Betrüger geben sich als Mitarbeiter von Telekommunikationsanbietern aus, um EC-Kartendaten zu stehlen und Opfer zu täuschen. Polizei warnt vor unbekannten Besuchern an der Haustür und empfiehlt Vorsicht.
Lübeck: Warnhinweis vor Betrugsversuchen durch falsche Telekommunikationsdienstleister

Lübeck (ost)
In den vergangenen Tagen gab es im Bereich der Polizeidirektion Lübeck vermehrt Vorfälle, bei denen sich Kriminelle als Angestellte von Telekommunikationsunternehmen ausgaben und versuchten, unter einem Vorwand in die Wohnungen der Opfer zu gelangen. Seit dem 9. Mai 2025 wurden mindestens fünf solcher Vorfälle gemeldet, bei denen sich später betrügerische Absichten herausstellten.
So gehen die Täter vor:
Die Kriminellen klingeln an den Türen der Betroffenen und geben vor, Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens zu sein. Sie erfinden oft eine Geschichte, wie z.B. eine angebliche Überprüfung der Internetverbindung, die Lösung eines technischen Problems oder die Vorbereitung eines Glasfaseranschlusses. Anschließend verlangen sie die Bezahlung über eine EC-Karte und fordern die Opfer auf, diese an ein mitgeführtes Gerät zu halten. In den bekannt gewordenen Fällen konnten die Täter auf diese Weise vermutlich Daten der EC-Karten stehlen, die später für unautorisierte Abbuchungen vom Konto der Opfer genutzt wurden. In einigen Fällen gelang es den Kriminellen auch, die EC-Karten aus den Wohnungen der Opfer zu entwenden, was zu finanziellen Schäden führte.
Warnhinweise der Polizei:
Die Polizei warnt dringend davor, bei solchen Vorfällen besonders aufmerksam zu sein. Seriöse Unternehmen werden niemals unangekündigt an der Tür erscheinen und Zahlungen oder die Herausgabe persönlicher Daten verlangen. Verbraucher sollten niemals ihre EC-Karten an Unbekannte weitergeben oder Zahlungen auf einem mitgeführten Gerät vornehmen.
Die Polizei gibt folgenden Rat:
Im Falle eines Betrugs:
Wenn Sie bereits Opfer eines solchen Vorfalls geworden sind oder vermuten, dass Kriminelle auch bei Ihnen waren, wenden Sie sich sofort an Ihre örtliche Polizei. Die Ermittler nehmen solche Fälle ernst und arbeiten intensiv daran, die Täter zu identifizieren.
Personen, die Informationen zu den Vorfällen haben oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer: 0451-131 0 oder an jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Schleswig-Holstein für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsrate in Schleswig-Holstein stieg zwischen 2022 und 2023 leicht an. Im Jahr 2022 wurden 2966 Fälle registriert, wovon 815 gelöst wurden. Es gab insgesamt 693 Verdächtige, darunter 475 Männer, 218 Frauen und 137 Nicht-Deutsche. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 3254, wobei 935 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 814 fast gleich, wobei 542 Männer, 272 Frauen und 172 Nicht-Deutsche beteiligt waren. Im Vergleich dazu hatte Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 registrierten Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 2.966 | 3.254 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 815 | 935 |
Anzahl der Verdächtigen | 693 | 814 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 475 | 542 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 218 | 272 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 137 | 172 |
Quelle: Bundeskriminalamt