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Proteste gegen die Monarchie – Zerbrechen die Royals unter König Charles III.?

Wird Charles III. der letzte Monarch aus dem britischen Königshaus sein? Unruhen, Proteste und Unzufriedenheit begegnen dem neuen König.

In Sydney wurde eine Hommage an Elizabeth II. in den Farben der Flagge der australischen Ureinwohner übermalt.
Foto: Bianca De Marchi/AAP/dpa

Am 6. September verstarb die „ewige“ Königin Elizabeth II. – Mehr als 70 Jahre begegnete die Monarchin die sich immer schneller bewegende gesellschaftliche Welt mit stoischer Ruhe, Gelassenheit und Weisheit. Aber auch in diesen sich rasant verändernden Zeiten begegnete die Queen auch Aufbegehren gegenüber der britischen Krone.

So ist die Stellung der Krone im eigenen Land ungebrochen und stützt sich auf eine sehr hohe Beliebtheit – Doch die britische Monarchie steht auch an der spitze zahlreicher weiterer Staaten auf dieser Welt und in diesen Ländern werden die Stimmen immer lauter sich von der Krone zu distanzieren.

Nachdem Ableben der Queen Elizabeth II. kommt es nun zur neuen Regentschaft von König Charles III. und ein Wechsel an der Spitze bürgt auch viele Risiken für die Royals, dass sich ihre Untertanen mobilisieren und sich gegen das Königshaus stellen.

Erste territoriale Unruhen für die Royals

Im Commonwealth-Land Australien sind kurz nach dem Begräbnis von Queen Elizabeth II. Proteste gegen die Monarchie entbrannt. Anlässlich eines von der Regierung ausgerufenen nationalen Trauer-Feiertags gingen am Donnerstag Tausende Menschen auf die Straße, um eine Abkehr von der Krone und eine Umwandlung des Landes in eine Republik zu fordern, wie australische Medien berichteten. Demonstrationen gab es unter anderem in den Metropolen Melbourne, Sydney und Adelaide.

Vor dem britischen Konsulat in Brisbane verbrannten Protestierende eine australische Flagge – die Nationalflagge trägt im oberen Eck den Union Jack, die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs. In Sydney wurde eine Hommage an Elizabeth II. in den Farben der Flagge der australischen Ureinwohner übermalt.

Gerade viele Aborigines wünschen sich eine Abkehr von der Monarchie, da sie diese mit der Kolonialisierung Australiens und der Unterdrückung der indigenen Völker verbinden. Damals wurden Zehntausende Aborigines-Kinder ihren Eltern weggenommen, um sie in Heimen und christlichen Missionen nach den Vorstellungen der weißen Einwanderer «umzuerziehen».

Die Rufe nach einer Republik sind nie verstummt

«Heute geht es darum, über den Schmerz und das Trauma nachzudenken, das die Monarchie unserem Land gebracht hat», sagte ein Demonstrant in Melbourne dem Sender 9News. «Wann wird irgendjemand um die Menschen trauern, die wir verloren haben? Um alle meine Vorfahren, wer trauert um sie?»

Bei einem Referendum im Jahr 1999 wollten 45 Prozent der Australier, dass ihr Land zur Republik wird – der Rest stimmte damals noch dagegen. Seit dem Tod der Queen werden aber Stimmen nach einem neuen Referendum lauter. Premierminister Anthony Albanese hatte zuletzt erklärt, er plane derzeit keine Volksabstimmung zu diesem Thema. Jetzt sei die Zeit, der gestorbenen Königin Tribut zu zollen. In der Vergangenheit hatte er aber wiederholt Pläne angedeutet, Australien zu einer Republik machen zu wollen.

dpa