Vermeintliche Mitarbeiter erbeuten Debitkarten und PINs. Kriminalpolizei Plön sucht Zeugen für Betrugsfälle an älteren Menschen.
Plön: falsche Telekommunikationsmitarbeiter erbeuten Bargeld

Kiel (ost)
Am Dienstag und Mittwoch haben vermeintliche Mitarbeiter eines Telefonunternehmens in Plön Debitkarten und die zugehörigen PIN-Nummern gestohlen. Anschließend hat ein Täter einen vierstelligen Geldbetrag vom Konto eines Opfers abgehoben. Die Kriminalpolizei Plön ermittelt und sucht nach Zeugen.
Die 90-jährige Geschädigte gab an, dass es am Dienstag gegen 16:30 Uhr an ihrer Haustür geklingelt habe. Ein angeblicher Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens stand vor der Tür und sagte, dass ihr Anschluss veraltet sei und er einen neuen beantragen wolle. Die Frau ließ den vermeintlichen Mitarbeiter herein, der sich die Anschlüsse ansah und dann eine Gebühr von 4,99 EUR verlangte. Die 90-Jährige sollte das Geld mit ihrer Debitkarte bezahlen, indem sie sie auf ein mitgebrachtes Lesegerät legte und ihre PIN eingab. Nachdem der Mitarbeiter gegangen war, stellte sie fest, dass ihre Geldbörse mit der Karte fehlte. Später bemerkte sie, dass ein vierstelliger Betrag von ihrem Konto abgehoben worden war. Die Geschädigte konnte keine Personenbeschreibung abgeben.
Am Mittwoch ereignete sich ein weiterer Vorfall in Plön. Gegen 12 Uhr klingelte es an der Haustür der 87-jährigen Bewohnerin. Auch in diesem Fall stand ein vermeintlicher Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens vor der Tür. Der Ablauf war ähnlich. In diesem Fall kam es jedoch noch nicht zu einer Bargeldabhebung.
Der Mann war etwa 25 Jahre alt und ca. 175-180 cm groß. Er hatte dunkles, leicht gelocktes Haar und trug dunkle Hosen.
In beiden Fällen zeigten die vermeintlichen Mitarbeiter eine „Reisegewerbekarte“ vor.
Wenn Sie zu den genannten Zeiten die beschriebenen Männer oder andere verdächtige Aktivitäten bemerkt haben, wenden Sie sich bitte telefonisch an den Kriminaldauerdienst unter der Nummer 0431-160 3333.
Täter nutzen oft die Gutgläubigkeit älterer Menschen aus. Die Polizei warnt daher vor dieser und anderen Betrugsmaschen. Seien Sie misstrauisch gegenüber unbekannten Personen. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie Familienmitglieder, Freunde oder die Polizei. Lassen Sie grundsätzlich keine Fremden in Ihr Zuhause. Seien Sie vorsichtig, wenn Notlagen geschildert werden oder vermeintliche Handwerker unerwartet auftauchen. Fragen Sie auch bei der Hausverwaltung nach, ob Handwerker beauftragt wurden.
Wenn Sie dennoch jemandem Zutritt gewähren, lassen Sie sich eine Auftragsbestätigung oder einen Ausweis zeigen und fotografieren Sie diesen. Schließen Sie die Haustür selbstständig, damit keine weiteren Personen unbemerkt eintreten können. Lassen Sie nicht zu, dass sich Personen alleine in Räumen aufhalten. Informieren Sie im Zweifelsfall Nachbarn, Angehörige und die Polizei unter der Nummer 110.
Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie hier: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/trickdiebstahl-in-wohnungen
Stephanie Lage
Quelle: Presseportal
Cybercrime-Statistiken in Schleswig-Holstein für 2022/2023
Die Cyberkriminalitätsraten in Schleswig-Holstein zwischen 2022 und 2023 sind leicht angestiegen. Im Jahr 2022 wurden 2966 Fälle registriert, von denen 815 gelöst wurden. Es gab insgesamt 693 Verdächtige, wovon 475 männlich und 218 weiblich waren. 137 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der registrierten Fälle auf 3254, wobei 935 Fälle gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen blieb mit 814 nahezu gleich, wobei 542 männlich und 272 weiblich waren. 172 der Verdächtigen waren nicht-deutscher Herkunft. Im Vergleich dazu hatte Berlin im Jahr 2023 die höchste Anzahl von registrierten Cyberkriminalitätsfällen in Deutschland mit 22125 Fällen.
2022 | 2023 | |
---|---|---|
Anzahl erfasste Fälle | 2.966 | 3.254 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 815 | 935 |
Anzahl der Verdächtigen | 693 | 814 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 475 | 542 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 218 | 272 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 137 | 172 |
Quelle: Bundeskriminalamt