Tritte ins Gesicht nach Festnahme: Polizeibeamtin erhält Kur- und Betreuungsmaßnahme als Unterstützung nach Angriff
Kiel: Zuwendung für verletzte Polizeibeamtin

Lübeck (ost)
Kiel. Der Vorsitzende des Hilfs- und Unterstützungsfonds Andreas Breitner, ehemaliger Minister, wird am Mittwoch, 1. Oktober 2025, um 11.00 Uhr, auf der Polizeistation Scharbeutz, Kammerweg 39, 23683 Scharbeutz, der Polizeibeamtin Silke A. eine Zuwendung für eine Kur- und Betreuungsmaßnahme überreichen. Medienhinweis: Die Übergabe findet am Mittwoch, 1. Oktober 2025 um 11 Uhr in den Räumen der Polizeistation Scharbeutz, Kammerweg 39, 23683 Scharbeutz statt. Wir würden uns über eine kurze Anmeldung unter 0173/2095139 freuen.
Es war der 31. Juli 2024. Eine Polizeistreife wurde wegen einer angeblich verwirrten Frau zu einem Wohnmobilstellplatz in Scharbeutz gerufen. Dort trafen die Beamten auf eine damals 32-jährige – stark alkoholisierte – Frau. Die zweifache Mutter sollte aufgrund ihres Zustandes nun in den Polizeigewahrsam.
Während der Festnahme und des Transports ins Fahrzeug löste sie immer wieder den Gurt im Polizeifahrzeug. Plötzlich schaffte es die Frau sogar, ihr Bein hochzuziehen und der Polizistin mit voller Wucht gezielt ins Gesicht zu treten. Die anderen Einsatzkräfte wurden bedroht und beleidigt.
Die heute 50-jährige Polizeibeamtin erlitt einen Jochbeinbruch, Kieferfraktur und weitere Verletzungen. Sie musste im Krankenhaus behandelt werden. Nach diesem Angriff war sie vier Monate dienstunfähig und spürt die Folgen noch heute.
Nun erhält die Polizeibeamtin für sich und ihren Mann einen 7-tägigen Aufenthalt im Erzgebirge.
Der Hilfs- und Unterstützungsfonds für Polizeibeschäftigte und deren Familien in Not e.V. ist eine gemeinnützige Einrichtung, die es sich seit dem Jahr 2001 zur Aufgabe gemacht hat, im Dienst schwer verletzten oder gar getöteten Polizeibeamten bzw. deren Angehörigen und Familien in ihrer schwierigen Situation mit einer Zuwendung, die den speziellen Verhältnissen angemessen ist, unter die Arme zu greifen.
Wie in den Jahren zuvor ist festzustellen, dass der polizeiliche Alltag – Präsenzstreifen, Familienstreitigkeiten, Verkehrskontrollen, Durchsuchungen oder Festnahmen in Schleswig-Holstein immer wieder Gefahren birgt: 1.180 Straftaten wurden im Jahr 2019 registriert, 2024 waren es 1.533 – 96 davon wurden von minderjährigen Tatverdächtigen begangen.
Das bedeutet, dass es durchschnittlich jeden Tag in Schleswig-Holstein mehr als vier Übergriffe gegeben hat. An 441 Tagen waren Polizistinnen und Polizisten im vergangenen Jahr aufgrund von Gewalttaten dienstunfähig. Seit der Gründung hat dieser Fonds in über 360 Fällen Polizeibeamtinnen und -beamten mit Zuwendungen unterstützt. Dabei wurden über 320.000 EUR ausgezahlt.
Vorsitzender Andreas Breitner: „Wir sind uns im Klaren, dass unsere Unterstützung weder eine Verarbeitung des Erlebten noch eine Wiedergutmachung darstellt, sie ist aber ein wichtiges Zeichen gesellschaftlicher Solidarität.“
Der Hilfsfonds arbeitet rein ehrenamtlich; Vorstandsmitglieder sind neben dem Vorsitzenden Breitner, ehemaliger Minister Dr. Bernd Buchholz, Landrat Ingo Sander, Oliver Malchow, früherer Leitender Polizeidirektor und Karl-Hermann Rehr, Landesgeschäftsführer der GdP Schleswig-Holstein a.D.
Der Hilfsfonds verfügt über Spenden von Bürgerinnen und Bürgern, die sich der Arbeit der Polizei verpflichtet fühlen, sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Bußgeldern und Geldstrafen. Die Kontoverbindung des Hilfs- und Unterstützungsfonds lautet:
PSD Bank Nord eG
IBAN: DE26 2009 0900 3395 0146 00 BIC: GENODEF1P08
Quelle: Presseportal








