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Notarzt-Einsatz: Wladimir Putin schwer krank?

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar wird spekuliert, dass Wladimir Putin an Krebs im Endstadium oder an der Parkinson-Krankheit leidet.

Foto: Depositphotos

Putin, der seit mehr als zwei Jahrzehnten in Russland an der Macht ist, hat am 24. Februar seine Truppen in die Ukraine entsandt und damit die ganze Welt schockiert.

Seid Monaten mehren sich die Berichte über den Gesundheitszustand des Kreml-Diktators. Jetzt gab es einen Notarzteinsatz – Ärzte eilten zum Bett von Wladimir Putin.

Ärzte eilen zum Bett des russischen Staatschefs

Berichten zufolge eilten zwei Ärzteteams zu Wladimir Putins Präsidialquartier, nachdem der russische Staatschef am frühen Samstag über „starke Übelkeit“ geklagt hatte.

Wie die Zeitung „Independent“ unter Berufung auf den russischen Telegrammkanal „General SVR“ berichtet, benötigte Putin „dringende medizinische Hilfe“, so dass sein Sanitäterteam gezwungen war, zusätzliche Ärzte zu rufen. Der medizinische Notfall dauerte etwa drei Stunden, danach besserte sich der Zustand des Kremlchefs und die Ärzte verließen seine Gemächer.

„Putin benötigte in der Nacht von Freitag, dem 22. Juli, auf Samstag, den 23. Juli, dringende medizinische Hilfe“, erklärte der Sender und fügte hinzu: „Gegen 1 Uhr wurden die diensthabenden Sanitäter in seiner Residenz zum Präsidenten gerufen.“

„Putin klagte über starke Übelkeit. Zwanzig Minuten später wurde ein zusätzliches Ärzteteam mit den behandelnden Ärzten des Präsidenten gerufen. Es ist bekannt, dass die Ärzte Hilfe leisteten und drei Stunden lang in Putins Nähe waren, und nachdem sich der Zustand des Präsidenten gebessert hatte, verließen sie seine Gemächer“, so der Sender.

Nach Angaben des New Zealand Herald wird der Telegrammkanal von einem ehemaligen Generalleutnant des russischen Auslandsgeheimdienstes (SVR) betrieben, der das Pseudonym „Viktor Mikhailovich“ verwendet. Zuvor hatte der Kanal auch behauptet, dass Putin in den kommenden Wochen „durch einen Doppelgänger ersetzt werden wird“ und dass bei bevorstehenden Ereignissen sogar Deep-Fake-Technologie eingesetzt werden könnte.

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar wird spekuliert, dass Putin an Krebs im Endstadium oder an der Parkinsonschen Krankheit leidet. Bei einer Reihe von öffentlichen Auftritten und offiziellen Treffen vor einigen Monaten war der russische Staatschef sogar zittrig und unsicher auf den Beinen.

Der Kreml hat diese Spekulationen jedoch zurückgewiesen und erklärt, dass mit der Gesundheit des russischen Staatschefs alles in Ordnung sei. „Sie wissen, dass ukrainische, amerikanische und britische Informationsspezialisten in den letzten Monaten verschiedene Fälschungen über den Gesundheitszustand des Präsidenten verbreitet haben – das sind nichts als Fälschungen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut dem Blatt.

Ukraine-Krieg: So ist die aktuelle Lage

Die Drosselung russischer Gaslieferungen nach Europa sollte aus Sicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj neue Sanktionen des Westens gegen Moskau nach sich ziehen. «Denn allen ist klar, dass dies ein bewusster Preisterror Russlands gegen Europa ist», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.

Doch nicht nur im Energiesektor, auch im Weltall bricht Russland mit einstigen Partnern. So will Moskau die Zusammenarbeit im Weltraum beim Unterhalt der Internationalen Raumstation (ISS) spätestens 2024 beenden.

In der Ukraine wiederum gehen die Kämpfe weiter. Im Osten des Landes fällt den russlandtreuen Truppen nach eigenen Angaben ein wichtiges Kraftwerk in die Hände. Für die Ukraine ist es der 154. Tag des Krieges.

Gas wird immer weniger – Retourkutsche für Sanktionen

Der russische Energiekonzern Gazprom senkt die Lieferungen durch die wichtigste Versorgungsleitung für Deutschland an diesem Mittwoch auf 20 Prozent. Der Staatskonzern nennt als Grund, dass eine wichtige Turbine noch nicht aus der Reparatur zurück sei und eine andere nun in die Wartung müsse. Politiker in Europa sprechen von einem Vorwand.

