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USA greifen Russland an

Die USA greifen systematisch russische Ziele an. Jetzt bricht der Präsident sein Schweigen.

USA Russland
USA Russland (Symbolbild)
Foto: Depositphotos

Die USA sehen sich dazu verpflichtet, die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland zu unterstützen.

Deswegen greifen US-Spezialeinheiten gezielt russische Einrichtung an. Sie werde dabei von befreundeten Nationen unterstützt.

„Das bekommt die Öffentlichkeit nicht immer mit. Es ist aber nicht so, dass die Ukraine in dem Bereich Ruhe hätte, im Gegenteil“, so NSA-Chef Paul Nakasone. „Was uns alle wohl am meisten beeindruckt, ist die Widerstandskraft der Ukrainer.“

Erstmals erläutert Nakasone: „Störende oder gar zerstörende Angriffe gibt es die ganze Zeit“.

USA bestätigen erstmals Cyberattacken gegen Russland

Hacker des US-Militärs greifen vom PC aus russische Ziele an. „Wir haben eine Reihe von Aktionen über das gesamte Spektrum durchgeführt, offensiv, defensiv und zur Informationsbeschaffung“, sagte NSA-Chef Paul Nakasone dem britischen Sender Sky News

Über die konkreten Ziele ließ Nakasone im Dunkeln, berichtet „T-Online“. Er betonte aber, dass sämtliche Aktionen rechtmäßig, unter ziviler Aufsicht und unter der Leitung des US-Verteidigungsministeriums liefen.

Er sprach etwas nebulös davon, dass durch die Cyberangriffe dem Präsidenten „Handlungsmöglichkeiten“ geschaffen werden würden. So ginge es darum, bereits im Vorfeld feindliche Ziele auszukundschaften. Außerdem sollten Kreml-Hacker identifiziert und bekämpft werden, um so die USA vor Cyberangriffen zu schützen.

In der Ukraine konnte russische Hacker bereits große Schäden anrichten: „Störende oder gar zerstörende Angriffe gibt es die ganze Zeit“. „Wir arbeiten mit einer ganzen Reihe von Partnern zusammen, um Angriffe zu verhindern, nicht nur auf die USA“, so Nakasone. 16 Länder hätten die USA um Unterstützung gebeten und würden Zugang zu deren Computernetzwerken erhalten. Durch die Zusammenarbeit könnten feindliche Hacker leicht identifiziert und Angriffe vereitelt werden.

Normalerweise findet der Cyberkrieg im Verborgenen statt. Doch anders als Russland möchte die US-Regierung transparent handeln: „Indem wir unsere Informationen mit der Öffentlichkeit teilen, werfen wir ein Schlaglicht auf das bösartige Verhalten der Gegenseite“.

Verfassungsschutz warnt Wirtschaft vor russischer Spionage

Der Verfassungsschutz sieht wegen der gegen Russland verhängten Sanktionen ein erhöhtes Risiko für Wirtschaftsspionage.

Die russische Wirtschaft werde von Know-how und Technologien abgeschnitten, schreibt das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in einem am Dienstag veröffentlichten «Sicherheitshinweis für die Wirtschaft».

«Somit besteht die Gefahr, dass es vermehrt zu Anbahnungsversuchen insbesondere von Beschäftigten in für Russland relevanten Wirtschafts- und Forschungszweigen auch in Deutschland kommt», heißt es in dem Papier. Beschäftigte mit russischer Staatsangehörigkeit seien besonders gefährdet. «Die Kontaktaufnahme kann völlig beiläufig und mit langfristiger Perspektive erfolgen.» Gelegenheiten dazu böten sich etwa, wenn russische Bürger Kontakte zu diplomatischen Einrichtungen oder Behörden ihres Heimatlandes aufnehmen müssten. «Sie können aber auch versuchen, über Repressalien gegenüber in Russland gebliebenen Verwandten oder Bekannten Druck auszuüben. Generell scheuen die russischen Nachrichtendienste bei Bedarf auch vor Methoden wie Bedrohung und Erpressung nicht zurück.»

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Es sei denkbar, dass Akteure aufseiten beider Kriegsparteien Datenbanken auswerteten, die Auskunft über das Russlandgeschäft von Unternehmen geben, um daraus Ziele zum Beispiel für Desinformations- oder Sabotageaktivitäten abzuleiten.

Krieg von Cyberangriffen begleitet

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine werde von Cyberangriffen und Versuchen der Einflussnahme begleitet, so das Bundesamt. Die Cybercrime-Gruppierungen «KILLNET» und «REvil» griffen westliche Ziele an. Immer mehr Russen seien zudem an einer Ausreise nach Deutschland interessiert, etwa Oppositionelle aber auch Beschäftigte deutscher oder europäischer Unternehmen, die sich ganz oder teilweise aus Russland zurückziehen.

