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Viele Tote bei Boots-Drama: Kleinkinder verdurstet

Tragisches Unglück auf dem Mittelmeer mit vielen Toten und Verletzten.

Ein leeres Schlauchboot treibt im Mittelmeer - immer wieder überleben Migranten die Überfahrt nicht.
Foto: Jeremias Gonzalez/AP/dpa

Auf einem Migrantenboot im Mittelmeer sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sechs Menschen gestorben.

Unter ihnen seien zwei Kinder im Alter von ein und zwei Jahren. Ein Zwölfjähriger sowie drei Erwachsene seien den ersten Erkenntnissen nach verhungert und verdurstet, teilte das UNHCR am Montag mit. Die Toten wurden in einem Boot entdeckt, das von der italienischen Küstenwache in die Hafenstadt Pozzallo auf Sizilien gebracht wurde. 26 Menschen überlebten; viele von ihnen wiesen teils schwere Verletzungen wie Brandwunden auf.

«Sie sind in der Türkei losgefahren», twitterte Flavio Di Giacomo, der Koordinator des Mittelmeer-Büros der UN-Organisation für Migration (IOM). «Es ist nicht hinzunehmen, dass Menschen auf dem Meer verhungern und verdursten.»

Am Wochenende hatte in Italien bereits die Meldung des Todes der kleinen Loujin für Aufsehen gesorgt. Die Vierjährige sei ebenfalls auf einem Migrantenboot im Mittelmeer verdurstet, nachdem dieses mehrere Tage auf dem Mittelmeer getrieben sei. Alarmrufe seien nicht gehört worden, die Hilfe für Loujin aus Syrien kam zu spät.

Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen allein in diesem Jahr im zentralen Mittelmeer 1033 Migranten ums Leben oder werden vermisst. Die Menschen wagen die gefährliche Überfahrt in teils seeuntauglichen Booten, weil sie sich in der EU ein besseres Leben erhoffen.

dpa