie Ablenkung und Gurt ergänzt.

Der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht 2024 steht im Anhang dieser Meldung sowie unter folgendem Link zur Verfügung: https://t1p.de/7tuzq

Ricarda Blucha

Quelle: Presseportal

Statistiken zu Verkehrsunfällen in Schleswig-Holstein für 2023

Die Verkehrsunfallstatistik für Schleswig-Holstein im Jahr 2023 zeigt insgesamt 32.794 Unfälle. Davon endeten 3.356 Unfälle mit Personenschaden, was 10,23% aller Unfälle entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 1.230 Fälle aus, was 3,75% der Gesamtzahl entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 292 Fällen registriert, was 0,89% aller Unfälle ausmacht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 27.916 Fälle, was 85,13% aller Unfälle entspricht. Innerorts ereigneten sich 2.829 Unfälle (8,63%), außerorts (ohne Autobahnen) 1.003 Unfälle (3,06%) und auf Autobahnen 400 Unfälle (1,22%). Insgesamt gab es 34 Getötete, 611 Schwerverletzte und 3.587 Leichtverletzte.

2023
Verkehrsunfälle insgesamt 32.794
Unfälle mit Personenschaden 3.356
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden 1.230
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel 292
Übrige Sachschadensunfälle 27.916
Ortslage – innerorts 2.829
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) 1.003
Ortslage – auf Autobahnen 400
Getötete 34
Schwerverletzte 611
Leichtverletzte 3.587

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)

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