Unternehmen und Beschäftigten rät der Verfassungsschutz zum sorgsamen Umgang mit Passwörtern und Unternehmensinformationen sowie Obacht bei verdächtigen E-Mails. Insbesondere neu eingestellte Beschäftigte mit russischer Staatsangehörigkeit sollten vor Kontaktversuchen von Geheimdiensten gewarnt werden, zudem sollten Meldewege für verdächtige Vorfälle etabliert werden. «Zögern Sie nicht, Kontakt zum Verfassungsschutz aufzunehmen, wenn Sie den Verdacht haben, dass Beschäftigte Ziel von Ausforschungs- oder Anbahnungsversuchen werden sollen oder bereits geworden sind. Das gilt insbesondere, wenn es zu konkreten Bedrohungen kommt.»

Ukraine-Krieg lässt Risiko von Cyberattacken steigen

Die Gefahr von Cyberangriffen auf deutsche Finanzunternehmen ist nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin gestiegen – das Risiko von Kreditausfällen wächst. Die Behörde warnt vor mittelfristigen Risiken für die Stabilität des deutschen Finanzsystems infolge des Ukraine-Krieges.

«Die direkten Auswirkungen des Kriegs und der gegen Russland und Belarus verhängten Sanktionen dürften – Stand jetzt – für das deutsche Finanzsystem verkraftbar sein», sagte der Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Mark Branson, in Frankfurt. Die unmittelbaren Verflechtungen mit diesen Ländern und der Ukraine seien begrenzt.

«Problematisch könnten die schwer einschätzbaren Zweit- und Drittrundeneffekte werden», sagte Branson. Der Krieg bremse das globale Wirtschaftswachstum, heize die Preise von Gas, Öl und anderen Rohstoffen und damit die Inflation an und verschärfe Lieferengpässe, unter denen die deutsche Wirtschaft seit Beginn der Corona-Pandemie leidet. Ein wirtschaftlicher Abschwung könnte die Folge sein und damit eine steigende Arbeitslosigkeit. «Das Risiko für Kreditausfälle stiege – und damit gegebenenfalls der Abschreibungsbedarf», erläuterte der Bafin-Präsident.

Cyberkriminalität bereitet Sorgen

Als sehr groß und sehr präsent bezeichnete Branson die Gefahr, dass Finanzunternehmen Opfer von Cyberangriffen werden könnten. «Die Cyberkriminalität ist eine wahnsinnig organisierte und profitable Schattenindustrie geworden», sagte der Bafin-Präsident. Durch Russlands Angriff auf die Ukraine sei das Risiko von Cyberattacken gestiegen, auch weil es dort staatsnahe Akteure gebe. Die Sicherheit in diesem Punkt zu verbessern, werde eine ständige Anstrengung bleiben.

Unabhängig vom Ukraine-Krieg sieht die Aufsicht weitere Risiken für das deutsche Finanzsystem. Als ein Beispiel nannte Branson die Immobilienmärkte, auf denen sich wegen der starken Nachfrage nach Wohnimmobilienkrediten Risiken «aufgetürmt» hätten. «Wenn die Zinsen steigen, lässt die Nachfrage nach Wohnimmobilien nach. In der Folge könnten deren Preise sinken – und damit der Wert der Sicherheiten.»

Analyse: Hackerattacken für deutsche Firmen besonders teuer

Die Kosten der Internetkriminalität liegen für deutsche Unternehmen nach einer Analyse des Spezialversicherers Hiscox auf einem internationalen Spitzenplatz.

Der Mittelwert der von Hackern verursachten Schäden lag im vergangenen Jahr hierzulande bei 20.792 Dollar (18.712 Euro), wie Hiscox in München mitteilte. Damit lagen deutsche Firmen erheblich über dem internationalen Mittelwert von 17.000 Dollar und international auf dem ersten Platz. Das britische Unternehmen veröffentlichte die neue Ausgabe seiner alljährlichen Analyse der Cyberkriminalität.

Der Bericht basiert auf einer Befragung von 5.181 Managern in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Irland, Belgien und den Niederlanden sowie eigenen Daten des Unternehmens. «Im Vergleich zu 2020 hat sich die Zahl der bei Hiscox Deutschland gemeldeten Cyber-Schäden im Jahr 2021 fast verdoppelt», sagte Gisa Kimmerle, die Leiterin des Bereichs Cyber bei Hiscox Deutschland. «Dabei hat sich nicht nur die absolute Zahl der Schäden, sondern auch die Schadenquote pro Versicherungspolice enorm gesteigert: Im Vergleich zu 2020 liegt diese 2021 um 55 Prozent höher.»

as, dpa
Quellen: T-Online