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Terror-Angriff aus der Luft: Paraglider wirft Bomben auf Festival – Dutzende Tote in Myanmar!

Grauenhafter Anschlag in Myanmar: Ein motorisierter Paraglider hat während eines buddhistischen Festivals Bomben auf eine Menschenmenge abgeworfen – mindestens 24 Menschen starben, fast 50 weitere wurden teils schwer verletzt. Unter den Opfern sollen auch Kinder sein.

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Foto: Depositphotos

Blutiges Inferno beim buddhistischen Festival

In der Region Sagaing im Zentrum Myanmars kam es am Montagabend zu einem der schwersten Angriffe seit Monaten. Während rund 100 Menschen an einem buddhistischen Feiertag in der Stadt Chaung U zusammenkamen, um gegen die Militärregierung zu protestieren, tauchte plötzlich ein motorisierter Paraglider am Himmel auf – kurz darauf detonierten zwei Bomben mitten in der Menge.

Nach Angaben der Exilregierung Myanmars, die mit der BBC sprach, sei der Angriff von der Militärjunta geplant worden. Ziel war offenbar, den Widerstand gegen das Regime einzuschüchtern.

Explosion mitten im Protest – Kinder unter den Toten

„Es geschah in weniger als sieben Minuten“, berichtete ein Vertreter der People’s Defence Force (PDF), einer Widerstandsgruppe gegen die Militärregierung. „Ich spürte die Explosion an meinem Bein – Menschen um mich herum waren sofort tot.“

Viele der Opfer waren kaum noch zu identifizieren. „Kinder wurden völlig zerfetzt“, schilderte eine Frau, die beim Festival mitorganisiert hatte, der Nachrichtenagentur AFP. Sie half später bei den Beerdigungen und sagte: „Wir sammeln immer noch Körperteile ein.“

Junta setzt auf Paraglider-Angriffe – neue Taktik des Terrors

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International verurteilen den Anschlag aufs Schärfste. Die Junta greife inzwischen vermehrt auf motorisierte Paragleiter zurück, um Angriffe auf Zivilisten zu fliegen – eine perfide Taktik, die laut Amnesty „Teil einer verstörenden Entwicklung“ sei.

Weil Myanmar aufgrund internationaler Sanktionen kaum noch Zugang zu klassischen Militärflugzeugen hat, greift das Regime auf improvisierte Fluggeräte zurück. Trotzdem profitiert die Armee weiterhin von Drohnen und Technologie aus Russland und China, die den Streitkräften einen strategischen Vorteil verschaffen.

Bürgerkrieg eskaliert weiter

Seit dem Militärputsch 2021 befindet sich Myanmar in einem brutalen Bürgerkrieg. Die Junta hat weite Teile des Landes verloren, insbesondere im Norden und Westen. Doch durch eine neue Offensive mit Luftangriffen und Bombardierungen versucht das Regime, wieder die Kontrolle zu erlangen – mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung.

Allein in den vergangenen drei Jahren wurden Tausende Menschen getötet und Millionen vertrieben. Besonders die Region Sagaing gilt als Hochburg des Widerstands und wird regelmäßig Ziel von Angriffen.

Amnesty: „Ein grausamer Weckruf“

Der Myanmar-Experte von Amnesty International, Joe Freeman, bezeichnete den Angriff als „grausamen Weckruf“. Er forderte dringend internationalen Druck auf das Regime: „Zivilisten in Myanmar brauchen endlich Schutz. Die Welt darf nicht länger wegsehen.“

Auch der südostasiatische Staatenbund ASEAN steht in der Kritik, zu wenig gegen die Gewalt vorzugehen. Die Organisation will noch in diesem Monat über neue Maßnahmen beraten – doch Beobachter zweifeln, dass sich etwas ändert.

Das Festival, das ursprünglich als friedliche Mahnwache gegen Zwangsrekrutierungen und für die Freilassung politischer Gefangener – darunter Aung San Suu Kyi – gedacht war, endete in einer der schlimmsten Tragödien des Jahres.

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TS
Quellen: bbc.com