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Nach Ende des Generalstreiks: Regierungsumbildung in Ecuador

18 Tage lang hatten indigene Gruppen protestiert – Auslöser waren die hohen Preise für Treibstoff und Dünger. Der Generalstreik ist beendet, aber die Situation bleibt schwierig.

Der Generalstreik ist beendet, aber die Probleme dauern an.
Foto: Joaquin Montenegro Humanante/dpa

Der Generalstreik ist beendet, aber die Lage in Ecuador bleibt angespannt: Präsident Guillermo Lasso sah sich gezwungen, drei Minister auszutauschen.

Er vereidigte am Dienstagabend (Ortszeit) in Quito die Ressortchefs für Stadtentwicklung und Wohnungsbau, Transport und öffentliche Bauten sowie Wirtschaft und Finanzen. Auch zwei weitere hohe Beamte führte er ins Amt ein. Dahinter stecke die Absicht, das Regierungsteam zu stärken, wie es in einem Tweet der Präsidentschaft des südamerikanischen Landes hieß.

18 Tage langer Protest

Angesichts steigender Preise für Treibstoff und Dünger hatten indigene Gruppen 18 Tage lang gegen soziale Missstände protestiert. Am Donnerstag unterzeichneten Vertreter der Regierung und der Indigenen dann eine gemeinsame Erklärung. Bei den Straßenblockaden im ganzen Land und Protesten in der Hauptstadt Quito kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen kamen dabei sechs Menschen ums Leben, 335 weitere wurden verletzt. Hinzu kamen 155 Festnahmen während der Proteste.

Mit der Erklärung endeten die Proteste. Die Organisationen, die auf die Straße gegangen waren, gaben sich jedoch 90 Tage Zeit, um zu sehen, ob die gemachten Versprechen auch eingehalten werden. Die konservative Regierung von Präsident Lasso sagte zu, den Benzinpreis um 15 US-Cent je Gallone (3,78 Liter) zu senken, Düngemittel zu subventionieren, günstige Kredite für Kleinbauern anzubieten, die Zuschüsse für arme Familien zu erhöhen und Schulden in Höhe von bis zu 3000 Dollar pro Schuldner zu erlassen.

dpa