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Ukraine: Landesweiter Luftalarm

Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick.

Zwei Jungen schieben ihre Fahrräder an zerstörten Autos und Wohngebäuden in Tschernihiw vorbei.
Foto: Michal Burza/ZUMA Press Wire/dpa

Die Ukraine zeigt sich zuversichtlich, den Weg hin zu einer EU-Mitgliedschaft zu meistern. Zugleich aber spitzt sich die militärische Lage rund um die umkämpfte Großstadt Lyssytschansk im Osten des Landes zu.

Russland behauptete, dort Stellungen der Ukrainer durchbrochen zu haben. Im gesamten Land gab es in der Nacht zum Samstag einmal mehr Luftalarm.

Laut Berichten gab es am frühen Samstagmorgen über mehrere Explosionen. Diese wurden aus den Regionen. Ternopil, Lwiw und Schytomyr gemeldet. Auch in der Region um Charkiw seien Luftangriffe vermehrt gesehen worden. Auch über der Hauptstadt Kiew seien Luftabwehrraketen aufgestiegen.

Die USA sicherten dem von Russland angegriffenen Land weitere militärische Hilfe zu.

Selenskyj: Kiew freut sich über EU-Kandidatenstatus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist optimistisch, dass sein Land die Kriterien für einen EU-Beitritt erfüllen wird. Die Ukraine konzentriere sich nun auf die Anforderungen der EU, sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videoansprache. «Aber macht uns das Angst? Nein. Weil wir davor Hunderte erfolgreich abgeschlossen haben.»

Zu den Kriterien für einen Beitritt gehören unter anderem Rechtsstaatlichkeit, Kampf gegen Korruption, Garantie der Grundrechte und eine funktionierende Marktwirtschaft.

Selenskyj rief seine Landsleute auf, sich über den Beschluss des EU-Gipfels, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu geben, zu freuen. «Das ist nicht vom Himmel gefallen. Dafür hat die Ukraine viel getan.»

Präsidentengattin Selenska wirft Russland Sexualverbrechen vor

Die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Truppen in ihrem Land mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verglichen und ihnen Sexualverbrechen vorgeworfen.

Olena Selenska verwies in der «Welt am Sonntag» auf die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad, die vom IS versklavt worden war und sagte: «Es ist furchtbar, das auszusprechen, aber viele ukrainische Frauen erleben unter der Besatzung dasselbe.» Selenska fügte hinzu: «Weil die russischen Besatzer nicht besser als IS-Terroristen sind.» Ukrainische Frauen erlebten den Horror gerade jetzt.

Unmut in Moskau, Proteste in Tiflis

Das russische Außenministerium sieht in der Entscheidung für einen möglichen EU-Beitritt der Ukraine und der Republik Moldau eine gegen Moskau gerichtete Politik. Die Europäische Union setze damit ihre Linie fort, in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zum Zweck der Eindämmung Russlands weiter vorzudringen, teilte Sprecherin Maria Sacharowa in Moskau mit.

In Georgien am Schwarzen Meer gingen in der Nacht Zehntausende Menschen für einen EU-Beitritt der Südkaukasus-Republik auf die Straße. Sie forderten in der Hauptstadt Tiflis zugleich den Rücktritt von Regierungschef Irakli Garibaschwili. Seine Regierung habe sich nicht ausreichend dafür eingesetzt, dass Georgien EU-Beitrittskandidat werde, berichteten georgische Medien.

Ukrainer halten Nachschubweg Richtung Lyssytschansk

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Angriffe auf eine wichtige Nachschubroute für die Großstadt Lyssytschansk im Osten des Landes abgewehrt. «In Richtung Bachmut haben die ukrainischen Kämpfer den Angriff feindlicher Infanterie zwischen den Ortschaften Wolodymyriwka und Pokrowske gestoppt», teilte der ukrainische Generalstab mit. Von Bachmut aus führt eine wichtige Versorgungsstraße an den genannten Ortschaften vorbei nach Lyssytschansk.

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Die Stadt selbst, die nach dem weitgehenden Rückzug der Ukrainer aus dem benachbarten Sjewjerodonezk zum nächsten strategischen Angriffsziel der Russen geworden ist, steht weiter schwer unter Beschuss.

Sowohl Artillerie als auch die russische Luftwaffe hätten Lyssytschansk unter Feuer genommen. Zudem hätten russische Truppen «versucht, die Stadt von Süden her zu blockieren», berichtete der Generalstab. Das russische Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass Lyssytschansk von Süden aus blockiert worden sei.

US-Außenminister: Werden Ukraine helfen solange wie nötig

US-Außenminister Antony Blinken sicherte der Ukraine die weitere militärische Hilfe seines Landes zu. «Sie kämpfen nicht nur für sich, sondern für uns alle», sagte Blinken in Berlin.

Seit dem Beginn des Krieges habe sein Land der Ukraine Hilfen zur Verteidigung im Wert von etwa 6,1 Milliarden US-Dollar (rund 5,8 Milliarden Euro) geleistet. «Wir werden dies fortsetzen, solange es dauert», sagte er.

dpa