Mit Hilfe von Gazprom tue Moskau alles, um diesen Winter für die europäischen Länder zum härtesten in der Geschichte zu machen, meinte Selenskyj. So habe Moskau mit seiner Ankündigung, die Lieferungen über Nord Stream 1 weiter zurückzufahren, bewusst den Anstieg der Gaspreise an der Börse provoziert. «Es ist notwendig, auf Terror zu reagieren – mit Sanktionen zu reagieren», sagte Selenskyj.

Russen vermelden Eroberung wichtigen Kraftwerks in der Ukraine

Derweil wird auch die Energieversorgung für die Ukraine selbst im kommenden Winter zunehmend problematisch. Im ostukrainischen Gebiet Donezk haben die russischen Truppen nach eigenen Angaben bei Switlodarsk das größte Kohlekraftwerk der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht.

Am Dienstag meldeten Medien der Donezker Separatisten die Eroberung. Bilder sollten die Präsenz russischer Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe vor dem Verwaltungsgebäude belegen. Anderen Berichten nach dauerten jedoch die seit Ende Mai währenden Kämpfe um das Kraftwerksgelände weiter an. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

Der ukrainische Generalstab erwähnte das Kraftwerk in seinem abendlichen Lagebericht nicht mehr. Stattdessen berichtete die Militärführung nur noch von Kämpfen um das etwas westlicher gelegene Semyhirja. Im Morgenbericht war noch von Luftangriffen auf ukrainische Positionen auf dem Kraftwerksgelände die Rede gewesen.

Schon vor Monaten haben die russischen Truppen das Kernkraftwerk Saporischschja erobert. Dabei handelt es sich um das leistungsstärkste Atomkraftwerk Europas.

Ukrainer melden Rückeroberung einer Ortschaft im Süden

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die kleine Ortschaft Andrijiwka im Gebiet Cherson im Süden des Landes vollständig erobert. «Andrijiwka ist befreit und endgültig von den russischen Okkupationstruppen gesäubert», sagte der Sprecher der Kommandozentrale «Süd» der ukrainischen Truppen, Wladyslaw Nasarow, am Dienstagabend in einer Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen. Während im Osten des Landes weiterhin die moskautreuen Truppen die Initiative haben, ist Kiew im Süden inzwischen zu Gegenangriffen übergegangen.

Die ukrainischen Kräfte haben nach Angaben Nasarows vor einigen Tagen ebenfalls die Nachbarortschaft Losowe erobert. Hauptsächlich werden die Gefechte aber nach wie vor mittels der Artillerie auf Nachschublinien geführt. So berichtete die von Moskau eingesetzte Militärverwaltung im Gebiet Cherson über einen weiteren Beschuss einer Brücke über den Fluss Dnipro. Die 1,4 Kilometer lange Autobrücke in der Gebietshauptstadt Cherson sei allerdings weiter intakt, teilte ein Sprecher der Verwaltung in der Nacht zum Mittwoch mit.

Die 1,4 Kilometer lange Autobrücke in der Gebietshauptstadt Cherson sei weiter intakt, teilte ein Sprecher der Verwaltung in der Nacht zum Mittwoch zunächst mit. Später räumte er ein, dass die Brücke beschädigt und für den Verkehr geschlossen worden sei.

Die Brücken sind strategisch wichtig, da der Dnipro viel Wasser führt und somit schwer zu überqueren ist. Vordringlichstes Ziel des ukrainischen Militärs ist es, die russischen Besatzungstruppen wieder auf die Linie hinter den Dnipro zurückzudrängen. Dazu versuchen sie unter anderem mit Hilfe der von den USA gelieferten Raketenwerfer Himars, die Nachschublinien auszuschalten.

Strafe gegen Google

Im Kampf um das Informationsmonopol geht Moskau derweil weiter gegen westliche Technologiekonzerne vor. Das russische Kartellamt verurteilte am Dienstag Google wegen des Vorwurfs, die Monopolstellung seiner Tochter Youtube auszunutzen, zu einer Strafe von zwei Milliarden Rubel (35 Millionen Euro). «Das führt zu plötzlichen Blockierungen und der Löschung von Nutzeraccounts ohne Vorwarnung und Begründung», begründete die Behörde ihre Entscheidung.

Es ist nicht die erste Strafe für das Unternehmen. Seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine kämpft die russische Führung auch gegen ihr missliebige Informationen in sozialen Netzwerken westlicher Großkonzerne wie Google und Meta. Moskau wirft ihnen antirussische Propaganda vor.

bh
Quellen: dpa, ndtv.com