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Viele Tote und Verletzte nach Explosionen in Gefängnis

Bombenanschlag im Gefängnis. Unter den Opfern sind mehrere Polizeibeamte und Besucher der Insassen.

Myanmar Insein-Gefängnis (Symbolbild)
Foto: NF24 / Canva

Explosionen und Schüsse im Insein-Gefängnis. Durch heftige Explosionen im grössten Gefängnis von Myanmar wurden mindestens acht Menschen getötet und 13 weitere verletzt. Die Polizei und Soldaten waren kurz nach den Detonationen im Insein-Gefängnis vor Ort. Die eingetroffenen Einsatzkräfte sicherten den Tatort und suchten den Grund der Explosionen, berichteten örtliche Medien.

Viele Tote und Verletzte nach Explosion im Insein-Gefängnis in Myanmar

Laut Berichten des unabhängigen Nachrichtenportals „Myanmar Now“ starben drei Beamte und fünf Besucher in dem aus der Kolonialzeit stammenden Insein-Gefängnis in Rangun. Um 09:40 Uhr Ortszeit (19.10.2022) gab es zwei starke Explosionen in der Nähe des Paketschalters der Einrichtung. Die Ursache der heftigen Detonationen war zunächst noch unklar.

Myanmar / Yangon : Explosion durch Bombenanschlag im Gefängnis

Laut dem BBC Burmese, berichteten Einheimische, dass am Mittwochmorgen zwei Paketbomben am Eingang des Gefängnisses explodierten und drei Gefängnismitarbeiter und fünf Besucher töteten.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass die Soldaten des Gefängnisses als Reaktion auf die Explosionen das Feuer eröffnet hätten. Laut einem Zeugen schossen die Soldaten dabei wild um sich.

„Sobald ich die Explosion hörte, rannte ich hinaus und wurde dabei verletzt. Die Soldaten … am Eingangstor haben rücksichtslos geschossen“, sagte der Zeuge, der wegen Sicherheitsbedenken nicht namentlich genannt werden wollte.

Der nicht näher genannte Zeugen sagte, dass er ungefähr 3 Meter vom Ort der Explosionen entfernt war. Weiter berichtet er, das er nicht durch die Explosion der Bomben, sondern durch Splitter der abgefeuerten Schüsse verletzt wurde.

Insein-Gefängnis: Durch Explosion verletzte Mitarbeiter in Krankenhäuser eingeliefert

Nach den Explosionen wurden mehrere schwer verletzte Gefängnismitarbeiter und Paketkuriere wurden aus dem Gefängnis evakuiert. Die Opfer der durch die Bomben verursachten Detonationen wurden in örtliche Krankenhäuser eingeliefert. Die nicht lebensbedrohlich Verletzten wurden in nahegelegenen Geschäften behandelt, berichtet die BBC.

Medienberichten zufolge wurde eine Reihe von Fällen, die im angrenzenden Gericht verhandelt werden sollten, nach den Explosionen abgesagt. Insein ist das berüchtigtste Gefängnis des Landes, in das seit dem Militärputsch im vergangenen Jahr Tausende von politischen Gefangenen eingeliefert wurden.

„Insein“ ist das berüchtigste Gefängnis in Myanmar

Das Insein-Gefängnis ist das größte Gefängnis des Landes und beherbergt fast 10.000 Gefangene, von denen viele politische Insassen sind. Der riesige Komplex am Rande der ehemaligen Hauptstadt wird normalerweise schwer bewacht. Das jahrhundertealte Gefängnis ist berüchtigt für seine harten Bedingungen und die unmenschliche Behandlung der Gefangenen, wie Rechtsgruppen berichten.

Das Insein-Gefängnis befindet sich im Norden von Yangon, der größten Stadt des Landes. Das Gefängnis wurde 1859 von den britischen Kolonialbehörden gebaut. Heute werden dort politische Gefangene und andere Insassen inhaftiert, die als Bedrohung für die Regierung angesehen werden. Die Bedingungen im Gefängnis sind extrem hart und Folter ist an der Tagesordnung. Es gibt zahlreiche Berichte über Gefangene, die hingerichtet wurden oder an den Folgen der Misshandlungen starben.

Seit dem Militärputsch im Februar 2021 versinkt Myanmar in Gewalt und Chaos. Derzeit wird Myanmar vom Militär regiert. Die demokratisch gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wurde brutal entmachtet. Nun regiert die Junta das Land mit eiserner Faust. Aber das Volk will sich nicht beugen: Widerstandsgruppen kämpfen vielerorts gegen die Armee.

bh
Quellen: reuters.com, bbc.com, dpa