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Öltanker vor Jemens Küste kann jederzeit zerbrechen

Der 45 Jahre alte Öltanker FSO Safer liegt seit Jahren mit einer Million Barrel Öl an Bord vor der Küste des Jemen. Jetzt bitten die Vereinten Nationen um Spenden für eine Rettungsaktion.

Der marode Öltanker «FSO Safer» liegt seit Jahren vor der Küste des Jemen.
Foto: -/Umweltorganisation Holm Akhdar/dpa

Der marode Öltanker FSO Safer vor der Küste Jemens ist nach Angaben der Vereinten Nationen eine tickende Zeitbombe.

«Die FSO Safer zerfällt weiter und könnte jederzeit zerbrechen oder explodieren», sagte Russell Geekie, Berater des UN-Koordinators im Jemen, am Dienstag per Videolink aus dem Jemen bei einer UN-Pressekonferenz in Genf. «Die unbeständigen Strömungen und starken Winde von Oktober bis Dezember werden das Risiko einer Katastrophe nur noch erhöhen.» Die Vereinten Nationen erneuerten ihre dringende Bitte um weitere Spenden für eine geplante Rettungsaktion.

Es fehlten noch 14 Millionen Dollar (etwa gleich in Euro), sagte Geekie. 66 Millionen Dollar an Spendenzusagen seien bislang zusammengekommen, darunter 1,2 Millionen Dollar, die der jemenitische Konzern HSA vor wenigen Tagen in Aussicht stellte. Auf den UN-Konten seien aber erst zehn Millionen Dollar angekommen, zu wenig, um Verträge mit Bergungsfirmen zu unterzeichnen. Über eine Crowdfunding-Kampagne kamen gut 140 000 Dollar zusammen.

An Bord des 45 Jahre alten Lagerschiffs befinden sich mehr als eine Million Barrel Öl. Durch den Bürgerkrieg wurde das Schiff vernachlässigt, die Anlagen an Bord sind nach Angaben von Geekie praktisch alle kaputt. Eine kleine Crew versuche von einem Nachbarschiff aus, das Schlimmste zu verhindern. Das Öl soll abgepumpt werden, um eine Umweltkatastrophe abzuwenden.

«Wenn wir nicht handeln, wird das Schiff zerbrechen und die Katastrophe wird passieren», sagte Geekie. «Es ist keine Frage von ob, sondern wann.» Wenn das Öl nicht vorher geborgen wird, seien die Folgen für die Umwelt und Zehntausende Menschen, die im Roten Meer vom Fischen leben, katastrophal. Die Säuberung dürfte dann 20 Milliarden Dollar kosten. Zu den 20 Regierungen, die Geld versprochen haben, gehören neben Deutschland auch Saudi-Arabien, die USA, Schweden, Katar und Luxemburg.

dpa