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Belarus droht Nato mit Krieg

Säbelrasseln in Minsk: In einer Rede droht Belarus Machthaber Lukaschenko dem Westen. „Haben eure Hauptstädte ins Visier genommen“

Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, während eines Besuchs im Kreml im Februar.
Foto: Sergei Guneyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Mehr als vier Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat der russlandtreue Machthaber der Ex-Sowjetrepublik Belarus, Alexander Lukaschenko, dem Westen gedroht.

Sollte es einen Angriff auf Belarus geben, werde sein Land sofort reagieren, sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge am Samstag in einer Rede zum bevorstehenden Unabhängigkeitstag des Landes.

Hauptstädte ins Visier genommen

«Vor weniger als einem Monat habe ich den Einheiten der Streitkräfte den Befehl gegeben, die – wie man jetzt sagen kann – Entscheidungszentren in ihren Hauptstädten ins Visier zu nehmen», sagte der 67-Jährige. Was genau er damit meinte, erläuterte er nicht.

Er fügte hinzu: «Fassen Sie uns nicht an – und wir werden Sie nicht anfassen.» Ungeachtet der Tatsache, dass Russland selbst die Ukraine angegriffen hat, stellen sich Moskau und das verbündete Minsk immer wieder als Opfer vermeintlich feindlicher Politik des Westens und der Nato im Speziellen dar.

Seit Ende Februar schon gibt es die Befürchtung, dass Belarus offiziell an der Seite Russlands in den Krieg einsteigen könnte. Lukaschenko hat bereits eingeräumt, dass in den ersten Kriegswochen russische Raketen von belarussischem Staatsgebiet aus auf die Ukraine abgefeuert wurden.

Die Nato hatte bei ihrem zweitägigen Gipfel in Madrid eine deutliche Verstärkung der Ostflanke sowie den Start des Verfahrens zur Aufnahme von Finnland und Schweden beschlossen. Kremlchef Wladimir Putin kündigte daraufhin an, auf die mögliche Verlegung von Nato-Soldaten nach Finnland selbst mit Truppenverlegungen reagieren zu wollen.

dpa