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Kommunismus in Deutschland?!

Der Kommunismus wird immer salonfähiger. Droht eine Rückkehr der tyrannischen Herrschaftsform in Deutschland?

«Marx und Lenin gehören zusammen»: 2020 hatte die MLPD vor der Parteizentrale bereits eine Lenin-Statue (rechts) aufstellen lassen.
Foto: Christoph Reichwein/dpa

Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) hat vor ihrer Zentrale in Gelsenkirchen eine Statue des Philosophen und Kapitalismuskritikers Karl Marx (1818-1883) enthüllt.

Sie ist mehr als zwei Meter groß und wurde durch Spenden finanziert: In Gelsenkirchen hat die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) eine Statue von Karl Marx enthüllt.

Marx-Statue in Gelsenkirchen

Die 2,11 Meter große Statue im Aluminiumguss steht unmittelbar neben dem umstrittenen Lenin-Denkmal, das die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei 2020 gegen den Widerstand der Stadt aufgestellt hatte. «Marx und Lenin gehören zusammen», erklärte die Parteivorsitzende Gabi Fechtner laut einer Mitteilung. «Ab dem 27. August sind wir mit einer Marx- und einer Lenin-Statue sozusagen komplett.»

Gegen die Lenin-Statue hatte die Stadt vergeblich geklagt. Später stellte sie in der Nähe eine Informationstafel auf. Sie weist darauf hin, dass Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) eine Parteidiktatur errichtet, jeglichen Widerstand unterdrückt und über seine Geheimpolizei Tscheka tausende Menschen habe erschießen lassen. Die Enthüllung der Marx-Statue wollte die Stadt Gelsenkirchen nicht kommentieren.

«Es war Karl Marx, der erstmals wissenschaftlich analysierte, dass der Kapitalismus ein Krisensystem ist», erklärte Fechtner. Heute hätten sich laut diesem die Krisen des Kapitalismus «dramatisch verdichtet».

Die Statue wurde laut MLPD durch Spenden finanziert. In der Darstellung hält Marx ein Exemplar seiner Schrift «Das Kapital» in der Hand. Die MLPD hat nach Schätzungen bundesweit rund 2700 Mitglieder, wie ein Parteisprecher sagte. Deutschlandweit seien Mitglieder in einigen Kommunalparlamenten an Wahlbündnissen beteiligt, auf Bundes- oder Landesebene hat sie keine Mandate errungen.

dpa