Daniel Schmid verfilmte das umstrittene Theaterstück von Rainer Werner Fassbinder mit Ingrid Caven in der Hauptrolle. Der Film thematisiert antisemitische Stereotypen und das Klima des Faschismus.
Art House & Independent in München am 13.06.25: Schatten der Engel
Schatten der Engel | Schweiz 1976 | R: Daniel Schmid | B: Rainer Werner Fassbinder, Daniel Schmid | K: Renato Berta | M: Peer Raben, Gottfried Hüngsberg | D: Ingrid Caven, Rainer Werner Fassbinder, Klaus Löwitsch, Annemarie Düringer, Adrian Hoven, Boy Gobert, Ulli Lommel, Irm Hermann | 101 min | OF | Das Drehbuch verfasste der Schweizer Regisseur Daniel Schmid wortgetreu nach Fassbinders umstrittenem Theaterstück »Der Müll, die Stadt und der Tod«, das Fassbinder für das Frankfurter TAT geschrieben hatte. Der Versuch, darin antisemitische Stereotypen zu analysieren, wurde ihm selbst als Antisemitismus ausgelegt. »Schmids Film (Fassbinder spielt auch eine Hauptrolle als Zuhälter Raoul) teilt weniger eine Geschichte als ein Klima mit. Lange, kahle Räume, gar nicht oder abstoßend spärlich möbliert, Darsteller, die ebenso stilisiert spielen wie sprechen, häufig Verse, Rituale des Masochismus und der Gewalt, Gespräche über eine Stadt, in der Terror herrscht, oder über Juden, die umgebracht wurden oder umgebracht werden sollen – das Klima, das dann endlich auch beim Namen genannt wird, ist das des Faschismus. […] Alle Hauptpersonen des Films sind ambivalent angelegt: ein ›reicher Jud‹ (Klaus Löwitsch), der in der Stadt viel zu sagen hat, wirkt geradezu unverschämt arisch, eine Edeldirne (Ingrid Caven) wird auf dem Höhepunkt ihrer Karriere so sehr von Todessehnsucht überwältigt, daß sie sich erwürgen läßt. Dieses Nichtfestgelegte, Zweideutige aller Personen und Szenen ist es vor allem, das den Zuschauer an Schmids bisher ambitioniertestem Film so sehr verunsichert.« (Wilhelm Roth, SZ, 9.2.1976)
Eintrittspreis 5 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.
Art House & Independent
5.00 €
Filmmuseum des Münchner Stadtmuseums
Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1, 80331, München
Fr. 13.06.25 21:00
Bewertungen
Das Veranstaltungsort hat eine Bewertung von 4,43/5 Sternen. Die Besucher loben die Atmosphäre und die Einzigartigkeit des Kinos. Es werden Filme gezeigt, die nicht überall zu sehen sind, wie Klassiker im Original oder surreale Filme. Besonders positiv wird die Möglichkeit hervorgehoben, Filme in der Originalsprache zu sehen. Auch die Regieeinfälle und die Vielfalt der Filmvorführungen werden gelobt. Der Veranstaltungsort wird als besuchenswert beschrieben und viele Besucher planen, wiederzukommen.