Der Schock sitzt tief nach dem Anschlag auf das SPD-Büro. Die Polizei ermittelt nun zu dem dramatischen Vorfall.
Schüsse auf SPD-Büro
Auf das Wahlkreisbüro des SPD-Politikers Lars Düsterhöft in Berlin wurden Schüsse abgegeben. Der Vorfall steht offenbar im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg. Düsterhöft wehrt sich gegen die Tat. Unbekannte Täter haben das Büro des Berliner Abgeordneten im Stadtteil Oberschöneweide beschossen. Düsterhöft selbst informierte darüber auf Facebook, nachdem der rbb zunächst darüber berichtet hatte.
“Wir verurteilen Deutschland für den Genozid”
Auf die Fassade des Gebäudes wurde außerdem der Schriftzug “We condemn Germany 4 Genocide” (“Wir verurteilen Deutschland für den Genozid”) gesprüht. Zudem wurden vier Schüsse auf das im Schaufenster des Wahlkreisbüros abgebildete Konterfei des Abgeordneten abgegeben. Düsterhöft veröffentlichte entsprechende Fotos in dem sozialen Netzwerk.
Auf das Bürgerbüro des SPD-Abgeordneten Lars Düsterhöft in #Berlin-Oberschöneweide ist ein Anschlag verübt worden. Es wurden vier Schüsse auf sein Konterfei abgegeben, außerdem wurde eine Parole auf die Hauswand gesprüht.https://t.co/YJmNKfedp2
— rbb|24 (@rbb24) August 6, 2024
Der Abgeordnete verurteilte die Tat scharf: “Schüsse auf mein Konterfei und Parolen an der Hauswand sind kriminelle Handlungen, die mich zutiefst erschüttern”, schrieb Düsterhöft auf Facebook. “Was kommt als Nächstes? Dass jemand mit der Pistole vor mir steht und abdrückt?” Diese Eskalation lehne er entschieden ab. “Gerade deshalb strecke ich meine Hand aus”, fügte er hinzu und lud zu einem “ernst gemeinten Gespräch und Austausch auf Augenhöhe” ein.
Düsterhöft erklärte, dass er “von Anfang an” die Haltung der Bundesregierung im Nahostkonflikt kritisch gesehen habe, insbesondere wegen der Unterstützung der ultrarechten Regierung Israels. “Viele Berlinerinnen und Berliner haben ihre Wurzeln in der Region, ob jüdischen oder muslimischen Glaubens”, schrieb der Abgeordnete weiter. Zwar könne er die Ängste, Verzweiflung und Wut auf beiden Seiten nur erahnen, doch habe er Verständnis dafür. “Auch mich lässt die Situation nicht unberührt”, betonte Düsterhöft. “Berlin muss in diesem Konflikt ein Ort sein, an dem Miteinander, Zusammenhalt und Austausch im Vordergrund stehen. Berlin ist kein Nebenschauplatz dieses Krieges.”