Bei den Großkontrollen zur Überprüfung des gewerblichen Güterverkehrs wurden zahlreiche Verstöße festgestellt, darunter Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht, Geschwindigkeitsüberschreitungen, Drogenkonsum am Steuer und Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Ratzeburg: Schwerwiegende Verstöße bei Großkontrollen
Ratzeburg (ost)
08. Mai 2025 | Polizeidirektion Ratzeburg – 06.-07.05.2025
Im Zuge der europaweit koordinierten Roadpol-Kontrollwoche „Truck & Bus“ führten Polizeikräfte gemeinsam mit dem Zoll an zwei Tagen (06.05. und 07.05.2025) umfangreiche Kontrollen im gewerblichen Güterverkehr durch. Hierfür wurden parallel drei bzw. am zweiten Tag zwei Kontrollpunkte an der A1 eingerichtet und betrieben. An der Kontrollstelle im Autobahnkreuz Bargteheide wurde zusätzlich eine Großröntgenanlage betrieben und ein ScanVan eingesetzt.
Insgesamt wurden 176 Fahrzeuge überprüft, wobei die Beamten 76 Verstöße feststellten.
Im Detail:
43 Verstöße gegen das Fahrpersonalrecht. Diese Verstöße betrafen hauptsächlich Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten, die Mitführpflicht von Tageskontrollblättern sowie fehlende Lizenzen für den gewerblichen Güterverkehr. Des Weiteren wurden keine Unternehmenssperren gesetzt und die regelmäßigen Datendownloads der Fahrerkarten und Fahrzeugeinheiten nicht durchgeführt. In einem Fall fuhr ein Fahrer sogar ohne Fahrerkarte.
Ein Fahrer eines Sattelzuges konnte keine erforderliche Qualifikation als Berufskraftfahrer nachweisen, da er diese nie erworben hatte, was einen Verstoß gegen das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz darstellte.
Auch fünf Geschwindigkeitsverstöße wurden geahndet, da die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten wurde. Dazu wurden die Geschwindigkeitsaufzeichnungen in den jeweiligen Fahrzeugeinheiten überprüft, ausgewertet und als Beweismittel gesichert.
Neun Fahrer mussten ihre Ladung vor Ort nachsichern, bevor sie weiterfahren durften.
Zwei Fahrer hatten ihre Fahrzeuge überladen.
Bei fünf Fahrern von Klein-LKW gab es Hinweise auf den Konsum von Betäubungsmitteln. Drogenvortests waren positiv auf THC oder Kokain. Sie mussten Blutproben abgeben und ihre Fahrzeuge am Kontrollort stehen lassen.
Ein Verstoß wurde begangen durch die unerlaubte Nutzung eines Mobiltelefons. Auch die Nutzung eines technischen Geräts, der BlitzerApp, wurde geahndet.
Bei drei Fahrzeugen war die fällige Hauptuntersuchung überfällig.
Auch das Anlegen des Sicherheitsgurtes bereitete zwei Fahrern Schwierigkeiten.
Ein Fahrzeug war nicht zugelassen und daher auch nicht versichert. Die Fahrt endete an der Kontrollstelle, wo eine entsprechende Strafanzeige erstellt wurde.
Ein Fahrer übergab den Beamten einen makedonischen Führerschein. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich um eine Totalfälschung handelte und der Mann keine gültige Fahrerlaubnis besaß. Er wird wegen Urkundenfälschung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis angeklagt. Da er keinen festen Wohnsitz in Deutschland hatte, wurde eine Sicherheitsleistung von 1000 Euro angeordnet. Auch die Weiterfahrt wurde untersagt.
An den beiden Kontrolltagen wurden insgesamt fünf Sicherheitsleistungen angeordnet.
Einige der genannten Verstöße ziehen erhebliche Bußgelder im vierstelligen Bereich nach sich.
Bei den kontrollierten Fahrzeugen auf dem Parkplatz Buddikate wurden auch zwei Fahrer entdeckt, die E-Zigaretten mit Flüssigkeiten geladen hatten. Nach neuen Regeln sind diese nun steuerpflichtig. Beide Fälle sollen zusammen einen Steuerschaden von rund 180.000 Euro verursacht haben.
Der gewerbliche Güterverkehr unterliegt besonderen Vorschriften. Aufgrund der starken Konkurrenz und dem Streben nach optimaler Auslastung der Fahrzeuge und des Personals werden Verkehrsvorschriften weiterhin missachtet. Eine Beanstandungsquote von über 40 Prozent an den beiden Kontrolltagen zeigt die Notwendigkeit weiterer Verkehrskontrollen.
Quelle: Presseportal
Statistiken zur Drogenkriminalität in Schleswig-Holstein für 2022/2023
Die Drogenraten in Schleswig-Holstein zwischen 2022 und 2023 zeigen eine leichte Abnahme. Im Jahr 2022 wurden 10.944 Fälle erfasst, von denen 9.931 gelöst wurden. Es gab insgesamt 8.645 Verdächtige, darunter 7.470 Männer, 1.175 Frauen und 1.664 nicht-deutsche Verdächtige. Im Jahr 2023 wurden 10.838 Fälle verzeichnet, von denen 9.644 gelöst wurden. Die Anzahl der Verdächtigen sank auf 8.326, wobei 7.225 männliche und 1.101 weibliche Verdächtige sowie 1.795 nicht-deutsche Verdächtige registriert wurden. Im Vergleich dazu verzeichnete Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 die höchste Anzahl an Drogenfällen in Deutschland mit 73.917 Fällen.
2022 | 2023 | |
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Anzahl erfasste Fälle | 10.944 | 10.838 |
Anzahl der aufgeklärten Fälle | 9.931 | 9.644 |
Anzahl der Verdächtigen | 8.645 | 8.326 |
Anzahl der männlichen Verdächtigen | 7.470 | 7.225 |
Anzahl der weiblichen Verdächtigen | 1.175 | 1.101 |
Anzahl der nichtdeutschen Verdächtigen | 1.664 | 1.795 |
Quelle: Bundeskriminalamt
Statistiken zu Verkehrsunfällen in Schleswig-Holstein für 2023
Im Jahr 2023 gab es in Schleswig-Holstein insgesamt 32.794 Verkehrsunfälle. Davon waren 3.356 Unfälle mit Personenschaden, was 10,23% aller Unfälle entspricht. Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden machten 1.230 Fälle aus, was 3,75% entspricht. Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel wurden in 292 Fällen registriert, was 0,89% entspricht. Die restlichen Sachschadensunfälle beliefen sich auf 27.916 Fälle, was 85,13% aller Unfälle ausmacht. Innerorts ereigneten sich 2.829 Unfälle (8,63%), außerorts (ohne Autobahnen) waren es 1.003 Unfälle (3,06%) und auf Autobahnen wurden 400 Unfälle (1,22%) verzeichnet. Insgesamt gab es 34 Getötete, 611 Schwerverletzte und 3.587 Leichtverletzte.
2023 | |
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Verkehrsunfälle insgesamt | 32.794 |
Unfälle mit Personenschaden | 3.356 |
Schwerwiegende Unfälle mit nur Sachschaden | 1.230 |
Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel | 292 |
Übrige Sachschadensunfälle | 27.916 |
Ortslage – innerorts | 2.829 |
Ortslage – außerorts (ohne Autobahnen) | 1.003 |
Ortslage – auf Autobahnen | 400 |
Getötete | 34 |
Schwerverletzte | 611 |
Leichtverletzte | 3.587 |
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)