Polizei bietet Workshop für vierte Klassen an. Schutz vor Cybergrooming, Cybermobbing und mehr. Medienkompetenz stärken für sicheres Surfen.
Kreis Ostholstein: Gefahren der digitalen Kommunikation
Lübeck (ost)
Hinter jedem Benutzerbild im Internet, in digitalen Chats oder digitalen Kommunikationsplattformen kann sich eine völlig andere Person verbergen. Dies birgt auch potenzielle Gefahren für Kinder: Cybergrooming – das gezielte Ansprechen und Manipulieren von Kindern durch Fremde in der digitalen Welt – ist Realität und betrifft auch Grundschulkinder. Um sie zu schützen, bietet die Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck ab diesem Schuljahr einen zweistündigen Workshop für Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen in Lübeck und Ostholstein an.
Ein unschuldig erscheinender Chat, beispielsweise in Messengerdiensten, auf Gamingplattformen oder in offenen Internetforen, kann zu einer ernsten Bedrohung werden. Um Schülerinnen und Schüler darüber zu informieren, unterstützt die Polizei die Schulen und Lehrkräfte in Lübeck und Ostholstein, indem kindgerecht erklärt wird, wie Täter online vorgehen, welche Warnsignale es gibt und wie Kinder sich aktiv schützen und bei Bedarf Hilfe holen können.
Ein intimes Bild wurde digital versendet oder möglicherweise bereits an andere Personen weitergeleitet? Es könnte zu Erpressungssituationen oder Mobbing kommen? Neben dem Schwerpunkt Cybergrooming behandeln die Präventionsbeamten in der zweistündigen Unterrichtseinheit auch die Themen Cybermobbing und das Recht am eigenen Bild. Das Ziel ist es, die Medienkompetenz der Kinder so zu stärken, dass sie sich sicher und selbstbewusst in der digitalen Welt bewegen können und auch wissen, wer ihnen gezielt helfen kann.
Weitere ausführliche Informationen zu den Themenbereichen finden Lehrkräfte, Eltern und Kinder auch kostenlos im Internet, beispielsweise auf www.Klicksafe.de, www.juuuport.de, www.handysektor.de und www.polizeifuerdich.de.
Für direkte Anfragen können Sie werktags die Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck unter der zentralen Rufnummer 0451-1310 kontaktieren.
Silke Ziemann, Leiterin der Präventionsstelle der Polizeidirektion Lübeck
Ulli Fritz Gerlach, Pressesprecher der Polizeidirektion Lübeck
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Schleswig-Holstein für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Schleswig-Holstein zwischen 2022 und 2023 sind im Vergleich zu Berlin, der Region mit den meisten gemeldeten Fällen von Cyberkriminalität in Deutschland im Jahr 2023 mit 22125 Fällen, vergleichsweise niedrig. Im Jahr 2022 wurden in Schleswig-Holstein 2966 Fälle von Cyberkriminalität gemeldet, wovon 815 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 693 Verdächtige, darunter 475 männliche und 218 weibliche Verdächtige sowie 137 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der gemeldeten Fälle auf 3254, wovon 935 Fälle gelöst wurden. Es gab insgesamt 814 Verdächtige, darunter 542 männliche und 272 weibliche Verdächtige sowie 172 nicht-deutsche Verdächtige.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 2.966 | 3.254 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 815 | 935 |
Anzahl der Verdächtigen | 693 | 814 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 475 | 542 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 218 | 272 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 137 | 172 |
Quelle: Bundeskriminalamt